Kreis Waldeck-Frankenberg: 20 Millionen Euro Defizit droht 2026!
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg kündigt ein Defizit von 20 Millionen Euro für 2026 an. Der Landrat fordert Reformen zur Entlastung.

Kreis Waldeck-Frankenberg: 20 Millionen Euro Defizit droht 2026!
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg steht der Etat für das kommende Jahr unter einem mächtigen Schatten. Für 2026 rechnet die Verwaltung mit einem Defizit von fast 20 Millionen Euro. Landrat Jürgen van der Horst hat die angespannten Finanzverhältnisse kürzlich im Kreistag sowie in einem Gespräch mit der HNA erläutert. Die Einnahmen können die Ausgaben nicht decken, und die Situation wird durch die stagnierende deutsche Wirtschaft, die seit 2019/2020 auf der Stelle tritt, weiter verschärft.
Ein trauriger Rekord zeichnet sich ab: 2024 wiesen die deutschen Kommunen ein negatives Finanzierungssaldo von rund 24 Milliarden Euro auf. Für 2025 prognostizieren Experten ein weiteres Gesamtdefizit in Höhe von etwa 35 Milliarden Euro. Dies führt zu einer akuten Liquiditätskrise, da viele Kommunen ihre Rücklagen bereits aufgebraucht haben. Investitionen in die Infrastruktur sind um etwa 25 Prozent gesunken. Das ist alarmierend!
Haushaltsplanungen und Infrastrukturinvestitionen
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg plant, im Jahr 2026 rund 46,2 Millionen Euro für Infrastrukturprojekte einzusetzen. Dabei stehen besonders Straßen, Schulen und die dringende Sanierung des Kreishauses in Korbach auf der Agenda. Um die Nettoneuverschuldung etwas zu reduzieren, erhofft sich die Verwaltung rund 3,4 Millionen Euro aus einem Sondervermögen. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren fließen insgesamt über 40 Millionen Euro aus diesem Sondervermögen in den Kreishaushalt.
Trotz der angespannten Haushaltslage denkt der Landkreis auch an Mitarbeiter: Die Personalkosten belaufen sich auf 71,8 Millionen Euro, und es wird an einer sorgfältigen Kostenkontrolle gearbeitet. Für die notwendigen Infrastrukturinvestitionen sind Kredite in Höhe von 39 Millionen Euro erforderlich, aber die Hoffnung auf eine Verbesserung der finanzpolitischen Lage bleibt bestehen.
Forschung und Reformbedarf
Ein großes Sorgenkind bleibt die Krankenhauswirtschaft, die etwa zwei Drittel des Defizits mit rund 13,5 Millionen Euro ausmacht. Geplant ist eine Fusion der Kliniken, um die Verluste zu verringern. Diese und andere Faktoren zwingen den Landrat dazu, dringend Reformen auf Bundesebene zu fordern, die den Kommunen insbesondere bei Sozialausgaben und der Verteilung der Steuermittel unter die Arme greifen sollen.
Bedenkliche Ausgabensteigerungen in der Jugendhilfe sowie der Flüchtlingshilfe setzen den ohnehin stark belasteten Haushalt zusätzlich unter Druck. Der Ergebnishaushalt rechnet mit Erträgen von 376,1 Millionen Euro, während die geplanten Ausgaben bei 395,6 Millionen Euro liegen, was zu einem Fehlbetrag von 19,5 Millionen Euro führt. Viele Köpfe im Kreistag und in der Verwaltung sind sich einig: Hier muss dringend ein Umdenken stattfinden.
In dieser wirtschaftlich herausfordernden Zeit ist es wichtig, dass die Verantwortlichen einen klaren Plan entwickeln, um den Haushalt langfristig zu stabilisieren. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte unternommen werden, um die kritische Finanzlage im Landkreis zu entschärfen.