Lehrkräfteakademie schließt Seminare: Fuldatal und Weilburg betroffen!
Die Lehrkräfteakademie stellt Seminarbetrieb in Weilburg bis 2029 ein; Fokus auf digitale Fortbildung und neue Standorte.

Lehrkräfteakademie schließt Seminare: Fuldatal und Weilburg betroffen!
In einer überraschenden Wendung hat die hessische Lehrkräfteakademie angekündigt, den Seminarbetrieb in Fuldatal und Weilburg einzustellen. Diese Entscheidung wurde heute von dem Kultusministerium in Wiesbaden bekannt gegeben und bringt erhebliche Veränderungen für die Lehrkräftebildung in Hessen mit sich. Die Schließungen sind für Fuldatal bis spätestens 2027 und für Weilburg bis spätestens 2029 geplant, da beide Tagungsstätten seit Jahren mit finanziellen Defiziten zu kämpfen haben.
Der Tagungsort in Fuldatal, der Platz für bis zu 488 Personen bietet, konnte im Jahr 2024 im Durchschnitt nur 12 Pädagogen täglich begrüßen. Auch die Weilburger Einrichtung, mit 81 Übernachtungszimmern, hatte im Schnitt nur 25 tägliche Gäste. Die geringe Auslastung hat die Entscheidung des Kultusministeriums maßgeblich beeinflusst. Zukünftig soll der Fokus auf digitalen Fortbildungsformaten liegen, während die Lehrkräfteakademie ihre Veranstaltungen in die Städte Gießen und Alsfeld verlagert.
Zukunft der Lehrkräftebildung
Die Schließung der Tagungsstätten ist Teil eines umfassenderen Plans zur Kostensenkung in der Lehrerausbildung. Zu den besprochenen Vorschlägen gehört auch die Verkürzung des Referendariats auf 18 Monate. Kritisch äußerte sich die Bildungsgewerkschaft GEW zu diesen Maßnahmen und warnt vor den Folgen im Kontext des bereits bestehenden Lehrkräftemangels. Insbesondere der Bedarf an neuen Lehrkräften stellt eine Herausforderung dar, die die Grünen eindringlich ansprechen.
Um eine adäquate Weiterbeschäftigung für die 17 Landesbediensteten in Fuldatal und Weilburg zu gewährleisten, betont das Kultusministerium die Priorität, diese in andere Positionen innerhalb des Bildungssystems zu integrieren. Aber wie schlägt sich die aktuelle Lage der Lehrkräfteakademie im größeren Rahmen der Lehrkräftebildung in Deutschland nieder? Das ist nicht nur eine Frage für die betroffenen Angestellten.
Bildung im Wandel
Die Anforderungen an Lehrkräfte nehmen stetig zu. Neben fachwissenschaftlichen und didaktischen Kompetenzen müssen Pädagogen auch die Herausforderungen der Digitalisierung meistern. Ein großer Teil des Lehramtsstudiums zielt darauf ab, angehende Lehrer auf die verschiedenen Bedürfnisse der Schüler vorzubereiten, sei es in Bezug auf Heterogenität oder Inklusion. Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung, die seit 2015 aktiv ist, hat hier bereits 500 Millionen Euro in die Hand genommen, um die Lehrkräftebildung zu verbessern. 1470 neue Stellen an Hochschulen wurden geschaffen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Die Lehrkräfteakademie sollte ursprünglich zur Verbesserung der Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer beitragen. Doch die Umstellung auf digitale Formate kann möglicherweise den gewünschten Effekt erreichen, die Lehrer besser auf die stetig wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel und Demokratiebildung vorzubereiten.
Während die Debatten über die Schließungen der Tagungsstätten und die Digitalisierung der Fortbildung weiterhin hitzig geführt werden, bleibt die Frage, wie sich die Lehrkräftebildung in Hessen in den kommenden Jahren entwickeln wird. Innovative Ansätze sind gefragt, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Die Lehrkräfteakademie könnte mit ihren neuen digitalen Formaten eine zentrale Rolle dabei spielen, die Standards der Lehrerbildung auf ein neues Niveau zu heben.
Für weitere Informationen können Sie die Artikel von hessenschau.de, Wikipedia und BMBF besuchen.