Maintal diskutiert: Bleibt die Stadt kinderfreundlich bis 2030?
Am 29.10.2025 diskutiert der Maintaler Sozialausschuss über Kinderrechte und die Fortführung des Programms „Kinderfreundliche Kommune“.

Maintal diskutiert: Bleibt die Stadt kinderfreundlich bis 2030?
Am Weltkindertag wurde in Maintal ein wichtiges Thema aufgegriffen: Die Rechte der Kinder stehen stark im Mittelpunkt der kommunalen Diskussionen. Der Maintaler Sozialausschuss diskutierte über die Fortführung des Programms „Kinderfreundliche Kommune“, das Maintal seit 2019 trägt. Die Hessische Gemeindeordnung fordert, dass junge Menschen aktiv an politischen Entscheidungen beteiligt werden, doch die praktische Umsetzung dieser Forderungen in Form von Jugendparlamenten bleibt vielerorts ein unerfüllter Wunsch, wie op-online.de berichtet.
Ein Antrag der Grünen sieht vor, das Programm bis 2029 fortzuführen, um das Siegel ab 2030 dauerhaft zu sichern. Dies dürfte für eine verbesserte Sichtbarkeit der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Kommune sorgen. Der Fachbereich Jugendarbeit ist bereits aktiv und investiert etwa 20 Wochenstunden in die Umsetzung des Aktionsplans zur Stärkung der Kinderrechte.
Kritische Stimmen und Zukunftsperspektiven
Doch nicht alle Beteiligten sind mit dem aktuellen Kurs einverstanden. Die CDU-Fraktion stellt den Mehrwert des Siegels in Frage und fordert mehr Anstrengungen, insbesondere in der Kinderbetreuung. Bürgermeisterin Monika Böttcher weist darauf hin, dass die sogenannte Kitakrise ein bundesweites Problem ist. Zudem brachte Tobias Eberhardt von der SPD einen Antrag ein, der die Verschiebung der Beschlussvorlage zur nächsten Sitzung vorsieht, damit bis dahin der Abschlussbericht der ersten Projektphase vorliegen kann. Die Stadtverordnetenversammlung ist gefordert, bis Ende des Jahres eine Entscheidung über die Fortsetzung des Programms zu treffen.
Die Rolle von Kinderrechten auf kommunaler Ebene
Das Thema Kinderrechte erhält in vielen Kommunen zunehmend Beachtung, und Initiativen wie das Infoportal der kinderfreundlichen-kommunen.de spielen eine entscheidende Rolle. Ziel ist es, kommunale Handlungsfelder und Kinderrechte umfassend abzudecken und Fachmaterialien bereitzustellen, die den Akteuren in den Kommunen dabei helfen, die elterlichen und institutionellen Herausforderungen zu meistern.
Die UN-Kinderrechtskonvention, die seit 1990 die Partizipation von Kindern und Jugendlichen fordert, bildet die Basis für viele dieser Programme. Dennoch bleibt die praktische Umsetzung eine Herausforderung, insbesondere wenn es darum geht, geeignete Strukturen wie Jugendparlamente zu schaffen.
Ein Weg in die Zukunft könnte die Integration von mehr Ressourcen und Ideen in die kommunalen Strukturen sein, um Kindern und Jugendlichen eine stärkere Stimme zu verleihen. Letztlich ist die Frage, wie die Kommune ihre Versprechen gegenüber den Jüngsten der Gesellschaft einlösen kann, eine, die nicht nur Maintal beschäftigt.