Sicherheitslücken im Freibad Gelnhausen: Staatsanwaltschaft ermittelt!

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Im Freibad Gelnhausen kam es im Juni 2025 zu sexuellen Belästigungen von acht minderjährigen Mädchen durch mehrere Männer. Ermittlungen laufen.

Im Freibad Gelnhausen kam es im Juni 2025 zu sexuellen Belästigungen von acht minderjährigen Mädchen durch mehrere Männer. Ermittlungen laufen.
Im Freibad Gelnhausen kam es im Juni 2025 zu sexuellen Belästigungen von acht minderjährigen Mädchen durch mehrere Männer. Ermittlungen laufen.

Sicherheitslücken im Freibad Gelnhausen: Staatsanwaltschaft ermittelt!

In Gelnhausen ist die Aufregung im Zusammenhang mit den Vorfällen im Barbarossa-Freibad groß. Am 22. Juni 2025 sind dort mindestens acht Mädchen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren von einer Gruppe syrischer Männer belästigt worden. Die Staatsanwaltschaft Hanau hat die Ermittlungen übernommen, nachdem die Berichte über die Übergriffe immer mehr Raum in der öffentlichen Diskussion einnehmen. Die Vorfälle, die gegen 17 Uhr stattfanden, wurden von Badegästen beobachtet, die von einer Gruppe Männer im Wasser bedrängt wurden. Unter den acht betroffenen Mädchen wird das jüngste erst 11 Jahre alt, das älteste 16.

Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) bezeichnete die Geschehnisse als ersten Vorfall dieser Art im Freibad, auch wenn im Jahr 2022 bereits vier Vorfälle mit Hausverboten ohne sexuellen Hintergrund verzeichnet wurden. Die Polizei stellte die Personalien der vier tatverdächtigen Männer, die im Alter zwischen 18 und 28 Jahren sind, in den Ermittlungsakten fest. Ein Mann soll das Bad bereits vor Eintreffen der Ermittler verlassen haben.

Untersuchung der Sicherheitsvorkehrungen

Die Geschehnisse haben einen parlamentarischen Akteneinsichtsausschuss auf den Plan gerufen, der am 8. September auf Antrag der SPD einberufen wurde. Dieser Ausschuss hat den Auftrag, die Vorgänge und die Sicherheitsstrukturen im Freibad zu überprüfen, insbesondere im Zeitraum zwischen März und Juni 2025. Beunruhigend ist, dass keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden, obwohl ein FDP-Antrag hierzu im Stadtparlament abgelehnt wurde. Der Ausschuss stellte in seinem Bericht fest, dass die Stadt Gelnhausen offenbar bis zu den Übergriffen am 22. Juni keine weiteren Schritte zur Verbesserung der Sicherheit unternahm.

Ein Fünf-Punkte-Plan wurde zwar nach den Vorfällen beschlossen, um die Sicherheitslage im Freibad zu verbessern, jedoch findet die tatsächliche Umsetzung auch hier und da möglicherweise zu wenig Beachtung. Während der Untersuchungszeit von 2022 bis 2025 wurden lediglich zwei Auseinandersetzungen und ein Polizeieinsatz dokumentiert. Nach dem 22. Juni verzeichneten die Sicherheitsdokumentationen eine höhere Präzision, jedoch gab es keine weiteren Berichte über sexuelle Übergriffe in diesem Zeitraum.

Empfehlungen zur Sicherheit und Prävention

Insgesamt umfasst der Abschlussbericht des Ausschusses sieben Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen im Freibad, die der Stadtverwaltung im Januar 2026 präsentiert werden sollen. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören:

  • Einheitliches Dokumentationsverfahren
  • Standardisiertes Melde- und Ablageverfahren für Zwischenfälle
  • Verpflichtendes Schulungsprogramm für das Personal
  • Klare Handlungsanweisungen für das Aufsichtspersonal
  • Verbesserung des Opferschutzes durch benannte Ansprechpersonen
  • Halbjährliche Berichterstattung der Stadtverwaltung im Sozialausschuss über Vorfälle

Der Fokus auf die Sicherheitsvorkehrungen und die ergriffenen Maßnahmen sind essenziell, um das Vertrauen der Badegäste zurückzugewinnen und weitere Vorfälle zu verhindern. Der Landrat Thorsten Stolz (SPD) hat zudem gefordert, die Tatverdächtigen zurückzuführen, sollten die Vorfälle bestätigt werden, während gleichzeitig eine Warnung ausgesprochen wurde, pauschale Diskriminierungen von Menschen mit Migrationshintergrund zu vermeiden. Die Polizei lobte das Verhalten der Mädchen, die sich umgehend an das Personal wandten und damit möglicherweise Schlimmeres verhüteten.

Für viele Anwohner und Familien bleibt die aktuelle Situation ein äußerst sensibles Thema, das immer wieder Diskussionen anregt. Die Staatsanwaltschaft arbeitet weiter an der Aufklärung der Vorfälle, während die Stadt Gelnhausen gefordert ist, nicht nur in der Prävention, sondern vor allem auch in der Aufarbeitung der vergangenen Geschehnisse transparent zu agieren. Die Debatte um die Sicherheit im Freibad ist damit eröffnet, und es bleibt zu hoffen, dass die richtigen Schlüsse gezogen werden.