Kampf um Bad Orbs Aeskulap-Brunnen: Bürger fordern Erhalt des Erbes!
Bad Orb diskutiert über den Aeskulap-Brunnen: Historisches Erbe, Bürgerinteressen und Pläne zur Altstadtneugestaltung am 25.06.2025.

Kampf um Bad Orbs Aeskulap-Brunnen: Bürger fordern Erhalt des Erbes!
In Bad Orb dreht sich zurzeit alles um einen spannenden Streit über das kulturelle Erbe der Stadt. Der Aeskulap-Brunnen, seit mehr als 30 Jahren das Hauptsymbol der Stadt, steht im Zentrum intensiver Diskussionen über geplante Umbauten am Untertor. Wie Vorsprung Online berichtet, zieht der Brunnen nicht nur Einheimische, sondern auch viele Besucher aus nah und fern an. Doch der Geschichts- und Heimatverein zeigt sich besorgt, da er nicht in die Planungen zur Neugestaltung der Altstadt einbezogen wurde.
Der Erhalt des Brunnens wird als wichtig erachtet, um die kulturelle Identität Bad Orbs zu bewahren. Die Stadtverordneten sind aufgefordert, den Bedenken der Bürger Gehör zu schenken. Vor allem Heinz Josef Prehler, ein engagiertes Mitglied des Vereins, warnte eindringlich davor, dass es keinen neuen Brunnen geben kann, der die historische Bedeutung und den Charakter des Aeskulap-Brunnens ersetzen könnte. Sein Appell fand allerdings nicht bei allen Stadtverordneten Gehör, was die Diskussion weiter anheizt.
Kulturelles Erbe und historischer Kontext
Bad Orb hat eine lange Geschichte, die stark von seinen Salzquellen geprägt ist. Diese zogen die ersten Siedler ins Tal der Orb und sorgten für Wohlstand in der mittelalterlichen Stadt. Mehr als die Hälfte der Bewohner lebt vom Kurbetrieb, der seit dem 20. Jahrhundert als wirtschaftliches Standbein gilt. Laut den Informationen von Spessart Projekt wurde die Siedlung und der Salinenbetrieb bereits seit 1767 räumlich getrennt, doch die historischen Fachwerkhäuser erinnern an den einst florierenden Salzhandel.
Die Kurbetriebe veränderten sich, und nun entwickelt sich Bad Orb zu einem modernen Gesundheitsstandort. Der 9 Kilometer lange europäische Kulturweg „Orber Dornstein“, der vom Museum zur Wildpark führt, bietet nicht nur eine phantastische Wanderung, sondern auch die Möglichkeit, die Region im Kontext ihres reichen kulturellen Erbes zu entdecken.
Nachhaltiger Kulturtourismus als Chance
In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung des kulturtouristischen Ansatzes immer offensichtlicher. Informationen von CORDIS zeigen, dass nachhaltiger Kulturtourismus nicht nur auf die Erhaltung kulturellen Erbes abzielt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten kann. Kulturreisende geben 38% mehr aus und bleiben im Schnitt 22% länger. Dies bietet der Gemeinde eine wertvolle Grundlage, um ihre Attraktivität zu steigern.
Doch der Erfolg hängt stark von der Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften ab. Der Aufruf zur Einbeziehung der Bürger und des Geschichtsvereins in die Planungen ist somit nicht nur ein Appell zur Achtung der Geschichte, sondern auch ein strategischer Schritt zur Sicherung der Entwicklung Bad Orbs als kulturelles Ziel.
Die Verantwortlichen sind nun gefordert, die Interessen der Bürger ernst zu nehmen und sicherzustellen, dass der Aeskulap-Brunnen nicht nur als nostalgisches Denkmal erhalten bleibt, sondern auch als aktiver Teil der Stadtentwicklung integriert wird. Nur so kann Bad Orb auch in Zukunft eine lebendige Verbindung zwischen seiner Geschichte und der modernen Welt aufrechterhalten.