Heiße Tage adé: Stechmückenplage in Hessen – Was nun?

Heiße Tage adé: Stechmückenplage in Hessen – Was nun?

Hanau, Deutschland - Die drückende Hitze der vergangenen Tage in Offenbach und Hanau ist endlich vorbei. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) können die Bewohner:innen bis zur Wochenmitte mit milderen Temperaturen rechnen. Der Montag, 16. Juni brachte bereits einige Sonnenstrahlen mit sich und Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad, während es in höheren Regionen kühler war. Am Dienstag, 17. Juni, stieg das Thermometer dann sogar auf bis zu 29 Grad, bevor es am heutigen Mittwoch, 18. Juni, in Nordhessen auf 27 bis 29 Grad und im Rhein-Main-Gebiet bis zu 31 Grad kletterte. Einatmen und aufatmen – sommerliches Wetter macht sich breit, doch es gibt auch einen Schatten: Die Mückenplage naht.

Starke Regenfälle zu Beginn des Monats führten in vielen Teilen Hessens zu einem unerwarteten Anstieg der Stechmückenpopulation. Die Auwaldstechmücken brauchen solche Hochwasserereignisse, um sich zu entwickeln. Überflutete Gebiete boten ideale Schlupfmöglichkeiten für die Larven, wobei Konzentrationen von bis zu 200 Larven pro Liter festgestellt wurden. Mit solchen Zahlen sollte man sich für den Sommer wappnen. Nicht nur in Hessen, auch in anderen Bundesländern wie Bayern und Niedersachsen gibt es besorgniserregende Berichte über die frühzeitige Aktivität der Stechmücken, die durch den milden Winter und die anhaltenden Regenfälle begünstigt wird, so Ludwigshafen24.

Massnahmen gegen die Plage

Um der ansteigenden Mückenpopulation entgegenzuwirken, begannen Bekämpfungsmaßnahmen bereits am Pfingstwochenende. Mit dem biologischen Wirkstoff Bti, der vor allem in den Rheinauen eingesetzt wird, wurden gezielte Behandlungen durchgeführt. Diese Maßnahmen zeigen bereits erste Erfolge, wie positive Proben belegen, die eine signifikante Reduktion der Larvenpopulation zeigen. Kleinere Areale wurden zu Fuß behandelt, während das Eigranulat mithilfe von Helikoptern ausgebracht wurde. Besonders die Region Rastatt und die Umgebung von Karlsruhe standen im Fokus der Bekämpfung, berichtet OP-Online.

Die Maßnahmen der Behörden stoßen jedoch nicht überall auf Zustimmung. Einige Naturschützer sind skeptisch bezüglich des Einsatzes von Bti, da an anderen Orten, wie am Bodensee, auf dessen Nutzung verzichtet wird, um das Ökosystem nicht zu gefährden. Stattdessen empfehlen Experten wie der NABU das Entfernen von stehenden Wasserstellen in Gärten, um die Vermehrung der Stechmücken zu erschweren. Aber auch Pflanzen wie Lavendel oder Citronella können gewisse Abwehrkräfte bieten, auch wenn die wissenschaftliche Hinterlegung ihrer Wirksamkeit eher lückenhaft ist.

Wachsam bleiben

Aber nicht nur die Mückenplage bereitet Sorgen. Auch die Auswirkungen der ansteigenden Stechmückenpopulation auf die Gesundheit sind nicht zu unterschätzen. Während die Asiatische Tigermücke in der Vergangenheit für Aufregung sorgte, sind in Deutschland bisher keine autochthonen Krankheitsfälle durch die dort heimischen Mücken dokumentiert worden. Experten des Umweltbundesamtes (UBA) warnen jedoch vor dem West-Nil-Virus, das seit 2019 verstärkt durch heimische Stechmücken übertragen wird. Für alle Gartenbesitzer, die selbst aktiv werden möchten, gibt es mittlerweile zugelassene Biozidprodukte zur Mückenbekämpfung, die keine negativen Umweltauswirkungen zeigen sollten, wenn sie korrekt angewendet werden, so das UBA in einem Bericht.

Ein Blick in die Gärten und Parks ist jetzt unerlässlich, um sich präventiv vorbereiten zu können. Ob es hilft, die Mückenplage aktiv in den Griff zu bekommen, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass die Temperaturen steigen und damit auch das Risiko der ungebetenen Gäste aus der Luft.

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OrtHanau, Deutschland
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