Witzenhausen lernt von Frankenberg: Brücken für die Verkehrswende!
Vertreter aus Witzenhausen besuchten Frankenberg, um über innovative Brückenkonzepte und Nahmobilität zu lernen.

Witzenhausen lernt von Frankenberg: Brücken für die Verkehrswende!
Was für ein spannender Austausch: Eine Gruppe von rund 20 Vertreter:innen aus Witzenhausen hat sich auf den Weg nach Frankenberg gemacht, um sich über erfolgreiche Brückenbau- und Verkehrskonzepte zu informieren. Der Grund dafür ist die seit Jahren anhaltende Problematik in Witzenhausen, insbesondere hinsichtlich der dringend benötigten Lkw-Brücke und der geplanten Rad- und Fußgängerbrücke. Wie die Werra Rundschau berichtet, nahmen Mitglieder des Aktionsbündnisses „Verkehrswende“, der Bürgerinitiative „Sinnvolle Verkehrsplanung“, Parlamentarier und Verwaltungsvertreter an der Exkursion teil.
Die Stadt Frankenberg ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um moderne Verkehrslösungen geht. In den letzten Jahren wurden hier mehrere Brücken, darunter die Wehrweidenbrücke, die Wildparkbrücke und die Ederdorfbrücke, errichtet. Diese Brücken sind Teil eines umfangreichen Gesamtkonzepts, das die innerörtliche Anbindung verbessert und die Innenstadt beleben soll. Das Besondere: Die Ederdorfbrücke wird mit einer Länge von 95 Metern im Sommer 2024 freigegeben. Die Gesamtkosten für die neuen Radverkehrsinfrastrukturen belaufen sich auf über 25 Millionen Euro, wobei ein Großteil durch Förderungen gedeckt ist.
Frankenberg als Vorzeigemodell
Ein weiterer Lichtblick ist, dass die Wildparkbrücke für etwa 2,5 Millionen Euro errichtet wurde, wovon die Stadt einen Eigenanteil von rund 540.000 Euro getragen hat. Zudem ist die Bushaltestelle „Ederpromenade“ in Frankenberg etwas ganz Besonderes: Sie ist mit Fahrradständern, einer Ladesäule für E-Bikes und sogar einer Fahrradwerkstatt ausgestattet. Die Maßnahmen zeigen, dass Frankenberg auf dem richtigen Weg ist, wenn es um die Förderung der Nahmobilität geht.
Für die Witzenhäuser Teilnehmer:innen war der Austausch über die Brückenbauprojekte sehr wertvoll, auch wenn sie noch keinen konkreten Ansatz aus der Exkursion ableiten konnten. Doch das Interesse an einer positiven Verkehrsentwicklung ist da, und die Stadt möchte die Erfahrungen aus Frankenberg als Anregung für ihre eigenen Planungen nutzen.
Nahmobilität im Fokus
In einem ähnlichen Kontext wird auch in Esslingen an einem Nahmobilitätskonzept gearbeitet. Laut AGFK-BW ist das Ziel, sichere, komfortable und durchgehende Wege für Fuß- und Radverkehr zu schaffen. Die Stadtteile sollen systematisch an die Innenstadt angebunden werden und ab dem 31. März 2025 können Bürger:innen über eine interaktive Onlinekarte Rückmeldungen zu bestehenden Wegen geben.
Dr. Teresa Engel von der Stabsstelle Mobilität unterstreicht die wichtige Rolle des Wissens der Menschen vor Ort. Es ist unerlässlich, dass häufig genutzte Routen priorisiert ausgebaut werden, wobei klare Qualitätsstandards wie Mindestbreiten und eine barrierefreie Gestaltung festgelegt werden. Eine gesonderte Website für die Beteiligung am Nahmobilitätskonzept sorgt dafür, dass die Bürger:innen in Esslingen aktiv mitwirken können.
Der Austausch zwischen Witzenhausen und Frankenberg zeigt, wie wichtig es ist, voneinander zu lernen und gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen des Verkehrs zu finden.