Mysteriöser Missbrauchsbericht: Bistum Fulda identifiziert 120 Opfer!

Mysteriöser Missbrauchsbericht: Bistum Fulda identifiziert 120 Opfer!

Fulda, Deutschland - Am 17. Juni 2025 wurden erschreckende Zahlen zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda veröffentlicht. Ein Abschlussbericht der unabhängigen Kommission hat ergeben, dass mindestens 120 Betroffene seit dem Zweiten Weltkrieg identifiziert wurden. Dabei handelt es sich um ein nur schwach beleuchtetes Kapitel der Vergangenheit, in dem 37 männliche Täter, überwiegend Priester, in insgesamt 230 dokumentierten Missbrauchsfällen verwickelt sind. Die Dunkelziffer wird als immens hoch eingeschätzt. Vorsprung Online berichtet, dass die Ergebnisse von Bischof Dr. Michael Gerber am selben Tag kommentiert wurden, in dem er das Leid der Betroffenen und das Versagen der Institution betonte.

Diese Aufarbeitung kommt nicht von ungefähr. Seit der Gründung der Kommission im September 2021 hat es intensive und vertrauliche Gespräche mit Betroffenen gegeben, und es wurden systematische Auswertungen von Personalakten seit 1945 durchgeführt. Kommissionssprecher Gerhard Möller kritisierte, dass betroffene Personen bis 2010 kaum Gehör fanden. Mehr noch, viele Beschuldigte wurden bis zur Jahrtausendwende nachsichtig behandelt, um den guten Ruf der Kirche nicht zu gefährden. In vielen Pfarreien erlebten Betroffene ein Abdrängen, während die Beschuldigten Unterstützung fanden. Dies sind nur einige der schockierenden Erkenntnisse, die die Kommissionnun veröffentlicht hat, nachdem sie 2.124 Personalakten aus den Jahren 1945 bis Dezember 2024 sichtete. Katholisch.de hebt hervor, dass es in Fulda die erste Kommission ist, die einen solchen Abschlussbericht vorlegt.

Die Schritte zur Aufarbeitung

Ein zentraler Teil der Aufarbeitung ist die unabhängige Kommission, die sich aus erfahrenen Juristen, Sozialpädagogen und sogar Betroffenen zusammensetzt. Die Kommission plant, die Ergebnisse intensiv auszuwerten, und ist bestrebt, ihre Arbeit transparent zu kommunizieren. So werden am 26. Juni 2025 erste Ergebnisse bei einem Medientermin vorgestellt, der auch Bischof Gerber involviert. Er wird an diesem Tag erneut Stellung beziehen und versprach, die Aufarbeitung fortzusetzen sowie die Prävention von Missbrauch auszubauen. Der Bischof bat zudem um Entschuldigung für die in der Vergangenheit erlittenen Verletzungen, die viele Menschen durch die Kirche erfahren haben.

Für die Betroffenen ist eine Hotline eingerichtet worden, die vom 17. Juni bis 2. Juli 2025 erreichbar ist. Dies zeigt die Dringlichkeit, mit der die Kirche das Thema angehen möchte. Zusätzlich wurden unabhängige Ansprechpersonen und Interventionsbeauftragte benannt, um eine klare Anlaufstelle für Hilfesuchende zu schaffen. Die Webseite des Erzbistums Berlin erläutert, dass ähnliche, unabhängige Kommissionen auch in anderen Bistümern existieren, die auf einer Vereinbarung von 2020 basieren. Diese Schritte sind Teil eines größeren Rahmens zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der gesamten katholischen Kirche in Deutschland.

Wie geht es weiter?

Die Arbeit der Kommission in Fulda wird auch nach der Präsentation der Ergebnisse weitergehen. Bischof Gerber hat angekündigt, die Aufarbeitung fortzusetzen und den Fokus auf Prävention zu legen. „Wir dürfen nie vergessen, wie wichtig es ist, das Vertrauen der Betroffenen zu gewinnen und zu stärken“, erklärte er am Montag. Die Gemeinde bleibt nun in der Hoffnung zurück, dass diese Schritte eine echte Wende in der vermeintlich dunklen Vergangenheit der Kirche darstellen können.

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OrtFulda, Deutschland
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