Flüchtlingszahlen in Hessen sinken: Gießener Aufnahme stark betroffen
Die Zahl der Flüchtlinge in Hessen sinkt, während die Erstaufnahme in Gießen wichtige Veränderungen erlebt. Erfahren Sie mehr über aktuelle Zuweisungen und Herausforderungen.

Flüchtlingszahlen in Hessen sinken: Gießener Aufnahme stark betroffen
Die aktuellen Zahlen zur Flüchtlingsaufnahme in Hessen zeigen einen bemerkenswerten Trend: Die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge sinkt zusehends. Laut fr.de sind derzeit in den hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen insgesamt 6229 Menschen untergebracht, darunter 927 aus der Ukraine. Noch vor einigen Jahren schien das Bild ganz anders auszul sehen, als 2015 etwa 80.000 Flüchtlinge in Hessen aufgenommen wurden. Zum Vergleich: Im Juli 2025 wurden nur 634 Asylbewerber registriert – die niedrigste Zahl in einem Juli seit einem Jahrzehnt.
In Gießen, wo sich eine der zentralen Erstaufnahmen befindet, leben aktuell 1697 Menschen. Manfred Becker, Abteilungsleiter im Regierungspräsidium, hebt hervor, dass die Ukrainer die größte Gruppe unter den Neuankömmlingen darstellen. Während die Zahlen aus anderen Ländern rückläufig sind, führt Becker dies auf striktere Grenzkontrollen zurück. „Rückführungen haben uns keine nennenswerte Entlastung gebracht“, so Becker. Stattdessen wird auf freiwillige Rückreisen geworben, um künftige legale Einreisen zu erleichtern.
Verteilungen und Rückführungen
Die Zuweisung von Flüchtlingen erfolgt nach einem strukturierten Prozess. Pro Woche werden durchschnittlich 190 Flüchtlinge an die Landkreise verteilt, 60 an andere Bundesländer weitergeleitet. Zudem reisen monatlich rund 100 Personen freiwillig aus oder werden zurückgeführt. Dies geschieht, nachdem die Flüchtlinge in den Ankunftszentren ihre persönlichen Daten und medizinischen Informationen erfasst haben, was in der Regel drei bis vier Tage dauert.
Die ersten Schritte der Integration sind entscheidend. Gemäß dem Integrationskompass Hessen endet die Pflicht zur Unterbringung in einer Aufnahmeeinrichtung, sobald eine Zuweisung in die jeweilige Kommune erfolgt. Dafür ist das Regierungspräsidium Darmstadt verantwortlich. Das Land erstattet den 26 Landkreisen und kreisfreien Städten eine Pauschale für die Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge.
Herausforderungen in der Erstaufnahme
Die Erstaufnahme in Gießen hat einige Herausforderungen zu meistern. Jährlich gibt es hier zwischen 50 und 100 Geburten, und die heutige Situation bringt auch „härtere Fälle“ mit sich, darunter Vergewaltigungen, berichtet Becker. Die Sicherheit wird durch Zäune gewährleistet, die jedoch nicht dazu dienen, die Bewohner einzusperren.
Die politische Debatte über Flüchtlingspolitik wird derzeit verstärkt geführt. Statistische Daten zu Asylanträgen und -entscheidungen können über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgerufen werden, und das Statistische Bundesamt liefert umfassende Statistiken, die als Basis für Diskussionen dienen. Ob es sich um Schutzsuchende, Asylbewerber oder Migranten handelt, die Begriffe scheinen oft durcheinandergeworfen zu werden – umso wichtiger sind fundierte Zahlen und Fakten für die öffentliche Diskussion.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Aufnahme von Flüchtlingen in den kommenden Monaten entwickeln wird. Die Rückgänge in den aktuellen Zahlen werfen Fragen auf, die es zu klären gilt. Die Situation erfordert eine flexible Handhabung und ein offenes Ohr für die Herausforderungen der Menschen, die in schwierigen Lebenslagen Zuflucht suchen.