Fluglärm-Alarm: Grüne fordern Sondersitzung zum neuen Konzept in Hessen

Fluglärm-Alarm: Grüne fordern Sondersitzung zum neuen Konzept in Hessen

Frankfurt am Main, Deutschland - Im Herzen des Rhein-Main-Gebiets sorgt ein neues Flugroutenkonzept am Frankfurter Flughafen für heiße Diskussionen in der hessischen Landespolitik. [FAZ] berichtet, dass die Grüne Fraktion bereits eine Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses beantragt und einen dringlichen Berichtsantrag eingereicht hat. Diese Sitzung, die für Montag, den 23. Juni um 10.30 Uhr im Wiesbadener Landtag angesetzt ist, soll klären, wie die geplanten Änderungen die Lebensqualität der Anwohner beeinflussen werden.

Die Bedenken der Grünen sind nicht unbegründet. Die geplante Neuorganisation des Flugverkehrs sieht vor, dass Städte und Regionen, die bereits unter hohem Fluglärm leiden, noch öfter überflogen werden könnten. Insbesondere Städte wie Hochheim und Flörsheim sind betroffen, da die Pläne laut Einschätzungen von Experten dazu führen könnten, dass die Anzahl der Flugbewegungen stark ansteigt. Laut einer Prognose von Intraplan könnte die Zahl der jährlichen Flugbewegungen bis 2033 auf etwa 560.000 ansteigen.

Wachsende Bedenken und politische Reaktionen

Mit mehr Abflügen in den Abendstunden könnte das neue Konzept möglicherweise gegen ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts verstoßen. Katy Walther, die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, äußert schwerwiegende Bedenken bezüglich der Lebensqualität für die Anwohner. Auch der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) steht in der Verantwortung, eine Erklärung in der anstehenden Sitzung abzugeben.

Die Flughafenbetreiber Fraport AG und Deutsche Flugsicherung haben sich zusammengetan, um das neue Konzept unter Berücksichtigung der aktuellen Luftverkehrsbedingungen zu entwickeln. Insbesondere die geplante Verteilung der Flugbewegungen über den Taunus zielt darauf ab, Mainz und Wiesbaden von Fluglärm zu entlasten. Dennoch zeigt sich, dass die Änderungen an den bestehenden Flugrouten notwendig sind, um mit dem Wachstum des Luftverkehrs Schritt zu halten. [Rhein-Zeitung] weist darauf hin, dass im Jahr 2022 über 441.000 Starts und Landungen verzeichnet wurden und der Flughafen als essenzieller Standortfaktor für Industrie und Wirtschaft gilt.

Fluglärm und seine Auswirkungen

Fluglärm bleibt ein Dauerbrenner, nicht nur in Frankfurt, sondern weit darüber hinaus. Schätzungen zufolge sind bis zu eine Million Menschen im Einzugsgebiet des Flughafens von Lärm und Schadstoffemissionen betroffen, darunter etwa 50.000 Personen, die sehr stark unter den Geräuschen leiden. Laut dem aktuellen Bericht der Stabsstelle für Fluglärmschutz zeigen die Lärmmessstationen im Stadtgebiet von Frankfurt steigende Dauerschallpegelwerte, besonders tagsüber von 6 bis 22 Uhr.

Die Messungen zeigen, dass viele Stationen in der Nacht den WHO-Richtwert von 40 dB überschreiten. Auch wenn die Anzahl an nächtlichen Flugbewegungen von 23 Uhr bis 5 Uhr morgens stark reguliert ist, wird deutlich, dass der Lärm von Überflügen viele Anwohner belastet, und die Sorgen über das zukünftige Flugroutenkonzept werden immer lauter. [Frankfurt.de] bietet regelmäßig aktualisierte Informationen über die Lärmentwicklung und die aktuelle Lage des Luftverkehrs.

Insgesamt zeigt sich, dass ein präzises Gleichgewicht zwischen den Interessen der Luftfahrt und dem Schutz der Anwohner gefunden werden muss. Das kommende Treffen im Landtag könnte ein entscheidender Schritt sein, um die Meinungen und Bedenken der betroffenen Kommunen in die Diskussion einzubringen.

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OrtFrankfurt am Main, Deutschland
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