Kartiersaison beginnt: So schützt Fulda den gefährdeten Wachtelkönig!
Kartiersaison beginnt: So schützt Fulda den gefährdeten Wachtelkönig!
Fulda, Deutschland - Im Landkreis Fulda hat heute die Kartiersaison für bedrohte Vogelarten begonnen. Fachleute nutzen GPS und Ferngläser, um Brutplätze zu erfassen und Arten wie den faszinierenden Wachtelkönig sowie das Rebhuhn zu zählen. Diese erfassten Daten sind entscheidend für zielgerichtete Schutzmaßnahmen und den Erhalt heimischer Vogelarten. Lisa Flügel vom Landkreis Fulda hebt hervor, dass die Kartierer im Auftrag der Fachdienste Natur und Landschaft sowie des Biosphärenreservats Rhön arbeiten, um den bedrohten Vogelarten bestmöglich zu helfen.
Der Wachtelkönig, ein scheuer Vogel, hat einen ganz besonderen nächtlichen Ruf, der aus hohem Gras ertönt und vor allem zwischen 23 und 4 Uhr zu hören ist. Leider werden die offenen Wiesenflächen, die er bevorzugt, in der Region immer seltener. So wurden 2017 in Hessen nur drei rufende Exemplare gezählt, während sich die Zahl 2024 auf 20 Reviere in der hessischen Rhön erhöhte. Diese positiven Entwicklungen zeigen, dass gezielte Schutzmaßnahmen Wirkung zeigen.
Zusammenarbeit für den Schutz
Die Kooperation mit Landwirten spielt eine zentrale Rolle beim Schutz des Wachtelkönigs. Durch die Abstimmung von Mahd-Terminen wird darauf geachtet, Nester nicht zu gefährden. Dabei können Landwirte auch von einem Ausgleich aus dem Naturschutz-Budget profitieren, sollten Ertragsverluste durch den Schutz der Nester entstehen. Spaziergänger und Naturfreunde sind aufgerufen, Rücksicht zu nehmen und Störungen während der Brutzeit zu vermeiden, indem sie auf festen Wegen bleiben und Hunde anleinen.
Das Artenförderungsprogramm für den Wachtelkönig, das BirdLife Schweiz und andere Umweltorganisationen in den letzten Jahrzehnten initiiert haben, ist ein gutes Beispiel für gelungene Artenschutzmaßnahmen. Seit 1996 unterstützt BirdLife Schweiz den Wachtelkönig mit Verträgen, die eine späte Mahd garantieren, um Bruten vor der Mähmaschine zu schützen. Diese Programme sind nicht nur auf die Schweiz beschränkt, sondern folgen einem europäischen Aktionsplan, der in den 1990er Jahren entwickelt wurde.
Eine Art vor dem Aussterben
Der Wachtelkönig, ein unscheinbarer Vogel aus der Familie der Schreitvögel, ist sowohl Brut- als auch Zugvogel und hat eine markante Stimme. Er ist bis zu 25 cm groß und besitzt lange Beine sowie ein braun-schwarzes Gefieder mit auffälliger weißer Querbänderung. In Deutschland ist der Wachtelkönig vom Aussterben bedroht, was auf den Verlust von intakten Feuchtwiesen und intensive Landwirtschaft zurückzuführen ist. Neben Habitatverlust zählen Überdüngung und Entwässerung von Feuchtwiesen zu den größten Gefahren für diese Art.
Ein Blick auf die Maßnahmen zeigt, wie wichtig der Schutz des Wachtelkönigs ist. Es gilt, intakte Feuchtwiesen zu bewahren und die extensive Bewirtschaftung zu fördern. Nur so kann der Wachtelkönig ein Überleben sichern, das für uns Menschen und die Natur von Bedeutung ist.
Die fortlaufende Beobachtung und die durchdachten Schutzmaßnahmen sind von essenzieller Bedeutung, um den Rückgang dieser seltenen Art zu stoppen und auch anderen gefährdeten Vogelarten ein sicheres Zuhause zu bieten. Die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Landwirten und Naturliebhabern trägt dazu bei, dass der Wachtelkönig vielleicht doch noch eine Chance hat.
Mehr Informationen zu diesen Themen finden Sie in den Berichten von Fuldaer Zeitung, BirdLife Schweiz und Vogelwunderwelt.
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Ort | Fulda, Deutschland |
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