Kreative Druckwerkstatt in Friedberg: Gemeinsam gegen Rassismus!
Kreative Druckwerkstatt in Friedberg: Gemeinsam gegen Rassismus!
Friedberg, Deutschland - In Friedberg hat Alan Twitchell ein bemerkenswertes Projekt ins Leben gerufen: »ZUsammenKUNFT«. Diese kreative Begegnungsstätte, die vom Internationalen Bund (IB) betrieben wird, hat sich das Ziel gesetzt, Integration und Austausch zwischen Zugewanderten und Beheimateten zu fördern. Im Mittelpunkt stehen wöchentliche Drucksessions, die mit verschiedenen Techniken wie Linolplatten, Gelly-Print und Siebdruck auf Papier und Stoff stattfinden. Hier können die Teilnehmenden ihre Druckvorlagen selbst entwerfen und im eigenen Tempo arbeiten, ohne Leistungsdruck zu empfinden. Wie FNP berichtet, bietet die Druckwerkstatt einen Raum für Gespräche über persönliche Erfahrungen und politische Themen.
Einen wichtigen Aspekt des Projekts stellt der Austausch über gesellschaftliche Themen dar. In den ersten zwei Monaten lag der Fokus auf dem Ausprobieren der Techniken, doch künftig sollen die Teilnehmenden sich intensiv mit Themen wie Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen. Geplant sind unter anderem Drucke von Schildern, die auf Anti-AfD-Demonstrationen zu sehen sind. Damit wird ein aktiver Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion geleistet, der auch als Spracherwerb gefördert wird. Die steigende Zahl an Ankommenden übersteigt oft die verfügbaren Sprachkurse und macht solche Projekte umso wichtiger.
Wichtige Begegnungen dank Kreativität
Ein Beispiel für die positive Wirkung des Projekts ist Sahar Ehsanifar, eine 29-jährige Künstlerin aus Iran. Sie erfuhr durch Mundpropaganda von der Druckwerkstatt und hat dort nicht nur an einem Kurs für kreatives Schreiben teilgenommen, sondern auch Freude an der Druckarbeit gefunden. Eines ihrer Motive, eine Eule, hat für sie eine besondere Bedeutung, da sie für Weisheit und den Wunsch, dazuzulernen, steht.
Diese kreativen Ansätze sind nicht nur für die Teilnehmenden von Bedeutung, sondern stehen auch im Kontext einer breiteren Diskussion über Rassismus und Diskriminierung, die seit vielen Jahren geführt wird. Eine Tagung, die am 16. und 17. September 2022 in Kooperation mit dem Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der Technischen Universität Darmstadt stattfindet, thematisiert die Verbindung von aktiven und wissenschaftlichen Perspektiven in der rassismus- und diskriminierungskritischen Bildungsarbeit. Dabei wird deutlich, dass Rassismus und Diskriminierung nach wie vor alltägliche Erfahrungen für viele Menschen sind, die als „anders“ wahrgenommen werden. Dies verdeutlichte auch Schader-Stiftung.
Überblick über Herausforderungen und Fortschritte
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Bildungsarbeit ist, dass diese nicht diskriminierungsfrei ist und bestehende Ungleichheitsverhältnisse verstärken kann. Daher wird eine rassismus- und diskriminierungskritische Bildung gefordert, die dazu anregt, eigene Prägungen kritisch zu reflektieren. Diese Themen finden auch Beachtung in Materialien und Publikationen wie dem Reader „Kontinuitäten und neue Perspektiven“, der von IDA herausgegeben wird. Die Entwicklung der Begriffe rund um Migration und Rassismus zeigt nicht nur einen Wandel, sondern auch die Relevanz der Diskussionen in der Gesellschaft. Die Tatsache, dass die Bildungsarbeit diese Thematiken aufgreift, ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft. Zu diesem Thema bietet GEW hilfreiche Materialien an.
Insgesamt zeigt das Projekt »ZUsammenKUNFT« in Friedberg, wie kreative Ansätze helfen können, Brücken zu bauen und gesellschaftliche Themen aktiv anzugehen. Es ist ein Ort des Lernens, Austausches und des künstlerischen Schaffens, der darüber hinaus wichtige Diskussionen über Integration und gesellschaftliche Herausforderungen anstoßen kann.
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Ort | Friedberg, Deutschland |
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