Nidderau: Teure Entscheidung gegen Rad- und Fußwegbrücke!
Nidderau: Teure Entscheidung gegen Rad- und Fußwegbrücke!
Nidderau, Deutschland - In Nidderau sorgt die Entscheidung der SPD gegen den Bau einer Rad- und Fußwegbrücke über die Nidderaue für Aufregung. Die Entscheidung, die aus Kostengründen gefallen ist, könnte laut Erstem Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) teurer werden, als die Stadt glaubt. „Die Aufhebung der Brücke könnte die Gesamtgenehmigung gefährden“, warnt Vogel, denn Förderungen für den Rundweg nördlich der Bahnlinie könnten wegfallen, wenn der Plan in die Tonne geworfen wird, wie op-online berichtet.
Die SPD-Fraktion hatte den Beschluss mit einer „großen Mehrheit“ gefasst, was einige Kritiker erfreute. Gegner des Projekts feierten die Entscheidung in sozialen Medien, während die Befürworter merklich frustriert sind. Auch Horst Körzinger, SPD-Mitglied und Vorsitzender der Bürgerstiftung Nidderau, äußerte in einem Leserbrief seine Verwunderung über diesen Schritt.
Bürgerentscheid und kontroverse Diskussion
Ein Bürgerentscheid, der ein Stoppsignal für die umstrittene Brücke setzen sollte, hat jedoch nicht das erforderliche Quorum erreicht. 185 Stimmen fehlten, um den notwendigen Rückhalt zu bekommen, trotz einer Mehrheit von 58,5 Prozent der Abstimmenden, wie hessenschau berichtet. Mit einer Wahlbeteiligung von 40,9% stimmten 3.847 Wähler für den Stopp der Brücke, während 2.730 Stimmen für die städtischen Pläne waren.
Die geplante Brücke, die Fußgänger und Radfahrer über das Landschaftsschutzgebiet Nidderaue führen sollte, sollte die Stadtteile Windecken und Heldenbergen verbinden. Bürgermeister Andreas Bär (SPD) hatte die Brücke initiiert, setzt jedoch auf Beruhigung der hitzigen Debatte nach dem gescheiterten Bürgerentscheid.
Folgen für die Stadtentwicklung
Erst kürzlich kam hinzu, dass das Ingenieurbüro Werner Sobek AG verschiedene Varianten für die Nidderquerung erarbeitet hat. Besonders die empfohlene Variante 1 sieht einen Brückenkopf hinter der Bertha-von-Suttner-Schule vor, der an den Breulweg und den Bahnhof anbindet. Der Gesamtprojekttopf sieht einen Eigenanteil der Stadt in Höhe von 2,5 Millionen Euro vor, wobei aktuell die Kalkulation mit 2,18 Millionen Euro Eigenanteil bei Gesamtkosten von 7,56 Millionen Euro veranschlagt wird.
Doch die Grünen, als Koalitionspartner der SPD, fühlen sich durch die Entscheidung übergangen und wollen am 16. Juni über die Fortsetzung der Koalition beraten. Sie plädieren dafür, die Planung inklusive Brücke fortzuführen, um die bereits geleistete Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter zu würdigen.
In Anbetracht dieser Entwicklungen wird klar, dass urbanistische Großprojekte und Infrastrukturvorhaben in Deutschland immer mehr unter Druck stehen, wie difu feststellt. Die Forderungen nach mehr Mitbestimmung und Mitgestaltung wachsen, und es bleibt abzuwarten, wie die Stadtverwaltung auf diese Herausforderungen reagiert.
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Ort | Nidderau, Deutschland |
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