Goodyear schließt Werk in Fulda: 1.050 Jobs in Gefahr!

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Goodyear schließt 2025 das Werk in Fulda, betroffen sind über 1.000 Stellen. Die Stadt plant mögliche Nachnutzungen des Geländes.

Goodyear schließt 2025 das Werk in Fulda, betroffen sind über 1.000 Stellen. Die Stadt plant mögliche Nachnutzungen des Geländes.
Goodyear schließt 2025 das Werk in Fulda, betroffen sind über 1.000 Stellen. Die Stadt plant mögliche Nachnutzungen des Geländes.

Goodyear schließt Werk in Fulda: 1.050 Jobs in Gefahr!

Schock für die Region Fulda: Der Reifenhersteller Goodyear hat die Schließung seines über 100 Jahre alten Werks in Fulda bis spätestens Ende September 2025 angekündigt. Von dieser Entscheidung sind insgesamt 1.050 Mitarbeitende betroffen, wobei auch das Werk im brandenburgischen Fürstenwalde bis Ende 2027 schrittweise geschlossen wird. Goodyear begründet die Schließungen mit einer notwendigen Anpassung an die gesunkene Nachfrage und dem Ziel, die Kostenstruktur zu optimieren sowie die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Die Gewerkschaft IGBCE hat bereits Unmut über diese Entscheidung geäußert und denkt über mögliche Streikmaßnahmen nach, berichten die Kollegen von Hessen Schau.

Rund 400 Beschäftigte haben bereits im Frühjahr 2025 das Unternehmen verlassen, und die verbleibenden 600 Mitarbeitenden stehen nun vor dem Ende ihrer letzten Schicht im Herbst 2025. Zudem werden bis März 2026 etwa 30 Mitarbeitende mit dem Rückbau des Standorts befasst sein. Die Stadt Fulda hat auf die Schließung reagiert: Sie hat eine Vorkaufssatzung beschlossen, um das Gelände des Werks, das sich über 17 Hektar erstreckt und als Schlüsselgrundstück betrachtet wird, vor Dritten zu kaufen. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld wünscht sich eine gewerbliche oder industrielle Nutzung des Areals.

Zukunft des Goodyear-Geländes

Die Stadtverordnetenversammlung hat bereits Gespräche zwischen Goodyear, potenziellen Investoren und der Stadt Fulda initiiert. Stadtbaurat Daniel Schreiner hebt hervor, wie wichtig Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für die Region sind. Überdies hat die SPD-/Volt-Fraktion angeregt, auch Wohnnutzungen in Betracht zu ziehen, um eine abwechslungsreiche Entwicklung zu fördern, die einen Mix aus Wohnen und Arbeiten ermöglicht. Mindestens fünf Gebäude, darunter das Verwaltungsgebäude, das Maschinenhaus und der Schornstein, sollen erhalten bleiben, was die Verbindung zur industriellen Vergangenheit der Stadt bewahren könnte.

Wie die Nachrichtenagentur FFH berichtet, wird für die maßgeblich betroffenen Beschäftigten eine Transfergesellschaft eingerichtet, die durch den Europäischen Sozialfonds unterstützt wird. Insgesamt sind durch die Schließungen in Fulda und Hanau 1.171 Arbeitsplätze in Gefahr, weshalb eine EU-Finanzierung von über drei Millionen Euro zur Unterstützung der Jobsuche bereitgestellt wird. Dies betrifft nicht nur die Berufsberatung, sondern auch Weiterbildungsangebote und die Unterstützung bei Unternehmensgründungen.

Die wirtschaftliche Lage und die Reaktion der Politik

Die Gründe für die drastischen Einschnitte sind vielschichtig. Billigimporte aus Asien, Überkapazitäten und der Inflationsdruck machen Goodyear schwer zu schaffen. Auch die Marktaussichten haben sich laut Unternehmensangaben signifikant verschlechtert. Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und lokale Politiker zeigen sich bestürzt über die Entwicklungen und bieten ihre Unterstützung für die Beschäftigten an.

Die Marke Fulda-Reifen soll laut dem Unternehmen weiterhin bestehen bleiben, jedoch wird die Produktion an anderen Standorten stattfinden. Für die Mitarbeitenden in Fulda ist die Unsicherheit groß, und die Stadt hat die Verantwortung übernommen, sich für eine zukunftsfähige Nachnutzung des Geländes einzusetzen, um die wirtschaftlichen Einbußen für die Region so gering wie möglich zu halten.