Continental schließt Wetzlar: 1.100 Arbeitsplätze in Gefahr!
Continental schließt Wetzlar: 1.100 Arbeitsplätze in Gefahr!
Karben, Deutschland - In einer traurigen Wende für die Region hat Continental bekanntgegeben, dass die Standorte in Wetzlar und Schwalbach bis Ende 2025 geschlossen werden. Diese Entscheidung trifft rund 1.100 Arbeitsplätze in Hessen, von denen viele nach Frankfurt und Babenhausen verlegt werden. Die restlichen Stellen sollen „sozialverträglich“ abgebaut werden, was für die Beschäftigten enorme Unsicherheiten mit sich bringt. Laut Hessenschau sind im Rhein-Main-Gebiet insgesamt 2.300 der rund 8.000 Mitarbeiter betroffen, wobei 1.200 Stellen gestrichen werden sollen. Besonders die Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung stehen im Fokus der Einsparungen.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte die Einigung über einen Sozialplan, der den betroffenen Mitarbeitern Sicherheit, Perspektiven und Unterstützung bieten soll. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Mittelhessen, Stefan Sachs, bezeichnete den Sozialplan als „unter den Rahmenbedingungen okay“. Details des Plans umfassen unter anderem ein Vorruhestandsmodell und ein umfangreiches Abfindungspaket, ergänzt durch die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft überzutreten. Die Beschäftigten wurden heute über diese Maßnahmen informiert, wie die Allgäuer Zeitung berichtet.
Schließungen und Auswirkungen
Die Schließungen in Wetzlar und Schwalbach sind Teil eines umfangreicheren Sparprogramms, das von Continental beschlossen wurde. Innerhalb der Automotive-Sparte, die zuletzt rund 92.000 Mitarbeiter hatte, soll der Stellenabbau weltweit 7.150 Positionen umfassen. Der Druck, die Verwaltungskosten bis 2025 um 400 Millionen Euro zu senken, ist enorm, und die Schließung des Elektronikwerks in Karben bereits zum Ende dieses Jahres wird als klarer Indikator für die Problematik angesehen. Dort reduzierte sich die Mitarbeiterzahl von 900 auf derzeit rund 200.
Die Stadt Wetzlar zeigte sich enttäuscht über die Schließungspläne und betont, Einfluss auf die Entscheidungen nehmen zu wollen. IG Metall kritisiert die Informationspolitik des Unternehmens und fordert den Erhalt des Standorts. Der Rückzug aus der Produktion in Karben wird bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, während die Schließung des Standortes in Babenhausen auf das vierte Quartal 2026 vorgezogen wird.
Der Blick auf die Industrie
In einem größeren Kontext ist der Arbeitsplatzabbau in der Industrie kein neues Phänomen, jedoch hat sich die Geschwindigkeit in den letzten Jahren stark erhöht. Der Strukturwandel in der deutschen Wirtschaft wird durch Faktoren wie Automatisierung, digitale Transformation und internationale Konkurrenz beschleunigt. In Städten wie Köln, Leipzig und Stuttgart demonstrieren tausende Beschäftigte gegen den Abbau von Industriearbeitsplätzen, der vor allem die Automobil-, Maschinenbau- und Stahlindustrie betrifft, wie Fachkraft Fokus analysiert.
Die Krise in der Industrie hat weitreichende Folgen für die Beschäftigten und die lokale Wirtschaft. Politische Maßnahmen zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes sind gefragt, um Umschulungen und Förderungen für nachhaltige Produktion zu ermöglichen. Der Blick auf die eigene Branche ist dabei entscheidend: Wie können Unternehmen und Politik zusammenarbeiten, um neue Perspektiven in schwierigen Zeiten zu schaffen?
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Ort | Karben, Deutschland |
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