Karben plant großangelegte Renaturierung der Nidda: Fluss wird lebendiger!

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Karben plant eine naturnahe Umgestaltung der Nidda, um Lebensräume zu schaffen und Hochwasserschutz zu verbessern.

Karben plant eine naturnahe Umgestaltung der Nidda, um Lebensräume zu schaffen und Hochwasserschutz zu verbessern.
Karben plant eine naturnahe Umgestaltung der Nidda, um Lebensräume zu schaffen und Hochwasserschutz zu verbessern.

Karben plant großangelegte Renaturierung der Nidda: Fluss wird lebendiger!

In der beschaulichen Stadt Karben, gelegen am idyllischen Fluss Nidda, tut sich so einiges. Kinder buhlen am flachen Wasser um die Aufmerksamkeit von Graureihern, die hier auf Beute lauern. Radfahrer nutzen den Damm, um entspannt an Fußgängern vorbeizuziehen und genießen die wunderschöne Aussicht. Die naturnahe Gestaltung des Nidda-Abschnitts zwischen Rathaus und Bad Vilbel, die vor fünf Jahren in Angriff genommen wurde, erfreut sich großer Beliebtheit. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) berichtet von durchweg positiver Resonanz seitens der Bürger auf den neu gestalteten Radweg, der sowohl für Freizeitsportler als auch für Anwohner einen echten Gewinn darstellt.

Die Stadt hat ambitionierte Pläne für die Zukunft. Die naturnahe Gestaltung wurde 2014 ins Leben gerufen, auch wenn anfangs Skepsis unter den Bürgern herrschte. Der flussaufwärts gelegene Teil der Nidda hingegen ist bislang weniger einladend. Hier stehen Wasserbausteine, die den Zugang zum Wasser erschweren. Doch das soll sich bald ändern: Die Stadt möchte auch diesen Abschnitt naturnah umgestalten, aufgeteilt in insgesamt sechs Bauabschnitte.

Planung und Bauzeiten

Die Umbauarbeiten sind für die nächsten Jahre angesetzt und werden voraussichtlich ein halbes Jahr Bauzeit in Anspruch nehmen. Inklusive Planung, die sich über sechs Jahre erstreckt, ist dies ein großes Unterfangen. Für den Bau sind tausende Kubikmeter Erdaushub vorgesehen, die vor Ort verbleiben sollen, um die Kosten für Abtransport und neue Erde zu minimieren. Ein zentrales Ziel ist der Hochwasserschutz, denn die naturnahe Gestaltung der Gewässersohle spielt eine wichtige Rolle. Wasserbausteine sollen verschwinden, stattdessen entstehen ökologische Trittstein-Habitate aus Totholz und Kiesbänken.

  • Neue Weiden und Erlen werden Schatten für die Ufer bieten.
  • Röhricht wird an baumlosen Stellen eingeplant.
  • Gräben und Bäche, die in die Nidda münden, fließen in die Planungen mit ein.

Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Damm zwischen Nidda und Auenwald. Dieser wird verlegt, um das Wasser der Nidda in den angrenzenden Wald fließen zu lassen. Um das Projekt realisieren zu können, benötigt die Stadt Zugriff auf zahlreiche Liegenschaften. Ein wenig Koffer packen ist nicht genug, denn die Eigentümer müssen oft überzeugt werden. Der Kauf von Grundstücken gestaltet sich manchmal kompliziert, insbesondere wenn Erbengemeinschaften betroffen sind. Doch Bürgermeister Rahn zeigt sich optimistisch, dass die Stadt die nötigen Flächen erwerben kann, um das Projekt zu verwirklichen.

Kosten und Finanzierung

Die geschätzten Kosten für die Renaturierung liegen zwischen vier und fünf Millionen Euro. Dabei plant die Stadt, ohne städtische Haushaltsmittel auszukommen, und rechnet mit Fördermitteln von 60 bis 70 Prozent. Damit wird ein rascher Fortschritt in der naturnahen Gestaltung der Nidda beschleunigt.

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