Matthäuskirche im Gallus: Abriss für Hochhaus und neue Hoffnungskirche!
Matthäuskirche im Gallus: Abriss für Hochhaus und neue Hoffnungskirche!
Gallus, Frankfurt am Main, Deutschland - Im Herzen des Gallus-Viertels in Frankfurt steht eine bedeutende Veränderung bevor: Die Matthäuskirche muss weichen, um Platz für ein modernes Hochhaus und eine neue Kirche zu schaffen. Dieses ehrgeizige Projekt hat in der Stadt für rege Diskussionen gesorgt, insbesondere über den Verlust des klassischen Kirchengebäudes, das viele als Teil der Frankfurter Skyline schätzen. Laut journal-frankfurt.de wird die Matthäuskirche abgerissen, was zurecht viele Kritiker auf den Plan ruft. Thomas Petzinna von „Stadtbild Deutschland e.V.“ fordert gar ein Umdenken: „Sanieren statt Abreißen“ müsse die Devise lauten.
Das geplante Bauvorhaben umfasst das 3100 Quadratmeter große Areal zwischen dem Hauptbahnhof und der Messe Frankfurt. Hier soll ein Hochhaus mit Höhen von bis zu 130 Metern errichtet werden, das sowohl Büro- als auch Wohnflächen bietet. Die Gestaltung wird als städtebaulich innovativ bezeichnet und soll kirchliche Nutzung mit urbanem Leben vereinen. Das Hamburger Immobilien- und Investmentunternehmen „Becken“ führt das Projekt, in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach sowie der Stadt Frankfurt.
Architektonische Herausforderungen
Einen ersten Sieger gab es beim Architekturwettbewerb nicht. Stattdessen kamen zwei Zweitplatzierte und zwei Drittplatzierte zum Zuge, die ihre Entwürfe überarbeiten mussten. Die endgültige Entscheidung fiel zugunsten des Frankfurter Architekturbüros „Meixner Schlüter Wendt“, das nun das Mandat für die Planung des gesamten Areals hat. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs wurden ab dem 3. Juni 2025 im Foyer des Stadtplanungsamtes ausgestellt, und im kommenden Jahr soll eine weitere Preisvergabe stattfinden, bei der die überarbeiteten Entwürfe gewürdigt werden, berichtet entwicklungsstadt.de.
„Ein begehbares Dach und ein öffentlich zugänglicher Andachtsraum im Hochhaus sind geplant“, erklärt Jens Hogekamp von Becken Development, und hebt hervor, dass dieses Projekt eine einmalige Kombination von kirchlichem Raum und moderner Architektur darstellt. „Da liegt was an“ für die gesamte Nachbarschaft, betont auch Holger Kamlah, Stadtdekan, der die Verknüpfung von kirchlichem Leben und urbaner Nutzung als Chance sieht.
Eine Hoffnungskirche für die Gemeinschaft
Die geplante neue Kirche, die den Namen „Hoffnungskirche“ tragen wird, soll nicht nur für Gottesdienste genutzt werden, sondern auch Raum für Gemeindearbeit bieten. Pfarrerin Annegreth Schilling hebt die zentrale Lage dieser neuen Kirche zwischen Messe und Hauptbahnhof hervor und sieht hierin eine Möglichkeit, neue Gemeindemitglieder zu gewinnen. Ein kleiner Platz vor der Kirche soll zudem Gastronomie und Zugang erleichtern.
Der Bau des gesamten Matthäus-Areals soll bis zum Jahr 2028 abgeschlossen sein. „Neben Andachts- und Gemeinderäumen werden auch geförderte sowie freifinanzierte Wohnungen geschaffen“, informiert Marcus Gwechenberger von der SPD. Die Veröffentlichung dieser Pläne hat in Frankfurt bereits für große Aufmerksamkeit gesorgt, doch ob der Abriss der Matthäuskirche als ein Schritt in die Zukunft oder hingegen als Verlust für die Stadt gewertet wird, bleibt umstritten. Die Diskussion über den Erhalt traditioneller Bauwerke wird die Frankfurter sicherlich noch länger beschäftigen.
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Ort | Gallus, Frankfurt am Main, Deutschland |
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