CSD in Hessen 2025: Stolz trotz rechtsradikaler Bedrohungen!
Der Christopher Street Day 2025 in Hessen steht im Zeichen von Unsicherheit und Feindseligkeiten; Solidarität für die queere Community ist gefordert.

CSD in Hessen 2025: Stolz trotz rechtsradikaler Bedrohungen!
In Hessen wird der Christopher Street Day (CSD) 2025 unter einem besonders angespannten Klima gefeiert. Die Veranstaltungen stehen stark im Zeichen neuer Feindseligkeiten gegenüber der queeren Community. Schon der CSD in Hanau am 28. Juni, gefolgt von der geplanten Feier in Bad Homburg heute, zeigt das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Teilnehmenden. Ein Gefühl der Unsicherheit breitet sich aus, das durch verschiedene Angriffe auf queere Menschen in anderen Städten zusätzlich verstärkt wird. So berichtete die Wetterauer Zeitung von einem Übergriff auf Teilnehmende einer Vielfalt-Kundgebung in Bad Freienwalde, bei dem mutmaßliche Neonazis involviert waren.
Das ursprüngliche Gefühl von Stolz, das mit dem wiederkehrenden CSD verbunden ist, wird zunehmend durch Sorgen um die Sicherheit der Teilnehmenden überschattet. In Regensburg musste der CSD sogar aufgrund einer „abstrakten Gefährdungslage“ umgeplant werden. Zudem mobilisierten in Wetzlar rechtsextreme Gruppen gegen den CSD, was signifikant zur Bedrohungswahrnehmung beiträgt.
CSD Wetzlar: Ein starkes Zeichen der Solidarität
Der CSD in Wetzlar, der nach sieben Jahren Pause stattfand, hielt unter dem Motto „Nie wieder still“ rund 550 Teilnehmende in seinen Bann, während Veranstalter gar von 1.500 Teilnehmenden sprachen. Die Polizei, die zusammen mit der Veranstaltungsleitung für einen friedlichen Verlauf sorgte, dokumentierte jedoch auch eine Gegenveranstaltung von etwa 35 rechtsextremen Aktivisten, die rassistische Parolen skandierten. Laut der Hessenschau ist dies der erste Fall, in dem in Hessen eine solche Gegenveranstaltung gegen einen CSD in großem Format mobilisiert wurde. Der Verfassungsschutz warnt, dass die queere Community zunehmend ins Visier rechter Gruppierungen gerät, während diese Art von Aktionen in ostdeutschen Bundesländern bereits zur Normalität geworden ist.
Die CSD-Demonstrationsleiterin Bianca Carle betont die Wichtigkeit von Anerkennung für queere Menschen und dass solche Veranstaltungen trotz der Bedrohungen weiterhin stattfinden sollten. Dies sei besonders wichtig in einer Zeit, in der queerfeindliche Ideologien sichtbar zunehmen. Innerhalb des letzten Jahres stellte das Landesamt für Verfassungsschutz fest, dass die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit eine zentrale Rolle in der rechtsextremen Ideologie spielt.
Sichere Teilnahme an CSDs: Präventionsmaßnahmen und Solidarität
Auch abseits der CSDs gibt es Anzeichen für eine gefährliche Entwicklung. verschiedene Organisationen fordern mehr Solidarität von der Gesellschaft und von politischen Akteuren zur Unterstützung mehrfach marginalisierter queerer Personen. Laut dem rbb24 wird dringlich darauf hingewiesen, dass Teilnehmende in Gruppen reisen und queere Symbole diskret tragen sollten, um möglichen Übergriffen vorzubeugen. Sicherheitskonzepte bei den Veranstaltungen haben daher höchste Priorität.
Gerade in Wetzlar bewiesen die Teilnehmenden, dass trotz der Widrigkeiten ein starkes Gemeinschaftsgefühl besteht. Es ist ein starkes Signal an alle, die sich für die Rechte und die Sichtbarkeit der queeren Community einsetzen. Dafür lohnt es sich, immer wieder auf die Straße zu gehen und Stellung zu beziehen.
In diesem Sinne wird auch beim CSD in Bad Homburg heute ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit gelegt: Öffentlichkeitsankündigungen wurden vermieden, um mögliche Risiken zu minimieren. Hoffen wir, dass die positiven Erfahrungen aus Wetzlar auch dort zur Geltung kommen und der Stolz der queeren Community unabdingbar bleibt.