Endgültiges Aus für Schießanlage in Maintal: Schützenvereine in Not!
Die Schießanlage in Maintal wird endgültig geschlossen, die Schützenvereine suchen neue Trainingsmöglichkeiten und Finanzierung.

Endgültiges Aus für Schießanlage in Maintal: Schützenvereine in Not!
Schlechte Nachrichten für die Schützen in Maintal: Die Schießstände in der Maintal-Halle sind endgültig geschlossen. Wie op-online berichtet, hat der Magistrat am 1. September 2025 beschlossen, die Sanierung der Anlage aufgrund hoher Kosten und fehlender Mitnutzer nicht weiter zu verfolgen. Da die Schießanlage bereits seit September 2023 auf Anordnung des Main-Kinzig-Kreises nicht mehr genutzt werden durfte, ist der Schießbetrieb nun endgültig eingestellt worden.
Eine Reihe von Schützenvereinen ist von dieser Schließung betroffen. Zu den betroffenen Vereinen gehören unter anderem die Hubertus Bischofsheim, die Sportschützengemeinschaft Maintal und die Schützengilde Wachenbuchen. Die Vereinsmitglieder müssen sich nun nach neuen Trainingsstandorten umsehen, was sich als gar nicht so einfach gestaltet. Im November 2023 informieren die Verantwortlichen darüber, dass die Suche nach neuen Möglichkeiten und Finanzierungshilfen für die Sanierung bereits begonnen hat, wie die hanauer.de erläutert.
Alternative Trainingsmöglichkeiten
Die drei größeren Vereine konnten mittlerweile einige Ausweichmöglichkeiten finden. So trainiert der Hubertus Bischofsheim im Bürgerhaus von Bischofsheim, während die Schützengilde Wachenbuchen ebenfalls in Niederdorfelden eine Trainingsstätte nutzt. Allerdings bringt dieser Umzug finanzielle Mehrbelastungen mit sich. Die Schützengesellschaft Tell Hochstadt-Dörnigheim hat das Glück, über eine eigene Schießanlage zu verfügen, leidet jedoch unter Einschränkungen beim Kleinkaliberschießen in Mittelbuchen – hier stehen nur noch vier statt früher acht Schießtage pro Saison zur Verfügung.
Die Sportschützengemeinschaft Maintal hatte zudem zwei Wettkampfmannschaften auflösen müssen, und die verbliebenen Mitglieder sind nun auf der Suche nach individuellen Trainingsmöglichkeiten. Diese Entwicklung könnte den Erhalt des Schützenwesens in Maintal gefährden.
Schießen als immaterielles Kulturerbe
Das Schützenwesen hat eine lange Tradition in Deutschland und ist in der Region tief verwurzelt. In den letzten zehn Jahren hat Maintal sogar den Status als immaterielles Kulturerbe der UNESCO erlangt. Diese Auszeichnung zeigt, wie wichtig das Schützenwesen als Teil der lokalen Identität ist. Es umfasst zahlreiche Bräuche und Traditionen, die in verschiedenen Formen präsentiert werden und das Gemeinschaftsgefühl stärken, wie dsb.de beschreibt.
Der erste Vorsitzende der GMS, Ullrich Laupus, kritisiert den Abbau der infrastrukturellen Basis für den Schießsport in Maintal scharf. Er hat Zweifel, ob die Stadtverwaltung die Angelegenheit nach Februar 2024 weiterhin ernsthaft verfolgt. Zwei E-Mails von ihm blieben zudem unbeantwortet. Laupus hofft auf finanzielle Unterstützung durch die Stadt: „Die Nutzung anderer Schießstände verursacht zusätzliche Kosten, die wir allein nicht tragen können.“
Bezüglich der Schießanlagen gibt es Pläne für einen Umbau zu einer Mehrdistanz-Schießanlage, die den Anforderungen der Polizei und Sicherheitsdienstleister genügen soll. Bürgermeisterin Monika Böttcher hat bereits erste Kostenschätzungen genannt, die zwischen 800.000 und 1.000.000 Euro liegen. Eine Wiederinbetriebnahme der Schießstände wäre nur nach einer umfangreichen Sanierung möglich, die verschiedene Nutzergruppen berücksichtigt.
In der Zwischenzeit gehen die Schützenvereine ihren eigenen Weg, um die Tradition des Schießsports in Maintal am Leben zu halten und der kommenden Generation zu vermitteln. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Kapitel für die Schützen in Maintal weiterentwickelt.