Archäologen entdecken Geheimnisse des ältesten Darmstädter Friedhofs!

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Archäologen entdeckten bei Arbeiten an der Stadtkirche in Darmstadt Skelette und Artefakte aus dem 12. Jahrhundert bis zur Bronzezeit.

Archäologen entdeckten bei Arbeiten an der Stadtkirche in Darmstadt Skelette und Artefakte aus dem 12. Jahrhundert bis zur Bronzezeit.
Archäologen entdeckten bei Arbeiten an der Stadtkirche in Darmstadt Skelette und Artefakte aus dem 12. Jahrhundert bis zur Bronzezeit.

Archäologen entdecken Geheimnisse des ältesten Darmstädter Friedhofs!

In Darmstadt geht es derzeit archäologisch hoch her. Bei Bauarbeiten rund um die Stadtkirche sind Archäologen auf beeindruckende Funde gestoßen, die bis in die Bronzezeit zurückreichen. Die Stadtkirche, die sich direkt in der Fußgängerzone befindet, wurde einst von einem Friedhof umgeben, der im 12. Jahrhundert eingerichtet wurde. Die Entdeckung wurde im Rahmen von Kanalarbeiten sowie der Verlegung von neuen Wasser- und Gasleitungen im vergangenen Jahr gemacht. Hierbei wurden insgesamt 13 Skelette gefunden, darunter auch Kinder, was auf die hohe Kindersterblichkeit in dieser Zeit hinweist. Diese Funde werden nun als wertvolle Zeitzeugen betrachtet, wie hessenschau.de berichtet.

Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass der Friedhof bis ins 16. Jahrhundert und vereinzelt sogar bis ins 18. Jahrhundert in Benutzung war. Die Archäologen hatten die Bauarbeiten zuvor begleitet, um sicherzustellen, dass wichtige historische Funde dokumentiert werden. Unter den Überresten fanden sich nicht nur menschliche Knochen, sondern auch zahlreiche Keramik- und Tonscherben sowie Werkzeuge wie eine Metallhacke und Schieferplatten mit den Inschriften „Johann Valetin Granel, 1704“. Laut Berichten von fr.de könnten diese Tafeln einst Teil des Daches der Vorgängerkirche gewesen sein.

Friedhofskultur im Wandel

Die Entdeckungen bei der Stadtkirche sind mehr als nur archäologische Funde; sie sind ein Fenster in die Friedhofskultur Deutschlands, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Diese Kultur umfasst Rituale der Trauerverarbeitung, die Gestaltung der Gräber als Gärten der Erinnerung und die Nutzung des Friedhofs als sozialen Raum. Die Friedhofskultur ist lebendig und dynamisch, was sich auch in der steigenden Zahl der Urnenbestattungen zeigt, stellt unesco.de fest.

Ein besonderer Fund waren die Überreste eines Beinhauses, die möglicherweise von der Friedhofsmauer des 18. Jahrhunderts stammen könnten. Diese Mauer wurde 1799 eingeebnet, doch ihre Überreste sind in historischen Lageplänen dokumentiert. Das Zusammenspiel von alten und neuen Grabstätten zeigt die typische Problematik in städtischen Friedhöfen: Durch begrenzten Platz werden ältere Gräber oftmals geöffnet. Die Stadt hat bereits Maßnahmen ergriffen, um mit dem enormen historischen Erbe umzugehen, und dies wird von Stadtrat Michael Kolmer gelobt.

Die gründliche Arbeit der Archäologen in Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege zeugt von einem guten Händchen im Umgang mit dem kulturellen Erbe Darmstadts. Das neu gewonnene Wissen wird nicht nur zur Bewahrung der Stadtgeschichte beitrage, sondern auch künftigen Generationen als wichtiger Teil unserer Identität dienen.