Feuerwehren im Werra-Meißner-Kreis bleiben bei blauer Kleidung!

Feuerwehren im Werra-Meißner-Kreis bleiben bei blauer Kleidung!

Hessisch Lichtenau, Deutschland - Ein frischer Wind weht durch die hessischen Feuerwehren. Ab sofort dürfen die Feuerwehren selbst darüber entscheiden, in welcher Farbe ihre Dienstkleidung erstrahlen soll. Diese wichtige Entscheidung wurde erst kürzlich vom Innenministerium in Wiesbaden bekannt gegeben, um den Vorschriften etwas Luft zu verschaffen. Die neuen Regelungen zielen darauf ab, den Feuerwehren mehr Freiheit zu geben, allerdings ist ein Farbwechsel nur bei anstehenden Neuausstattungen vorgesehen, damit die Kommunen nicht unnötig unter Druck geraten, wie HNA berichtet.

Im Werra-Meißner-Kreis, einem der Brennpunkte hessischer Feuerwehraktivitäten, gibt es jedoch keinen Plan, die gewohnte blaue Dienstkleidung abzulegen. Stadtbrandinspektor André Bernhardt aus Sontra äußert sich kritisch zur Änderung. Nach jahrelanger Anstrengung, um 250 Feuerwehrleute einheitlich auszustatten, bezeichnet er die neue sandfarbene Option als „Geldmacherei“. Die Ausstattung eines Atemschutzgeräteträgers kostet schließlich rund 1000 Euro und solche Änderungen könnten die Ressourcen belasten.

Farbwahl und Motivation

Innenminister Roman Poseck hebt hervor, dass die Entscheidung zur Farbwahl nicht nur den Bedürfnissen der Feuerwehren Rechnung trägt, sondern auch deren Motivation steigert. Die Feuerwehren sind größtenteils ehrenamtlich aktiv, und ihren Anliegen soll Gehör geschenkt werden. Poseck betont, diese Entscheidung schafft moderne Rahmenbedingungen, die den Herausforderungen und Wünschen der Einsatzkräfte gerecht werden, wie auch hessen.de passend festhält.

Die Möglichkeit, die Dienstkleidung zu ändern, ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die Einführung einer sandfarbenen Uniform, die Schmutz leichter erkennen lässt, ist zwar eine interessante Neuerung, könnte aber auf Widerstand stoßen. Präsident Norbert Fischer vom Landesfeuerwehrverband zeigt sich über die Entscheidung zur Farbfreigabe erfreut und betont, dass diese den Feuerwehren mehr Flexibilität verleiht.

Alterssenkung bei den Feuerwehrleuten

Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist die Anhebung der Altersgrenze für aktive Feuerwehrleute. Aktuell wird in einem Vorschlag für das Hessische Brand- und Katastrophenschutzgesetz darüber nachgedacht, diese Grenze auf bis zu 67 Jahre zu erhöhen. Zwei Pilotprojekte haben bereits gezeigt, dass es Möglichkeiten für ehrenamtliche Kräfte gibt, bis in diese Altersgruppe hinein aktiv zu sein, jedoch nicht für das Tragen von Atemschutzgeräten.

Bernhardt zeigt sich skeptisch, während Steffen Rödel aus Hessisch Lichtenau die Lockerung der Vorschriften mit gemischten Gefühlen betrachtet. Er fürchtet, dass dies das einheitliche Auftreten der Feuerwehr gefährden könnte. In Hessisch Lichtenau wurden bereits etwa 100 Garnituren neuer Schutzkleidung beschafft, wobei diese weiterhin blau bleiben werden, so wie innen.hessen.de berichtet.

Die Landesregierung sieht die erforderliche Unterstützung des Gesetzgebers vor, um die Anhebung zu ermöglichen und die Personalsituation in den Einsatzabteilungen zu stärken. Ob und wie diese Änderungen letztlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.

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OrtHessisch Lichtenau, Deutschland
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