Teures Radweg-Provisorium im Rheingau: 137 Millionen Euro für 11 Kilometer!
Teures Radweg-Provisorium im Rheingau: 137 Millionen Euro für 11 Kilometer!
Rüdesheim am Rhein, Deutschland - Die Radler und Autofahrer im Rheingau stehen vor einer herausfordernden Zeit. Ab dem 25. Juni beginnen die Bauarbeiten für den Lückenschluss am Rheinufer zwischen Rüdesheim und Assmannshausen, die bis ins Frühjahr 2026 andauern sollen. Der Kostenrahmen für das dazugehörige Provisorium beläuft sich auf stolze zwei Millionen Euro, während die Gesamtausgaben für den Radweg bereits bei 137 Millionen Euro für elf Kilometer liegen, wie die FAZ berichtet.
Die geplanten Baumaßnahmen sind auf der Bundesstraße 42 angesiedelt und sollen die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden erhöhen. Für die Zeit der Bauarbeiten ist mit umfassenden Verkehrseinschränkungen zu rechnen, die Autofahrer auf die Probe stellen werden. So bleibt der Verkehr von Rüdesheim nach Assmannshausen auf der B 42, während der umgekehrte Verkehr über Presberg umgeleitet wird. Diese Umleitung führt von Assmannshausen über die L 3272 nach Presberg und weiter über die L 3454 zurück nach Rüdesheim.
Details zu den Bauarbeiten
Zentrale Elemente der neuen Radwegtrasse sind Ampelanlagen an beiden Enden des Teilstücks, um eine sichere Überquerung der belebten B 42 zu gewährleisten. Radfahrer müssen sich über eine Umleitung ab Assmannshausen auf die L 3034 und zum Niederwalddenkmal einstellen – ein Weg, der nur für geübte Radler oder E-Bikes geeignet ist. Auch der Fährverkehr zwischen Rüdesheim und Bingen wird betroffen sein, insbesondere wird das Auffahren auf die Fähre vorübergehend nur aus Richtung Rüdesheim möglich sein. Die hessische Landesregierung informiert dazu umfassend über elektronische Anzeigetafeln, die auf Alternativen wie die Fähre in Kaub oder die Autobahn 60 nach Mainz hinweisen.
Unmut gibt es jedoch über die Tatsache, dass das Provisorium nicht wie geplant von Anfang an Bestandteil der Baumaßnahmen war. Kritiker bemängeln, dass planende Behörden hier ein gutes Händchen an den Tag hätten legen müssen, um Verzögerungen von vornherein zu vermeiden. Die Bauzeit für die rund 300 Meter lange Radwegtrasse, die auf einem stillgelegten Bahngleis verläuft, soll insgesamt neun Monate in Anspruch nehmen. Autofahrer müssen sich also auf weitere neun Monate Verkehrsbehinderungen einstellen.
Langfristige Planung und Herausforderungen
Der Bau einer zukünftigen Tunnelanbindung am Rüdesheimer Bahnübergang könnte erneut zu Sperrungen führen. Hier wird frühestens nach 2030 mit dem Tunnelbau gerechnet. Das zeigt einmal mehr, dass der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland, und speziell in Hessen, einen geringen Stellenwert zu haben scheint, was die hessische Wirtschaft kritisiert.
Die Weinorte Assmannshausen und Lorch werden während der aktiven Bauzeit im Sommer direkt betroffen sein, was sicherlich auch Auswirkungen auf die touristischen Angebote hat. Viele Besucher, die über die Fähre von Bingen anreisen, sind gezwungen, einen Umweg über Presberg zu nehmen. Für alle Beteiligten ist also Geduld gefragt, während die Bauarbeiten voranschreiten.
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Ort | Rüdesheim am Rhein, Deutschland |
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