Jagdpächter schlägt Alarm: Mäharbeiten gefährden Wildtiere in Heringen!

Jagdpächter schlägt Alarm: Mäharbeiten gefährden Wildtiere in Heringen!

Heringen, Deutschland - In Heringen sorgt ein Streit um Mäharbeiten auf einer K+S-Ausgleichsfläche für Aufregung. Jagdpächter Harald Fritsch äußert scharfe Kritik an den kürzlich durchgeführten Mahdmaßnahmen, die in der vorletzten Maiwoche stattfanden. Sein Hauptanliegen: Die Mahd fand in der sensiblen Brut- und Setzzeit statt, was seiner Meinung nach eine Gefahr für Rehkitze, Junghasen und Wiesenbrüter darstellt. „Hier wird eine wichtige Lebensgrundlage für viele Tiere in dieser Zeit gefährdet“, erklärt der Jagdpächter. Seine Sorgen werden unterstützt durch die Tatsache, dass nach den Arbeiten nur eine kurze Grasnarbe und ein Wulst aus Grasschnitt verblieben sind, der entlang eines Heckenstreifens aufgeschüttet wurde.

Fritsch hebt weiterhin hervor, dass ein gutes Nahrungsangebot für Insekten von großer Bedeutung ist. Er kritisiert zudem den Zeitpunkt der Mahd und die Art der Durchführung, die er als unprofessionell wahrnimmt. Bei einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin von K+S wurde erklärt, dass die Fläche zum Trockenrasen umgestaltet wird und der Grasschnitt als Benjeshecke dienen soll. Fritsch allerdings zeigt sich unzufrieden mit dieser Lösung, da ihn stört, dass eine Benjeshecke typischerweise aus Ästen und Zweigen bestehen sollte.

Frühere Vorfälle und Erklärungen

Die Sorgen des Jagdpächters sind nicht neu. Bereits vor vier Jahren brachte Fritsch ähnliche Bedenken vor, als zahlreiche junge Kiefern und Birken gefällt wurden, um das Areal in einen Parkwald umzuwandeln. K+S-Sprecher Johannes Rützel verteidigt die Mäharbeiten und beruft sich auf Vorgaben der Oberen Naturschutzbehörde. Diese, so Rützel, hätte die Mahd im Mai und Juni als fachlich korrekt eingestuft.

Die Umsetzung der Pflegearbeiten ist demnach nicht nur ein bürokratischer Akt, sondern soll auch der langfristigen Entwicklung der Fläche dienen. Hendrik Kalvelage, Sprecher des Regierungspräsidiums Kassel, bekräftigt, dass die Maßnahme im Einklang mit den Vorgaben stattfindet und die Fläche jährlich zweimal gemäht wird, mit einer möglichen dritten Mahd in besonders wüchsigen Jahren, die ebenfalls mit den Behörden abgestimmt wird.

Die Bedeutung von Ausgleichsflächen

Ausgleichsflächen sind in Deutschland ein zentrales Element des Naturschutzes. Wie auch auf der Webseite des Bundesamtes für Naturschutz erklärt wird, sollen solche Maßnahmen dazu dienen, Eingriffe in die Natur zu kompensieren. Die gesetzliche Grundlage dafür bildet das Bundesnaturschutzgesetz, das eng mit den Richtlinien der hessischen Kompensationsverordnung verknüpft ist. Hierbei ist besonders wichtig, dass Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege sorgfältig abgewogen werden.

Das Thema Naturschutz ist nicht nur lokal von Bedeutung. Vielmehr zeigt sich durch verschiedene Regelungen und Behördenvorgaben, wie wichtig der sorgfältige Umgang mit der Natur ist, insbesondere bei Bauprojekten oder anderen Bereichen, die Eingriffe in die Landschaft mit sich bringen.

Die Obere Naturschutzbehörde plant nun einen Vor-Ort-Termin in Heringen, um die Situation selbst zu überprüfen. Fritsch hofft, dass dabei die Sorgen um die Tierwelt und die Natur stärker Gehör finden.

Beobachtung der Situation und der Schutz der Natur stehen also in Heringen auf der Agenda. Die Diskussion über das richtige Maß zwischen menschlicher Nutzung und Naturschutz bleibt ein wichtiges Thema, das weit über die Grenzen von Heringen hinausgeht.

Details
OrtHeringen, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)