Maintal wehrt sich gegen Fährbetrieb: Sorgen um Finanzen und Umwelt!
Interessengemeinschaft in Maintal fordert Ablehnung der Fährwiederaufnahme zwischen Maintal und Mühlheim am 3. November 2025.

Maintal wehrt sich gegen Fährbetrieb: Sorgen um Finanzen und Umwelt!
In Maintal wird aktuell eine hitzige Diskussion um die Wiederaufnahme des Fährbetriebs zwischen Maintal und Mühlheim geführt. Die Interessengemeinschaft „Das Mainufer den Menschen“ hat sich klar positioniert und appelliert an die Stadtverordnetenversammlung, den Anträgen von Bündnis 90/Die Grünen und WAM, welche am 3. November zur Abstimmung stehen, nicht zuzustimmen. Laut den Worten des Sprechers Heinz-Josef Mühlmeyer würde die Stadt durch einen dauerhaften Fährbetrieb vor die finanziellen Herausforderungen eines jährlichen Defizits zwischen 165.000 und 260.000 Euro gestellt, was angesichts der angespannten Haushaltslage nicht vertretbar sei. Dieses Defizit müsse letztlich von den Bürgerinnen und Bürgern getragen werden, weshalb die Interessengemeinschaft eine verantwortungsvolle Stadtentwicklung fordert, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte ernst nimmt. Dies berichtet Vorsprung Online.
Die Kritiker der Fähre argumentieren, dass die derzeitige Nutzen-Kosten-Betrachtung der Ingenieure von Habermehl & Follmann unvollständig sei. Wichtige Faktoren, wie die nahegelegene Rumpenheimer Fähre sowie ökologische und volkswirtschaftliche Implikationen, wären bei der Analyse nicht ausreichend berücksichtigt worden. Mühlmeyer hebt hervor, dass die Ergebnisse der Untersuchung des Regionalverbandes zur Mainquerung abgewartet und gründlich geprüft werden sollten, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Verheißungsvoll für die Zukunft der Fähre
Auf der anderen Seite zeigt sich die politische Allianz aus CDU, Grünen, FDP und den Bürgern für Mühlheim optimistisch. Seit der Kommunalwahl 2021 arbeiten diese Parteien gemeinsam daran, Mühlheim konstruktiv und nachhaltig weiterzuentwickeln. Ein zentrales Anliegen der Grünen ist die Reaktivierung der Mainfähre, die 2017 eingestellt wurde und für viele Bürger:innen eine historische sowie emotionale Bedeutung hat. Im Jahr 2023 legte die Bürgerinitiative „BI Fähre“ eine Machbarkeitsstudie vor, welche die Wiederaufnahme des Fährbetriebs als konkret umsetzbar darstellt. In Zusammenarbeit mit Maintal wurde eine weiterführende Nutzen-Kosten-Betrachtung in Auftrag gegeben. Diese Studie besagt, dass die Wiederaufnahme der Fährverbindung gesamtwirtschaftlich sinnvoll sei, wobei das Nutzen-Kosten-Verhältnis je nach Betriebskonzept zwischen 2,8 und 6,9 liegt.
Die Vorteile des Fährbetriebs sprechen für sich: Im Berufsverkehr könnte die Fähre täglich über 500 Fahrten übernehmen und somit jährlich 1,3 Millionen Pkw-Kilometer einsparen. Darüber hinaus ließe sich der CO₂-Ausstoß um rund 200 Tonnen pro Jahr reduzieren. Geplant ist eine emissionsarme, leise Elektro-Fähre, die ideal zu einem zukunftsorientierten, nachhaltigen Mobilitätskonzept passt. Angesichts der zentralen Bedeutung wird auch darauf hingewiesen, dass die politischen Strukturen für das Fährprojekt gestärkt werden müssen, darunter eine neu geschaffene Stelle einer Dezernentin für die Mainquerung. Dies sind alles wichtige Punkte, die von Grünen Mühlheim hervorgehoben werden.
Schlussendlich erfordert die Reaktivierung der Fähre gemeinsame anstrengungen von Mühlheim, Maintal und den Kreisen Offenbach sowie Main-Kinzig. Dieser Prozess wird nicht nur als ein wichtiges Projekt für die Mobilität angesehen, sondern auch als Schlüsselmaßnahme zur regionalen Vernetzung und umweltfreundlichen Entwicklung. Die Debatte um die Fähre bleibt somit spannend und wird sicherlich die Bevölkerung in den kommenden Wochen beschäftigen.