Bebra kämpft mit Millionen-Defizit: Zukunft der sozialen Förderstätten in Gefahr!
Bebra kämpft mit Millionen-Defizit: Zukunft der sozialen Förderstätten in Gefahr!
Bebra, Deutschland - In Bebra, einer Stadt im Herzen Hessens, wird die finanzielle Situation der Sozialen Förderstätten immer prekärer. Geschäftsführer Ulrich Völke, Pressesprecherin Jutta Konetzka und der ehemalige kaufmännische Geschäftsführer Thomas Deppenkemper nehmen die Sorgen um die Einrichtungen ernst, die seit 2023 ein Defizit von rund 2,7 Millionen Euro ausweisen. Mit einem Hauptstandort am Bebraer Fröbelweg stehen die Verantwortlichen vor der Herausforderung, diesen für fast 8 Millionen Euro zu sanieren, während gleichzeitig die Betriebskosten für die Betreuung von über 1000 beeinträchtigten Menschen und 430 Mitarbeitern weiterhin steigen.
Der Betrieb der Sozialen Förderstätten ist behauptet nicht gefährdet, aber die Einnahmen aus Verträgen mit Leistungsträgern sind nicht im gleichen Maße gestiegen wie die Personalkosten. So gab Völke Entwarnung und äußerte die Hoffnung, für 2025 eine „schwarze Null“ zu erreichen, abhängig von den laufenden Verhandlungen. Zumal die Neuregelungen der Landeswohlfahrtsverbands (LWV) seit 2023, die eine Abrechnung pro Person und Minute vorsehen, zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen.
Herausforderungen durch Finanzierungsregeln
Die Regelungen haben dem Verein schwer zu schaffen gemacht. Die Gesamtkosten für die Betreuung von Menschen mit Behinderung sind um 39 Prozent auf insgesamt 2,1 Milliarden Euro gestiegen. Angesichts dieser Entwicklung waren Entscheidungen notwendig: 20 Mitarbeiter mussten in Behindertenwerkstätten ihre Stellen räumen, was jedoch „höchstens ein Drittel“ der betroffenen Positionen ausmacht, während der Rest der Kündigungen als normale Fluktuation zählt.
Die Auslastung der Werkstätten beträgt derzeit 86 Prozent, was zu Überkapazitäten führt und die Situation zusätzlich kompliziert. Trotz des Rückgriffs auf Rücklagen zur Finanzierung von Neubauten an der Kerschensteinerstraße, belastet dies die Liquidität des Vereins. Die Mitglieder der Leitung, unter dem Vorsitz von Landrat Torsten Warnecke (SPD), machen sich große Sorgen um die Zukunft der Sozialen Förderstätten, die 1974 gegründet wurden und 2023 ihr 50-jähriges Bestehen feierten.
Krise der sozialen Infrastruktur in Deutschland
Nicht nur die Einrichtungen in Bebra kämpfen mit diesen Herausforderungen. Die Wohlfahrtsverbände AWO, Diakonie Deutschland und der Paritätische warnen in einer aktuellen Umfrage vor einem drohenden Zusammenbruch der sozialen Infrastruktur in Deutschland. Die Umfrage, die zwischen dem 29. September und 10. Oktober 2023 durchgeführt wurde, zeigt, dass 40 Prozent der befragten Organisationen aufgrund finanzieller Probleme ihre Angebote einschränken oder einstellen mussten. Auch hier ist ein Trend zu beobachten: Fast jede dritte Einrichtung plant Personalabbau oder hat bereits Entlassungen vorgenommen.
Die finanziellen Probleme werden als gravierend eingeschätzt, denn die gelebte Realität sieht so aus, dass die durchschnittlichen Kosten der befragten Einrichtungen seit Anfang 2022 um 16 Prozent gestiegen sind. Die Möglichkeit, diese Erhöhung durch höhere Nutzerbeiträge auszugleichen, ist weitestgehend ausgeschöpft, was finanzielle Löcher hinterlässt. 65 Prozent der Organisationen befürchten kurzfristige weitere Reduzierungen ihrer Angebote, was eine ernste Konsequenz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt darstellen könnte.
Wie die Situation in Bebra zeigt, decken sich diese Herausforderungen nicht nur mit lokalen, sondern auch mit nationalen Trends. Allein in den teilnehmenden Organisationen, die über 261.721 Menschen beschäftigen, werden täglich rund 377.112 Menschen beraten, betreut oder versorgt. Wenn die soziale Infrastruktur bricht, leidet das gesamte Gemeinwesen darunter – da liegt eine Menge an.
Bürgermeister Stefan Knoche hebt die Wichtigkeit der Sozialen Förderstätten für seine Stadt hervor und appelliert an die Verantwortungsträger, Unterstützungsmaßnahmen zu ergreifen. Nur so können die künftigen Herausforderungen der sozialen Arbeit meistern und die Qualität der Angebote für die betroffenen Menschen sichern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl in Bebra als auch bundesweit dringender Handlungsbedarf besteht. Die Zukunft der sozialen Arbeit hängt davon ab, inwieweit die Politik bereit ist, notwendige Investitionen in diese essentielle Infrastruktur zu tätigen. HNA berichtet, dass …, AWO warnt vor …, und Diakonie hebt hervor, ….
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Ort | Bebra, Deutschland |
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