Widerstand gegen XXL-Umspannwerk: Bauern fürchten Ackerbodenverlust!

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Die geplante Bau eines Tennet-Umspannwerks in Wetterau sorgt für Widerstand. Landwirtschaft und Umwelt stehen im Fokus der Debatte.

Die geplante Bau eines Tennet-Umspannwerks in Wetterau sorgt für Widerstand. Landwirtschaft und Umwelt stehen im Fokus der Debatte.
Die geplante Bau eines Tennet-Umspannwerks in Wetterau sorgt für Widerstand. Landwirtschaft und Umwelt stehen im Fokus der Debatte.

Widerstand gegen XXL-Umspannwerk: Bauern fürchten Ackerbodenverlust!

Energiewende in der Wetterau: Wachsende Bedenken in der Landwirtschaft

In der idyllischen Wetterau, einem der fruchtbarsten Gebiete Deutschlands, stoßen die Pläne für den Bau eines Umspannwerks auf heftige Kritik. Der Regionalbauernverband Wetterau-Frankfurt (RBV) hat sich mit klaren Forderungen an die Planer gewandt, während der Widerstand gegen das Projekt in der Bevölkerung zunimmt. Geplant ist, bis 2035 ein Umspannwerk auf einer Fläche von 30 Hektar südlich von Beienheim zu errichten – das entspricht dem Platz von 43 Fußballfeldern. Laut den Informationen von FNP und Hessenschau beeindruckt das Vorhaben viele, da es nicht nur die Landschaft verändert, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die Landwirtschaft hat.

Die Vorsitzende des RBV, Andrea Rahn-Farr, erkennt zwar die Notwendigkeit einer stabilen Energieversorgung, fordert jedoch dringend Änderungen an den Planungen. „Wir können es uns nicht leisten, unsere besten Böden zu gefährden“, sagt sie und verweist auf drei zentrale Forderungen des Verbandes:

  • Die Fläche für das Umspannwerk soll verkleinert werden, indem alternative Technologien eingesetzt werden, auch wenn dies für Tennet teurer wird.
  • Der Verzicht auf zusätzliche Ausgleichsflächen ist notwendig. Stattdessen sollten bestehende Ökopunkte genutzt werden, um weitere landwirtschaftliche Flächen zu schonen.
  • Eine erneute Prüfung alternativer Standorte ist erforderlich, um hochwertige Ackerböden nicht in Gefahr zu bringen.

Dorfleben in Gefahr oder notwendige Energiewende?

Bürgermeisterin Lena Herget aus Reichelsheim hat sich ebenfalls gegen den Standort des geplanten Umspannwerks ausgesprochen. Sie fordert die Nutzung bereits bestehender Infrastruktur und eine Überprüfung anderer Standorte. „Der Verlust von 30 Hektar wertvollem Ackerland betrifft nicht nur direkte Anlieger, sondern hat Auswirkungen auf die gesamte Region“, betont sie. Die Herausforderungen für die Landwirtschaft sind erheblich, besonders da viele Landwirte nicht Eigentümer der betroffenen Flächen sind. Dies kann die Ressourcen anderer Betriebe belasten.

Die CDU-Fraktion in der Gemeinde äußert ebenfalls Bedenken, möchte klären, welchen Nutzen das Umspannwerk für die Gemeinde bringt und welche zusätzlichen Belastungen zu erwarten sind. Die Energiewende gehört zu den vorrangigen Zielen der Politik, aber sie muss umweltverträglich und raumsparend gestaltet werden. Tennet hingegen betont, dass Abstände zu geschlossenen Wohnbebauungen sowie die Nähe zu bestehenden Umspannwerken bei der Planung berücksichtigt werden müssen.

Eine Balance finden: Landwirtschaft und Netzausbau

Wie der Leiter der Abteilung Netzausbau bei der Bundesnetzagentur, Matthias Otte, in einer seiner Erklärungen darlegt, führt der Netzausbau häufig durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Er betont, dass eine Koexistenz von Landwirtschaft und notwendigem Netzausbau wichtig ist. Denn etwa die Hälfte Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Hierbei ist es entscheidend, dass der negative Einfluss auf die Erzeugung und die Böden so gering wie möglich gehalten wird (Bundeswirtschaftsministerium).

Die Debatte um das Umspannwerk in der Wetterau zeigt, dass die Balance zwischen notwendiger Energieversorgung und dem Schutz fruchtbarer Böden eine große Herausforderung darstellt. Sowohl Landwirte als auch Politiker sind gefordert, Lösungen zu finden, die sowohl ökologische als auch ökonomische Interessen berücksichtigen.