Frankfurt in Gefahr: Fichtenbaum soll trotz Baumschutz gefällt werden!

Frankfurt in Gefahr: Fichtenbaum soll trotz Baumschutz gefällt werden!

Frankfurt am Main, Deutschland - In Frankfurt sorgt ein großer Fichtenbaum für hitzige Diskussionen. Umgeben von Nachbarn, die auf ihren Balkonen die Idylle genießen, steht dieser Baum im Zentrum eines bürokratischen Streits. Anwohner schätzen die eminenten Vorteile, die der Baum bietet: Er ist Lebensraum für Eichhörnchen, Wildtauben, Rotkehlchen und Spechte, spendet Schatten und trägt zur Kühlung und Feuchtigkeit in der Umgebung bei. Doch diese Vorzüge scheinen angesichts der Pläne seines Eigentümers, unterstützt von einer Hausverwaltung in Kiel und einer Immobilien-Kommanditgesellschaft in Bayern, bedroht.Die FAZ berichtet, dass der Besitzer einen Antrag auf Fällung des Baumes gestellt hat, was auf Widerstand bei den Anwohnern stößt.

Die Stadt Frankfurt schützt ihre Bäume mit einer Baumschutzsatzung. Diese Regelung soll nicht nur die Lebensqualität und das Stadtklima verbessern, sondern auch zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen. Der Baum darf nur dann gefällt werden, wenn sein Stammumfang die festgelegten Maße überschreitet – 60 cm bei Laubbäumen und 90 cm bei Nadelbäumen. Fällungen sind in diesen Fällen nur mit einer Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde erlaubt.Der Stadt Frankfurt zufolge müssen beim Fällen eines geschützten Baumes auch neue Bäume nachgepflanzt werden.

Bürokratie und Baumschutz

Die Herausforderung bei der Beantragung einer Baumfällung liegt in den langen Bearbeitungszeiten. Anträge werden von drei Personen geprüft, und nach zwei Monaten ohne Rückmeldung gilt die Fällung als genehmigt. Diese Regelung führt oft zu einer frustrierenden Warterei für all jene, die sich um den Erhalt des Baumes sorgen. Es liegt also viel an den einzelnen Bürgern, dafür zu sorgen, dass die Grünstrukturen auf privaten Flächen erhalten bleiben.

Der Schutz von Stadtbäumen ist nicht nur lokal von Bedeutung, sondern auch Teil weltweiter Bemühungen um Biodiversität. Im Rahmen des Projekts “Biodiversitätsfördernde Klimamaßnahmen im urbanen Bereich” werden juristische und planerische Grundlagen für den Baumerhalt in Städten analysiert. Ziel ist es, die Bedeutung von Stadtbäumen für die Lebensqualität zu verdeutlichen und den Fokus auf Klimaanpassung und Biodiversität zu legen.Das Bundesamt für Naturschutz unterstützt diese Initiativen, um den nötigen Schutz und die richtige Planung für Stadtbäume zu fördern.

Die Anwohner in Frankfurt stehen vor der Frage: Werden sie in Zukunft auf die grüne Oase vor ihren Fenstern verzichten müssen? Der Schicksalsbaum könnte nicht nur als Lebensraum, sondern auch als Symbol für den Konflikt zwischen individuellen Interessen und dem Bedürfnis der Gemeinschaft um die Erhaltung ihrer Grünflächen gesehen werden. Es bleibt abzuwarten, ob der Baum fallen wird, oder ob er dank des Widerstands der Nachbarschaft gerettet werden kann.

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OrtFrankfurt am Main, Deutschland
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