Baunataler Haushalt: Massive Defizite und drastische Einschnitte geplant!

Baunataler Haushalt: Massive Defizite und drastische Einschnitte geplant!

Baunatal, Deutschland - In Baunatal steckt die Stadtverwaltung in einer finanziellen Zwickmühle. Am 25. Juni 2025 haben die Lokalpolitiker einen Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 verabschiedet, der mit einer hauchdünnen Mehrheit von 11 Stimmen von den Fraktionen der Grünen und der FDP beschlossen wurde. Warum das so einschneidend ist? Ganz einfach: Das Defizit für das laufende Jahr beträgt satten 38,4 Millionen Euro, während für 2026 ein Fehlbetrag von 6,4 Millionen Euro eingeplant ist, wie HNA berichtet.

Im Kern stehen diese Fehlbeträge vor allem aufgrund von Gewerbesteuerrückzahlungen in Höhe von 5,3 Millionen Euro sowie höheren Sozialausgaben, die durch steigende Anforderungen an die sozialen Leistungen bedingt sind. Einzig die Rücklagen der Stadt, die momentan 55 Millionen Euro betragen, sollen dazu genutzt werden, diese Löcher zu stopfen. Die Verwaltung hat zudem versucht, durch Sparmaßnahmen das Defizit für 2026 von ursprünglich 13 Millionen Euro auf die bei 6,4 Millionen Euro veranschlagten Einsparungen zu drücken.

Konflikte und Kritik in der Stadtverordnetenversammlung

Während die Grünen und die FDP an den Sparmaßnahmen festhalten, gibt es kräftige Widersprüche von der CDU und der SPD. Die CDU-Abgeordneten haben sich klar gegen den Haushalt ausgesprochen, während die SPD unter ihrem Fraktionschef Udo Rodenberg sich zwar der Stimme enthielt, jedoch ebenfalls auf die gravierenden Streichungen von Sozialleistungen hinweist. Besonders kritisch äußern sich die Sozialdemokraten bezüglich der möglichen Einschnitte bei der Hausaufgabenbetreuung und der Schulsozialarbeit. Wo soll das hinführen, fragen sich viele Baunataler.

Doch nicht nur in der Stadtverwaltung rumort es. Auch der AquaPark steht auf der Kippe. Der AquaPark war kürzlich Thema eines Runden Tisches, zu dem Vertreter aus Sportvereinen, der Verwaltung und Bürgermeister Henry Richter zusammengekommen waren. Hierbei wurde die finanzielle Schieflage des Freizeitbades, das ein Defizit von insgesamt 36 Millionen Euro ausweist, intensiv thematisiert. Der geplanten Sanierung stehen hohe Kosten im Weg – die Erneuerung der Filteranlage soll rund 3,5 Millionen Euro kosten und ist zwischen 2026 und 2028 angesetzt, während die Rutsche, deren Renovierung ebenfalls diskutiert wird, weitere 500.000 Euro verschlingen könnte, wie im Bericht von Baunatal.de nachzulesen ist.

Fragen der Nachhaltigkeit und Personal

Während die Stadtverwaltung daran arbeitet, den AquaPark langfristig zu erhalten, um ihn attraktiver zu gestalten, bleibt der Fachkräftemangel eine Herausforderung. Offene Stellen sind schwer zu besetzen – eine Tatsache, die die Attraktivität der Stadt und ihrer Einrichtungen zusätzlich unter Druck setzt. Die Leitung des Bäderbetriebs wird sich verändern, da mehrere Schlüsselpersonen im Laufe des Jahres ausscheiden.

Ein weiteres Thema ist die Diskussion über die Erhebung eines allgemeinen Eintrittsgeldes, um die finanzielle Situation des AquaParks zu stabilisieren. Die Stadt will damit soziale Lösungen für den Vereins- und Breitensport bieten. Ob dies genug sein wird, um die langfristigen Folgen der Haushaltslage abzufedern, bleibt fraglich.

Insgesamt zeigt sich Baunatal damit in einer angespannten Lage. Die Kombination aus hohen Defiziten und notwendigen Einsparungen wird noch viele Diskussionen und Entscheidungen nach sich ziehen. Das kommunale Defizit, das laut Tagesschau 2024 das höchste seit der Wiedervereinigung erreicht hat, trifft auch Baunatal. Die Frage ist, wie die Stadtgesellschaft diese Herausforderungen meistern wird.

Details
OrtBaunatal, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)