Bad Wildungen trauert um unermüdlichen Bürgermeister Reinhard Grieneisen

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Reinhard Grieneisen, ehemaliger Bürgermeister von Bad Wildungen, ist verstorben. Nachruf auf seine prägenden Jahre und Verdienste.

Reinhard Grieneisen, ehemaliger Bürgermeister von Bad Wildungen, ist verstorben. Nachruf auf seine prägenden Jahre und Verdienste.
Reinhard Grieneisen, ehemaliger Bürgermeister von Bad Wildungen, ist verstorben. Nachruf auf seine prägenden Jahre und Verdienste.

Bad Wildungen trauert um unermüdlichen Bürgermeister Reinhard Grieneisen

Reinhard Grieneisen, der ehemalige Bürgermeister von Bad Wildungen, ist am 16. Juli 2025, kurz vor seinem 84. Geburtstag, verstorben. Der CDU-Politiker starb an den Folgen eines Schlaganfalls, was eine große Lücke in der Gemeinschaft hinterlässt. Grieneisen, der von 1994 bis 2006 das Amt innehatte, war der erste direkt gewählte Bürgermeister der Stadt und prägte deren Entwicklung entscheidend. Unter seiner Führung wurden wichtige Entscheidungen getroffen, die die Stadt bis heute beeinflussen.

Wichtige Meilensteine seiner Amtszeit waren die Übernahme des hessischen Staatsbades sowie die Entscheidung zum Verkauf des Stadtkrankenhauses an den Asklepios-Konzern. Dieser Schritt erlaubte den Neubau des Krankenhauses, ein wesentlicher Fortschritt für die medizinische Versorgung in der Region. Darüber hinaus setzte Grieneisen den blauen Wildunger Stadtbus in Gang, was die Mobilität innerhalb der Stadt nachhaltig verbesserte. Trotz mancher Rückschläge, wie dem Widerstand gegen diverse Projekte, bleibt er für seinen unermüdlichen Einsatz und seine Fähigkeit, Kompromisse zu finden, unvergessen.

Engagement für Natur und Gemeinschaft

Grieneisen zeigte auch ein starkes Engagement in der Entwicklung des Naturparks Kellerwald-Edersee. Hier saß er sowohl dem Verein „Bürger gegen den Nationalpark“ als auch „Pro Nationalpark“ vor, was seine Fähigkeit zur Vermittlung zwischen unterschiedlichen Interessengruppen unter Beweis stellte. Seine Ära als Bürgermeister war nicht nur geprägt von strukturellen Veränderungen, sondern auch von einer tiefen Verbundenheit mit der Bevölkerung.

Ein besonderes Highlight seiner Amtszeit war die Landesgartenschau Hessen 2006 in Bad Wildungen, bei der Grieneisen als verantwortlicher Auslober maßgeblich in die Planung und Durchführung involviert war. Der Freiraumplanerische Realisierungswettbewerb, an dem zahlreiche Garten- und Landschaftsarchitekten teilnahmen, war ein wichtiger Rahmen für die positive Entwicklung der Stadt im Bereich der grünen Infrastruktur. Mit jedem Detail und jeder Planung legte Grieneisen den Grundstein für ein schöneres Stadtbild und eine nachhaltige Naturerfahrung in Bad Wildungen.

Politische Rahmenbedingungen in Hessen

Als Bürgermeister in Hessen war Grieneisen Teil einer stabilen kommunalen Verfassung. Bürgermeister und Landräte führen die Kommunalverwaltung nicht monokratisch und können direkt auf die Bedürfnisse ihrer Gemeinde eingehen. Gemäß der Hessischen Kommunalverfassung haben Bürgermeister nicht nur das Recht, Sitzungen einzuberufen, sondern sind auch der „Erste unter Gleichen“ im Gemeindevorstand, was ihnen erhebliche Einflussmöglichkeiten verleiht.

Seine Verantwortung umfasste auch die Kontrolle über Beschlüsse der Gemeindevertretung sowie die Leitung des Geschäftsgangs der Verwaltung. Diese Rolle war für Grieneisen von zentraler Bedeutung, um die Interessen der Bad Wildunger Bürgerinnen und Bürger zu vertreten und deren Anliegen in die politischen Entscheidungsprozesse einzubringen.

Am Freitag in einer Woche wird Reinhard Grieneisen in Braunau beigesetzt, wo viele ihm die letzte Ehre erweisen werden. Sein Vermächtnis wird in Bad Wildungen weiterleben und in der Erinnerung der Menschen an ihn, der stets ein offenes Ohr für ihre Belange hatte.