Goethes seltenes Bildnis landet im Offenbacher Stadtarchiv!

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Offenbach am Main erwirbt seltenes Goethe-Bildnis für kommende Ausstellung. Entdecken Sie die Stadtgeschichte und Sehenswürdigkeiten.

Offenbach am Main erwirbt seltenes Goethe-Bildnis für kommende Ausstellung. Entdecken Sie die Stadtgeschichte und Sehenswürdigkeiten.
Offenbach am Main erwirbt seltenes Goethe-Bildnis für kommende Ausstellung. Entdecken Sie die Stadtgeschichte und Sehenswürdigkeiten.

Goethes seltenes Bildnis landet im Offenbacher Stadtarchiv!

In Offenbach hat das Stadtarchiv kürzlich ein ganz besonderes Kunstwerk erworben: ein seltenes Kupferstichbildnis von Johann Wolfgang von Goethe. Diese aufregende Neuigkeit wurde am 12. August 2025 bekannt gegeben und sorgt bereits für großes Interesse unter den Kunst- und Literaturliebhabern. Ab dem 23. August wird das Bildnis im Rahmen der Ausstellung „Der Anfang, das Ende und alles dazwischen. Love Stories“ gezeigt, die gemeinsam mit dem Klingspor Museum organisiert wird. Die Schau zelebriert das 250. Jubiläum der Verlobung Goethes mit Lili Schönemann und bietet einen spannenden Einblick in diese historische Beziehung, die Goethe mit den Worten beschrieb: „Ein unbezwingliches Verlangen war eingetreten; ich konnte nicht ohne sie, sie nicht ohne mich sein“.

Das seltene Bildnis zeigt Goethe im Profil nach links und wurde 1786 in Offenbach gefertigt. Diese Entstehungszeit hebt die Bedeutung des Werkes hervor, da es nicht nur als Kunstwerk, sondern auch als Teil der Geschichte Offenbachs angesehen wird. Der Kupferstecher Isaak Schnapper, der als erster jüdischer Kupferstecher in Deutschland gilt, schuf in seiner kurzen Schaffensperiode zwischen 1781 und 1810 wenige Werke, wobei der Kauf dieses Bildnisses als einer seiner größten Erfolge gilt. Außerdem hatte Schnapper eine zentrale Rolle im jüdischen Leben in Offenbach inne, als er während seiner Amtszeit von 1781 bis 1810 auch Vorsteher der jüdischen Gemeinde war.

Ein wertvoller Beitrag zur jüdischen Geschichte

Die jüdische Gemeinde in Offenbach hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Unterstützt von der liberalen Haltung der Isenburger, siedelten im 17. Jahrhundert viele Juden in Offenbach und trugen zur industriellen Entwicklung der Stadt bei, insbesondere in der Lederindustrie und anderen Bereichen. Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl der jüdischen Gemeindemitglieder erheblich, vor allem durch Zuzug von Juden aus Osteuropa. Dr. Max Goldschmidt, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde von 1911 bis 1933, zeichnete sich durch sein Engagement für die Gemeinschaft aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 20. Juli 1945 die Neugründung der Jüdischen Gemeinde Offenbach statt, und bis 1948 konnte die Mitgliederzahl auf 86 wachsen. Die neue Synagoge in der Kaiserstraße, eingeweiht im Jahr 1956, ist bis heute ein Symbol für das Wiedererstarken der jüdischen Gemeinschaft in der Stadt. Auch heute spielt Offenbach eine wichtige Rolle in der jüdischen Kultur, mit dem einzigen jüdischen Kindergarten im Landesverband und einer vielfältigen Jugendarbeit, die seit 2010 durch einen Stadtvertrag unterstützt wird.

Offenbach als Kulturort

Offenbach, am linken Ufer des Mains gelegen und nur wenige Kilometer von Frankfurt entfernt, ist nicht nur geschichtlich außergewöhnlich, sondern auch kulturell lebendig. Mit seiner Uferpromenade, die in den letzten Jahrzehnten revitalisiert wurde, bietet die Stadt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Außerdem sind historische Sehenswürdigkeiten wie das Isenburger Schloss, das Schloss Rumpenheim und das Büsing Palais beliebte Anziehungspunkte. Das Klingspor Museum und das Deutsche Ledermuseum zeigen die reiche Geschichte der Typografie und Lederherstellung in Offenbach.

Die kommenden Wochen versprechen also spannend zu werden, besonders mit der bevorstehenden Ausstellung, in der das neu erworbene Goethe-Bildnis präsentiert wird. Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke äußerte bereits seine Freude über den Ankauf und hofft auf viele interessierte Besucher. Offenbach befindet sich in einer aufregenden Phase der kulturellen Wiederbelebung, und die Verknüpfung von Kunst und Geschichte könnte nicht passender sein.