Prävention für Kinder: Theaterprojekt stärkt Schutz gegen Missbrauch in Eschwege!
Eschwege führt das Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir“ ein, um Grundschüler vor sexuellem Missbrauch zu schützen.

Prävention für Kinder: Theaterprojekt stärkt Schutz gegen Missbrauch in Eschwege!
In der Stadt Eschwege wird nicht nur gelehrt, sondern auch geschützt! Das Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir“ hat sich als wahrer Glücksgriff für Grundschulkinder erwiesen, um sie vor sexuellem Missbrauch und Gewalt zu bewahren. Mit Unterstützung der Sparkasse Werra-Meißner und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen erfreuen sich Grundschulen in der Region seit 2019 an diesem wichtigen Angebot. Im Schuljahr 2024/25 profitieren sieben Grundschulen im Kreis Eschwege von dem Projekt, das sich großer Beliebtheit erfreut.
Rund 500 Schüler und Schülerinnen der dritten und vierten Klassen nahmen bereits am Präventionstheater teil. Die Theaterpädagoginnen Tabea Koch und Dorit Müller leiten das Programm in Anwesenheit der Klassenlehrerinnen und vermitteln den Kindern spielerisch, was es bedeutet, eigene Grenzen zu erkennen. „Mein Körper gehört mir“ ist ein dreiteiliges Programm, das den Fokus auf die emotionale Bildung legt. Hier lernen die Kleinen, ihre Gefühle zu differenzieren – zwischen dem „Ja-Gefühl“ und dem „Nein-Gefühl“.
Ein fester Bestandteil des Unterrichts
Mit Beispielgeschichten, Spielszenen und kindgerechten Gesprächen wird das Thema anschaulich aufbereitet. Ein „Körpersong“, der zu Beginn und am Ende jeder Unterrichtseinheit aufgeführt wird, zielt darauf ab, die Körperwahrnehmung und Selbstliebe der Kinder zu stärken. Schulleiterin Nicole Schröder zeigte sich dankbar für die Unterstützung des Projekts und wies auf die begleitende Rolle der Sozialpädagogin Sarina Hemmer hin, die für die Umsetzung des Programms zuständig ist.
Die Bedeutung des Themas für die Entwicklung von Schutzkonzepten an Schulen wurde auch von Luisa Wetterau vom staatlichen Schulamt hervorgehoben. Es sei entscheidend, Kindern bereits früh die Instrumente zur Hand zu geben, um Gefahren selbstständig erkennen zu können. Um dies zu ermöglichen, gibt es eine verpflichtende Schulung der Lehrkräfte in einem Workshop. Alexander Först von der Polizeidirektion Werra-Meißner merkte an, dass es eine Wiederholung solcher Themen im Schulkontext braucht. „Wir dürfen nicht nachlassen“, so Först.
Ein nachhaltiger Ansatz
Die finanziellen Mittel für das Projekt sind üppig: Mit 15.000 Euro unterstützen die gemeinnützigen Stiftungen der Sparkasse das präventive Vorhaben. Dietmar Janz, Mitglied des Stiftungsvorstands, kündigte an, dass diese Mittel auch im kommenden Jahr zur Verfügung stehen werden. Die Sparkasse zeigt damit ein großes Engagement in der Nachhaltigkeit des Projekts.
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Einbeziehung der Eltern in die Vorbereitung des Unterrichtsprojekts, um die Inhalte klar zu kommunizieren und Missverständnisse zu vermeiden. Damit nicht genug – die Kultusministerkonferenz (KMK) hat parallel dazu einen Leitfaden für „Kinderschutz in der Schule“ beschlossen, der entwickelt wurde, um Schulen bei der Erstellung von wirksamen Schutzkonzepten gegen sexuelle Gewalt zu unterstützen. Laut kmk.org ist der Prozess zur Entwicklung solcher Konzepte als Schulentwicklungsprozess angelegt, der Zeit und Bewusstseinsveränderung erfordert.
Das fudale Ziel des Leitfadens ist es, Schulen zu helfen, klare und wirksame Schutzkonzepte zu entwickeln, um Handlungssicherheit zu gewinnen. Die Materialien sind praxisnah und lassen sich individuell anpassen.
Insgesamt zeigt das Projekt „Mein Körper gehört mir“ eindrucksvoll, wie wichtig präventive Maßnahmen in Schulen sind. Es ist klar, dass sich die Verantwortlichen intensiv mit diesem sensiblen Thema auseinandersetzen müssen, um ein sicheres Lernumfeld für die Kinder zu schaffen. Der Einsatz und die Unterstützung in Eschwege sind daher nicht nur lobenswert, sondern auch unerlässlich für die Zukunft der Kinder in der Region.