Hitzewelle in Hessen: Wildvogel-Klinik kämpft gegen Ansturm!

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Aktuelle Herausforderungen für Wildtiere in Hessen: Hitzewelle führt zu Futterknappheit und steigenden Tieraufnahmen in Kliniken.

Aktuelle Herausforderungen für Wildtiere in Hessen: Hitzewelle führt zu Futterknappheit und steigenden Tieraufnahmen in Kliniken.
Aktuelle Herausforderungen für Wildtiere in Hessen: Hitzewelle führt zu Futterknappheit und steigenden Tieraufnahmen in Kliniken.

Hitzewelle in Hessen: Wildvogel-Klinik kämpft gegen Ansturm!

In Hessen macht sich die Sommerhitze mit voller Wucht bemerkbar. Die Arbeitsgruppe Wildtiermedizin in Gießen ist anscheinend an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Bereits in den ersten Juli-Tagen wurden 282 Wildvögel in die Klinik gebracht, die dringend ärztliche Versorgung und Fütterung benötigen. Besonders betroffen sind Jungvögel, die aufgrund der hohen Temperaturen zu früh aus den Nestern springen und oft dehydriert aufgefunden werden. Hier zeigt sich eine klare Problematik, denn viele dieser Tiere sind spezialisierte Insektenfresser und leiden unter einer akuten Futterknappheit, da Insekten ebenfalls unter dem Hitze-Stress leiden – ein Phänomen, das auch in den Untersuchungen des Animals Around the Globe beschrieben wird.

Der Landkreis Gießen unterstützt die Wildtiermedizin, jedoch reichen die Mittel nicht aus, um die erhöhte Nachfrage zu decken. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden schon rund 1.000 Wildtiere in die Klinik eingeliefert, wobei normalerweise in einem gesamten Jahr etwa 1.000 bis 1.400 Tiere behandelt werden. Besondere Schwierigkeiten gibt es bei den Schwalben und Mauerseglern, die aktuell große Probleme bei der Nistplatzsuche haben. Das zeigt sich klar: Die Natur leidet unter diesen extremen Temperaturen.

Hitzestress bei Wildtieren

Die Situation für Wildtiere ist alarmierend. Anhaltend hohe Temperaturen führen nicht nur zu akuten Versorgungsengpässen, sondern auch zu erheblichen Stressreaktionen bei den Tieren. Wie Pirsch erklärt, schütten Körper unter Stress vermehrt Hormone aus, was an sich überlebenswichtig sein kann, doch wenn die extremen Temperaturen anhalten, ist dies gefährlich. Der Körper kann überhitzen, was den Stoffwechsel belastet und zu einer Ansammlung schädlicher Stoffwechselprodukte führt. Insbesondere die Nieren haben Schwierigkeiten, Giftstoffe auszuschwemmen, was zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann.

Das Temperaturspiel im Sommer hat weitreichende Konsequenzen. Bei anhaltend hohen Werten wird die Durchblutung von Organen, insbesondere des Darms, beeinträchtigt. Dies führt zu einer erhöhten Gefahr für die Gesundheit der Tiere, einschließlich der sogenannten „leaky gut“-Problematik, bei der Mikroorganismen und Toxine ungewollt aus dem Darm gelangen können. Die Wildtiere in Hessen stehen somit nicht nur vor der Herausforderung, Futter zu finden, sondern auch der Bedrohung durch hitzebedingte Krankheiten.

Wir alle müssen ein Ohr für diese Situation haben – denn die Natur, sie liegt uns am Herzen. Und auch wenn der Sommer schöne Seiten hat, dürfen wir die Tiere und ihre Notlagen nicht aus den Augen verlieren.