Hessen sichert Förderung für queere Geflüchtete trotz Kürzungen!
Hessen unterstützt weiterhin das Rainbow-Refugee-Projekt für queere Geflüchtete, trotz Kürzungen der Fördergelder.

Hessen sichert Förderung für queere Geflüchtete trotz Kürzungen!
In Hessen gibt es erfreuliche Nachrichten für das Rainbow-Refugee-Projekt: Trotz vorheriger Sparmaßnahmen erhält es auch 2025 finanzielle Unterstützung vom Land. Sozialministerin Heike Hofmann hat in Frankfurt die gute Neuigkeit verkündet, dass die Förderung für das nächste Jahr bei rund 160.000 Euro liegen wird, auch wenn das weniger ist als die vorherige Unterstützung von 215.000 Euro. Das Projekt, das unter dem Dach der Aidshilfe Hessen arbeitet, ist insbesondere auf die Bedürfnisse queerer Geflüchteter ausgerichtet und bietet an verschiedenen Standorten in Frankfurt, Gießen, Marburg, Wiesbaden, Darmstadt und Kassel Hilfe an. Im vergangenen Jahr nahmen 379 Personen dieses Angebot in Anspruch, das als lebensrettend erachtet wird, gerade für Menschen aus Ländern, in denen sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden.
Die Sicherheitslage für queere Menschen ist in vielen Ländern katastrophal. Servus Deniz, ein Geflüchteter aus der Türkei, beschreibt das Projekt als eine Art neue Familie für ihn. Erinnerungen prägen sich ein, etwa die bedrängenden Gedanken an die Unsicherheit, vor der er geflüchtet ist. Ein anderer, der das Projekt ins Leben gerufen hat, ist Student Safa aus Darmstadt, der 2015 aus Afghanistan kam. Er berichtete, dass queere Menschen in Afghanistan stark verfolgt werden und durch das Rainbow Refugee Support Netzwerk Hilfe und Hoffnung finden konnten. Doch die Förderung war zuvor gefährdet, da im Gesundheitsministerium Sorge um die Haushaltslage bestand. Hochschulpolitikerinnen wie Tanja Jost haben jedoch mit Hofmann Gespräche geführt und stark für die Aufrechterhaltung der Gelder plädiert.
Ein ungewisser Ausblick
Die Unterstützung von 160.000 Euro mag zwar eine positive Wendung darstellen, die Zukunft des Projekts bleibt dennoch ungewiss. Während Hofmann betont, dass sie für die Fortführung kämpfen will, hängt viel von den politischen Entscheidungen ab. Der Geschäftsführer der Aidshilfe Hessen und der Verein Vielbunt fordern ein Umdenken in der Politik, um die lebensnotwendige Hilfe für queere Geflüchtete aufrechtzuerhalten. In den letzten zwei Jahren erhielt das Projekt jeweils rund 200.000 Euro Förderung, und ohne diese Gelder könnte die Aids-Hilfe keine Unterstützung mehr leisten.
Das Rainbow-Refugee-Projekt leistet Integrationsarbeit und hilft queeren Geflüchteten, ihre Identität zu finden und zu leben. Diese Arbeit wird nicht nur lokal anerkannt, sondern erhält auch erhebliche Beachtung auf europäischer Ebene. Gelder aus verschiedenen Programmen, wie dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) und dem Europäischen Sozialfonds Plus, werden oft genutzt, um solche wichtigen Projekte zu unterstützen. Diese Fördermittel sind entscheidend, um die laufenden Aktivitäten und Hilfsangebote zu sichern.
Ein starkes Netzwerk
Zusätzlich zur Landesförderung erhält die Aidshilfe Hessen 35.000 Euro vom Paritätischen Wohlfahrtsverband für das laufende Jahr. Das Netzwerk aus verschiedenen Organisationen, wie dem queeren Zentrum Vielbunt in Darmstadt, stellt sicher, dass die Betroffenen umfassend unterstützt werden. Sozialarbeiter und Berater haben in der Vergangenheit schon über 200 Geflüchtete beraten, viele konnten in Darmstadt ein neues Leben aufbauen und beruflich Fuß fassen.
Die Resonanz der Betroffenen ist überwältigend: Projekte wie dieses sind nicht nur ein Lichtblick für viele, sondern tatsächlich eine Art Lebensrettung. Die Arbeit, die hier geleistet wird, entfaltet eine enorme Bedeutung, und die Stimmen von Deniz und Safa erinnern uns daran, wie wichtig es ist, alle Menschen zu unterstützen, unabhängig von ihrer sexuellen Identität.
Es bleibt zu hoffen, dass das Land Hessen die Notwendigkeit und Wichtigkeit solcher Projekte erkennt und die entsprechende Unterstützung langfristig sichert, um queeren Geflüchteten einen Neuanfang zu ermöglichen.