Öffentlicher Streit in Bad Orb: Ørsted kämpft gegen Finanzvorwürfe!
Bad Orb erhebt Vorwürfe gegen Ørsted wegen finanzieller Unstimmigkeiten. Debatte über Windkraftprojekte am Horstberg entfaltet sich.

Öffentlicher Streit in Bad Orb: Ørsted kämpft gegen Finanzvorwürfe!
In Bad Orb gibt es aktuell jede Menge Diskussionsstoff rund um das Unternehmen Ørsted. Wie die Gelnhausen Zeitung berichtet, erhebt die Stadt Vorwürfe über die wirtschaftliche Lage des dänischen Energieversorgers. Obwohl Ørsted in einer Pressemitteilung ein Defizit von 1,7 Milliarden Kronen für ein bestimmten Quartalszeitraum einräumt, macht Christoph Markl-Meider von Ørsted Onshore Deutschland deutlich, dass verschiedene Einmaleffekte wie Abschreibungen in Verbindung mit vorübergehend gestoppten Offshore-Großprojekten in den USA dafür verantwortlich seien.
Das Unternehmen kann dennoch mit einem operativen Gewinn von rund 2,28 Milliarden Euro für die ersten drei Quartale aufwarten, was in etwa dem Vorjahr entspricht. „Wir sind nicht in einer wirtschaftlichen Schieflage,“ so die klare Aussage von Markl-Meider. Dennoch plant Ørsted zwischen 2025 und 2027 eine strategische Neuausrichtung, die sowohl eine Kapitalerhöhung als auch den Abbau von 2000 Stellen umfasst, um die finanzielle Stabilität zu stärken.
Der Windpark Jossgrund im Fokus
Im Zentrum der Debatte steht das geplante Windparkprojekt Jossgrund, das sich in einem ausgewiesenen Windvorranggebiet befindet. Bürgermeister Tobias Weisbecker und lokale Unternehmer haben in einem offenen Brief an Ørsted gefordert, die Windenergienutzung am Horstberg zu stoppen. Ihr Ziel ist es, Platz für Kur- und Wellnessanlagen zu schaffen. Ørsted weist diese Forderung zurück und betont, dass der Ausbau erneuerbarer Energien mit den regionalplanerischen Zielen des Landes Hessen im Einklang steht.
Das Unternehmen führt an, dass die Flächen im Rahmen eines rechtstaatlichen Verfahrens festgelegt wurden und HessenForst die Nutzung für Windenergie vorsieht. Daher sei die Ausschreibung für die Umsetzung des Projekts auf dem Grundstück von Ørsted erfolgt. Geplant sind bis zu acht Windkraftanlagen, die über drei Kilometer von den nächsten Siedlungen entfernt stehen sollen. Dies zeigt, dass die Gesundheits- und Sicherheitsaspekte für die Anwohner berücksichtigt werden.
Umweltverträglichkeit und Dialogbereitschaft
Ørsted setzt auf umweltverträgliche Planung und hat sich verpflichtet, mögliche Auswirkungen auf den Wald umfassend zu prüfen und zu minimieren. Dabei wird der Genehmigungsprozess gemäß dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) durchgeführt. In einem offenen Dialog mit den Gemeinden Bad Orb, Jossgrund und Biebergemünd sollen Bürgerbeteiligungsmodelle etabliert werden, die es der Bevölkerung ermöglichen, sich aktiv in den Entwicklungsprozess einzubringen.
Doch nicht nur die örtlichen Gegebenheiten spielen eine Rolle – auch die politischen Rahmenbedingungen sind entscheidend. Windkraft ist eine Schlüsseltechnologie für erneuerbare Energien. Technische Fortschritte haben die Effizienz von Windkraftanlagen in den letzten Jahren erheblich verbessert. Wie auf Klasse Klima zu lesen ist, tragen moderne Windkraftanlagen zur signifikanten Reduktion von CO2-Emissionen bei, was im aktuellen Klimaschutzdiskurs eine wichtige Rolle spielt.
Insgesamt steht Ørsted also vor der Herausforderung, einerseits den berechtigten Sorgen der Anwohner entgegenzukommen und andererseits das wichtige Ziel der Energiewende voranzutreiben. Gestärkt durch neue Techniken und mit Blick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien, ist das Unternehmen zuversichtlich, dass sich der Dialog mit der Gemeinde in kommende Projekte mit einem guten Händchen entwickeln kann.