Schüler und Lehrer in Hessen wehren sich gegen 20 Millionen Euro Kürzungen!

Schüler und Lehrer in Hessen wehren sich gegen 20 Millionen Euro Kürzungen!

Bebra, Deutschland - In Hessen brodelt es gewaltig, wenn es um die Finanzen der Schulen geht. Sparmaßnahmen der Landesregierung zwingen die Bildungseinrichtungen, auf zwei Drittel ihrer Rücklagen zu verzichten. Diese Entscheidung betrifft stolze 20 Millionen Euro, die ans Land zurückfließen müssen, wie hna.de berichtet. Dabei handelt es sich um Mittel, die bisher am Jahresende nicht verbraucht wurden und für bis zu drei Jahre in Rücklagen gehalten werden konnten.

Die Rücklagen bilden nicht nur ein finanzielles Polster, sondern sind auch für die Planung von zukünftigen Projekten von großer Bedeutung. Schulleiter Manfred Brill von der Brüder-Grimm-Gesamtschule in Bebra zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung, die unter anderem Projekte wie ein Demokratietheater und externe Betreuungen negativ beeinflusst. Die Änderungen bei Budget und Rücklage betreffen zudem die Personalplanung, insbesondere im Bereich der Vertretungskräfte, was die Situation an den Schulen zusätzlich verschärft.

Widerstand und Protest gegen das Sparpaket

In der Bevölkerung regt sich Widerstand gegen die Kürzungen. Eine Petition der Landesschülervertretung fordert eine Rücknahme der Sparmaßnahmen und hat bisher über 5145 Unterschriften gesammelt. Der Deutsche Lehrkräfteverband Hessen (DLH) hat sich hinter die Initiative gestellt, während auch prominente Stimmen wie Jakob Migenda von der Linken und Thilo Hartmann von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine verlässliche Finanzierung der Schulen einfordern. Hartmann ruft zur Unterstützung der Petition auf, die hier zu finden ist.

Politiker aller Couleur kritisieren die Kürzungen scharf. Daniel May, bildungspolitischer Sprecher der Grünen, hebt hervor, dass gerade nach den Herausforderungen der Corona-Pandemie eine Aufstockung der Schulbudgets dringend notwendig sei. Auch die GEW Hessen macht auf die finanziellen und organisatorischen Probleme aufmerksam, die durch die Kürzungen entstehen.

Finanzielle Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven

Obwohl das hessische Bildungsministerium betont, dass der Bildungsetat 2025 um 5,9% auf rund 5,8 Milliarden Euro steigen wird, bleibt die Unsicherheit bei Schulen und Lehrkräften groß. Laut welt.de fließen die Rücklagen der Schulen – die durch nicht verbrauchtes Geld in den Jahren 2022 bis 2024 angespart wurden – in den Landeshaushalt zurück. Dies geschieht in dem Wissen, dass die Anzahl der Lehrerstellen um etwa 2.100 steigen wird, was die Frage aufwirft, wo die zusätzlichen Mittel genau hinfließen.

Eine weitere Herausforderung ist, dass nur ein Drittel der Budgetmittel ins nächste Jahr übertragen werden darf. Die Rückflüsse betreffen geplante langfristige Projekte und gefährden bewährte Bildungsangebote. Der Dialog zwischen Schulträgern, Lehrerverbänden und der Landesregierung wird daher immer wichtiger, um eine zukunftsfähige Bildungspolitik zu gestalten.

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OrtBebra, Deutschland
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