Archäologischer Vortrag am Kapellenberg: Entdecken Sie die Michelsberger Kultur!
Archäologischer Vortrag am Kapellenberg: Entdecken Sie die Michelsberger Kultur!
Hofheim am Taunus, Deutschland - Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus ist ein faszinierendes Ausflugsziel, das nicht nur Naturliebhaber sondern auch Geschichtsfans begeistert. Am kommenden Freitag, den 27. Juni, wird Detlef Gronenborn vom Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz um 18 Uhr einen Vortrag im Rössenhaus auf der Zeiteninsel halten. Dabei wird der Schwerpunkt auf der Geschichte der Höhensiedlung und der umliegenden Landschaft liegen. Wie marbuch-verlag.de berichtet, wird Gronenborn die Bedeutung dieser Region für die Michelsberger Kultur beleuchten.
Die Michelsberger Kultur ist eine neolithische Kultur, die von etwa 4400 bis 3500 v. Chr. vorherrschte und ihren Ursprung im Pariser Becken hatte. Ihre Verbreitung erstreckte sich bis ins Bodenseegebiet sowie bis nach Mittelfranken, und sie war von einem kulturellen sowie wirtschaftlichen Austausch geprägt. Am Kapellenberg selbst finden sich beeindruckende Relikte, die auf eine komplexe Siedlungsdynamik hinweisen. Die Wallanlagen und der mutmaßliche Großgrabhügel sind nur einige der archäologischen Schätze, die diese alte Kulturlandschaft offenbart. Der Kapellenberg ist somit nicht nur ein Ort natürlicher Schönheit, sondern auch ein bedeutendes Archiv der Jungsteinzeit, vergleichbar mit einem „Pompeji der Steinzeit“, wie historisches-hofheim.de es treffend beschreibt.
Archäologie am Kapellenberg
Die archäologischen Untersuchungen am Kapellenberg sind aufgrund von Abtragungen nach dem Zweiten Weltkrieg stark eingeschränkt. Dennoch geben die vorhandenen Funde faszinierende Einblicke in das Leben der Menschen dieser Zeit. Die größte Siedlung der Michelsberger Kultur, Urmitz, erstreckte sich über ca. 100 Hektar und war durch Gräben und Palisaden geschützt. Interessanterweise scheinen größere umwehrte Siedlungen und kleine Dörfer die Landschaft geprägt zu haben. Funde von Alltagsrohstoffen wie Feuersteinen und Jadeit-Beilen zeigen, dass weitreichende Handelsbeziehungen bestanden, möglicherweise sogar mit dem heutigen Frankreich, wo Hinweise auf Salzhandel entdeckt wurden.
Ein weiteres Highlight sind die Bestattungspraktiken: Obwohl keine tiefen Körpergräber vorliegen, konnten häufig Teilskelette in Erdwerken gefunden werden. Über die sozio-politische Struktur dieser Zeit wissen wir wenig; Hinweise auf Eliten fehlen. Diese Unsicherheiten verdeutlichen, wie vielschichtig die Michelsberger Kultur tatsächlich war. Die Wikipedia zeigt, dass es keine archäologischen Beweise für gewaltsame Konflikte gab, was das Bild einer friedlichen, aber komplexen Gesellschaft zeichnen könnte.
Ein spannender Vortrag über regionale Geschichte
Der Vortrag von Detlef Gronenborn ist eine hervorragende Gelegenheit, mehr über die Michelsberger Kultur und die außergewöhnlichen archäologischen Funde am Kapellenberg zu erfahren. Interessierte sollten sich unter www.zeiteninsel.de/veranstaltungen/vortragsreihe-25/ rechtzeitig anmelden, um einen Platz zu sichern. Gronenborn wird nicht nur die Geschichte der Höhensiedlung beleuchten, sondern auch die fünf Kilometer entfernte Siedlung in Hattersheim am Main in den Fokus nehmen.
Am Kapellenberg spiegelt sich nicht nur die regionale Geschichte wider, sondern auch der europäische Austausch über Jahrtausende. Ein Besuch dieser Stätte und die Teilnahme an dem Vortrag bieten die Möglichkeit, tief in die Vergangenheit einzutauchen und die Wurzeln unserer Kulturlandschaft zu erkunden. Es lohnt sich, dabei zu sein und diesen spannenden Aspekt hessischer Geschichte kennenzulernen!
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Ort | Hofheim am Taunus, Deutschland |
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