Mountainbike-Paradies wächst: 400 km Trails für Waldeck-Frankenberg!
Waldeck-Frankenberg entwickelt bis 2028 das größte Mountainbike-Trail-Netz Europas mit 400 km Strecken und sorgt für Kontroversen über Naturschutz.

Mountainbike-Paradies wächst: 400 km Trails für Waldeck-Frankenberg!
In Waldeck-Frankenberg tut sich einiges im Bereich Mountainbiking. Das größte Mountainbike-Trail-Projekt Europas, das seit etwa zwei Jahren in der Region realisiert wird, nimmt stetig Formen an. Bis 2028 soll ein beeindruckendes Streckennetz von insgesamt 400 Kilometern für Mountainbiker entstehen, wobei die Hälfte der Wege als sogenannte Singletrails angelegt wird. Die restlichen Strecken sollen als Verbindungen zwischen bestehenden Routen fungieren, so berichtet hessenschau.de.
Aktuell sind bereits vier Teilbereiche mit einer Gesamtlänge von etwa 50 Kilometern fertiggestellt – darunter die Goldrunde, Paradies, Dommel-Loop und Reierbach-Trail. Das Beste daran? Die Trails sind ganzjährig und kostenlos für alle Mountainbike-Enthusiasten nutzbar. Landrat Jürgen van der Horst hebt hervor, dass die Green Trails den Radsporttourismus im Landkreis maßgeblich fördern sollen und der Landkreis sich mit jährlich 300.000 Euro an dem Projekt beteiligt. Die Finanzierung erfolgt durch eine Umlage der 14 beteiligten Kommunen.
Herausforderungen und Kritik
Doch nicht alles schlägt sich in Begeisterung nieder. Der Naturschutzbund NABU und lokale Jäger äußern deutliche Bedenken hinsichtlich der Naturverträglichkeit des Projekts. Sie fürchten eine erhebliche Störung der Tierwelt, besonders während der Fortpflanzungszeit. Unter anderem sind die Lebensräume von Wildkatze, Schwarzstorch und Greifvögeln von den geplanten Trails betroffen, wie hna.de berichtet.
Außerdem fordern NABU-Kreisvorsitzender Heinz-Günther Schneider und andere Verbände, Naturschutzgebiete bei der Trassenplanung auszunehmen und die Streckenverläufe zu überdenken. Fast die Hälfte der 22 Städte und Gemeinden im Landkreis hat außerdem noch nicht zugestimmt, am Grenztrail-Projekt teilzunehmen, das eine Kombination aus 200 Kilometern neue Trails und 200 Kilometern bestehenden Wegen vorsieht.
Nachhaltigkeit im Fokus
Inmitten dieser Kontroversen hat sich der Verband ZIV – Die Fahrradindustrie zusammen mit Partnern wie der Deutschen Initiative Mountainbike e.V. und dem Mountainbike Forum Deutschland e.V. zur Initiative Bike Nature Movement (BNM) zusammengeschlossen. Diese Initiative zielt darauf ab, eine starke Stimme für das Mountainbiken zu schaffen und dem Radfahren im Wald und in der Natur mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Wie ziv-zweirad.de erklärt, ist es wichtig, alle Interessengruppen in die Planung und Umsetzung von Mountainbike-Projekten einzubeziehen.
Die Diskussionen rund um das Mountainbike-Projekt in Waldeck-Frankenberg sind also in vollem Gange. Die Initiatoren hoffen auf eine Einigung, um Touristen und Einheimischen gleichermaßen einen Ort für sportliche Aktivitäten in der Natur zu bieten, ohne die natürliche Umgebung zu gefährden. Es bleibt abzuwarten, ob es gelingt, sowohl den Bedürfnissen der Mountainbiker als auch den Anforderungen des Naturschutzes gerecht zu werden.