HÜTT-Brauerei in Baunatal schließt nach 270 Jahren: Ein trauriger Abschied!

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Die HÜTT-Brauerei in Baunatal schließt nach 270 Jahren. Geschäftsführer Bettenhäuser fordert geordnete Liquidation.

Die HÜTT-Brauerei in Baunatal schließt nach 270 Jahren. Geschäftsführer Bettenhäuser fordert geordnete Liquidation.
Die HÜTT-Brauerei in Baunatal schließt nach 270 Jahren. Geschäftsführer Bettenhäuser fordert geordnete Liquidation.

HÜTT-Brauerei in Baunatal schließt nach 270 Jahren: Ein trauriger Abschied!

Die HÜTT-Brauerei in Baunatal, die stolze 270 Jahre Geschichte auf dem Buckel hat, wird ihre Pforten schließen. Geschäftsführer und Inhaber Frank Bettenhäuser, der sich altersbedingt aus dem Geschäft zurückzieht, hat diese Entscheidung verkündet. Da es leider keine Nachfolgelösung gibt, erfolgt eine geordnete Liquidation des Unternehmens, das über neun Generationen hinweg in Familienbesitz war. Der Name HÜTT war immer eine feste Größe in Nordhessen und zählte zu den bekanntesten Marken der Region, besonders mit den Bieren Hütt und Hessisch Löwen, die das lokale Bierangebot prägten. Doch die Zeiten ändern sich, und trotz intensiver Bemühungen fand sich kein Käufer für die Brauerei, die nun den Rückgang im deutschen Biermarkt zu spüren bekommt.

„Wir haben systematisch nach einem Investor gesucht, doch es blieb erfolglos“, so Bettenhäuser, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Liquidation so zu gestalten, dass die 38 Mitarbeitenden sowie Zulieferer und Partner nicht im Regen stehen gelassen werden. Der Rückgang im Biermarkt ist nicht von der Hand zu weisen: Laut aktuellen Zahlen ist das Brauvolumen in Hessen von 7 Millionen Hektolitern im Jahr 1980 auf nur noch 1,24 Millionen Hektoliter im Jahr 2024 gesunken, was einem dramatischen Rückgang von etwa 83 Prozent entspricht. Dies trägt zur Schließung der traditionsreichen Brauerei bei und spiegelt einen landesweiten Trend wider, wie getraenke-news.de berichtet.

Aktuelle Situation in der Brauwirtschaft

Der Biermarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verändert, insbesondere nach der Pandemie. Zwischen 2019 und 2023 mussten 60 Brauereien ihre Türen schließen, da überkapazitäten, mangelnde Wirtschaftlichkeit, Kostenexplosionen und ein Investitionsstau die Betriebe zusehends unter Druck setzten. Der Marktvolumen des deutschen Biermarktes liegt derzeit bei rund 83,76 Millionen Hektoliter, jedoch gibt es eine klare Notwendigkeit zur Marktbereinigung, auch wenn dies den Verlust von regionaler Brauereikultur bedeutet.

Wie getraenke-news.de weiter erläutert, verlieren insbesondere viele kleine Brauereien die Kampfansage an größere Unternehmen. Craftbier-Brauereien sind besonders betroffen, wobei 29 der 60 geschlossenen Standorte weniger als 3.000 Hektoliter pro Jahr produzierten. Der Druck auf die Branche bleibt bestehen, und einige Unternehmen, wie die Radeberger Gruppe, haben bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Kapazitäten anzupassen.

Ein Teil der regionalen Geschichte geht verloren

Mit der Schließung der HÜTT-Brauerei verschwindet nicht nur ein traditioneller Anbieter, sondern ein Stück nordhessischer Geschichte. Der Abschluss dieses Kapitels unterstreicht, wie fragil die Brauwirtschaft in Deutschland geworden ist. Die Herausforderung, den Biermarkt an die Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen und gleichzeitig die Attraktivität zu sichern, bleibt weiterhin bestehen. Bettenhäuser hat erklärt, dass er während des Liquidationsprozesses offen für Gespräche ist, falls ein potenzieller Käufer gefunden wird. Doch die Perspektiven für viele kleinere Brauereien sind dünn gesät, und die Zukunft des regionalen Bierbrauens steht auf der Kippe.

Die HÜTT-Brauerei war nicht nur ein Ort, an dem Bier gebraut wurde, sondern ein wichtiger Ankerpunkt für die lokale Gastronomie und die Gemeinschaft in der Region. Es bleibt abzuwarten, welchen Weg die Branche in den kommenden Jahren einschlagen wird, angesichts des ständigen Wandels und der steigenden Herausforderungen, die viele Traditionsbetriebe zu bewältigen haben.