Müllentsorgung im Rheingau-Taunus: Fusion bringt große Veränderungen!

Müllentsorgung im Rheingau-Taunus: Fusion bringt große Veränderungen!

Rheingau-Taunus-Kreis, Deutschland - Die Müllentsorgung im Rheingau-Taunus-Kreis steht vor einem bedeutenden Wandel. Wie die FAZ berichtet, fusionieren die beiden Abfallverbände des Rheingaus und des Untertaunus. Diese Maßnahme zielt darauf ab, sowohl steigenden Kosten als auch hohem Verwaltungsaufwand entgegenzuwirken. Bisher war der Abfallverband Rheingau eine der ältesten Institutionen in der Region und konnte seine Eigenständigkeit bis heute bewahren.

Im Rheingau werden jährliche 54.000 Mülltonnen geleert und es fallen insgesamt 11.000 Tonnen Rest- und Sperrmüll sowie 4.600 Tonnen Biomüll an, die nach Singhofen zur Entsorgung transportiert werden. In den Untertaunus-Communities gibt es noch weit mehr Probleme, hier kommen fast 14.500 Tonnen Haus- und Sperrmüll sowie 8.500 Tonnen Biomüll jährlich zusammen. Der anstehende Wandel wird durch den Auslauf der Entsorgungsverträge mit dem Entsorgungsunternehmen Knettenbrech + Gurdulic zum Jahresende 2028 bedingt, ab dem 1. Januar 2029 wird der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Kreises (EAW) die Entsorgung in den sieben Rheingauer Kommunen übernehmen.

Vorteile der Fusion

Mit der Fusion wird eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen den sieben Rheingauer Kommunen und dem Rheingau-Taunus-Kreis erforderlich. Einige Kommunen haben den Wechsel bereits beschlossen, und auch der Kreistag hat dem Vorhaben zugestimmt. Landrat Sandro Zehner (CDU) zeigte sich erfreut über diese Lösung, die unter anderem die Vorteile des Verzichts auf Doppelstrukturen mit sich bringt. Michael Heil, der Betriebsleiter der EAW, verspricht den 65.000 Bürgern im Rheingau eine verlässliche Müllsammlung und erwartet wirtschaftliche Vorteile durch öffentliche Ausschreibungen.

Die Abfallentsorgung wird durch moderne Lösungen unterstützt. Eigentümer von bewohnten Grundstücken sind verpflichtet, sich der kommunalen Abfallsammlung anzuschließen. Die Restmülltonnen, ausgestattet mit einem Microchip, ermöglichen die genaue Erfassung der Entleerungen und helfen, die Grundgebühr für die Abfallentsorgung zu berechnen. Diese Gebühr finanziert nicht nur die Grundentsorgung, sondern auch Zusatzleistungen wie die Sperrmüll-, Sonderabfall- und Grünschnittsammlung, wie die EAW informiert.

Nachhaltige Perspektiven

Für die Zukunft ist der Bau einer industriellen Anlage zur Vergärung von Biomüll geplant, die geschätzte 35 Millionen Euro kosten wird. Diese Anlage, die circa 800.000 Einwohnern in der Region nutzen wird, kann jährlich bis zu 60.000 Tonnen Biomüll verarbeiten. Das erzeugte Biomethangas soll entweder ins Wiesbadener Gasnetz eingespeist oder an industrielle Abnehmer verkauft werden. Damit wird nicht nur die Müllentsorgung in der Region optimiert, sondern auch ein nachhaltiger Beitrag zur Energiewende geleistet.

Die bevorstehende Fusion und die damit verbundenen Neuerungen versprechen also nicht nur eine wirtschaftliche Entlastung, sondern auch einen Schritt in die richtige Richtung für eine umweltfreundliche Abfallwirtschaft im Rheingau-Taunus-Kreis. Die regionalen Akteure haben damit ein gutes Händchen gezeigt und setzen ein wichtiges Zeichen in die Zukunft.

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OrtRheingau-Taunus-Kreis, Deutschland
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