BMW-Autohaus Weller führt vier Tage Woche als Pilotprojekt ein!
BMW-Autohaus Weller führt vier Tage Woche als Pilotprojekt ein!
Bad Homburg vor der Höhe, Deutschland - Das Bad Homburger BMW- und Mini-Autohaus Weller nimmt eine große Veränderung in der Arbeitsweise vor: Ab dem 1. Januar 2024 wird hier eine Vier-Tage-Woche eingeführt. Bei den 40 Wochenstunden bleibt jedoch alles beim Alten. Der Clou? Servicemitarbeiter haben an festgelegten, rollierenden Tagen frei, was eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit und Betriebszeiten ermöglicht.
Das Entscheidungsgremium hinter diesem innovativen Schritt ist kein Geringerer als Burkhard Weller, der geschäftsführende Gesellschafter. Er hat festgestellt, dass vor allem samstags häufig leere Parkplätze die Atmosphäre im Betrieb belasteten. Die Idee: Weller möchte die Werkstatt an diesen Tagen wieder mehr beleben, besonders in Zukunft, wenn viele Kunden während der Reifenwechsel-Saison auftreten. Diese neue Strategie ist also kein reines Experiment, sondern durchdachte Planung mit dem Ziel, die Kundenbindung zu stärken.
Vorurteile gegen die Veränderung
Die Einführung der Vier-Tage-Woche erfolgt auf freiwilliger Basis, was den Mitarbeitenden mehr Flexibilität bietet. Interessanterweise geschah der Anstoß zur Diskussion rund um dieses Modell durch Diego Délano Campos, der seit Sommer 2023 die Filialleitung übernommen hat. Laut Weller liegt der Fokus hierbei nicht auf dem bekannten Fachkräftemangel, sondern vielmehr auf dem Servicegedanken – wie auch in einer aktuellen Diskussion über die Vier-Tage-Woche zu hören ist. Mehrere Unternehmen, Arbeitnehmer, Politiker und Medien beschäftigen sich mit dem Konzept, das mittlerweile etwas in Mode gekommen ist.
Historisch gesehen ist die Debatte über reduzierte Arbeitszeiten über 100 Jahre alt, angefangen mit dem Versuch, lange Arbeitstage im 19. Jahrhundert zu regulieren. So wurde beispielsweise der 8-Stunden-Tag in der Weimarer Republik 1918 festgelegt. Besonders in der heutigen Zeit, die von Herausforderungen wie der COVID-19-Pandemie geprägt ist, erahnt man auch die Notwendigkeit von flexiblen Arbeitszeitmodellen.
Wie denkt die Belegschaft?
Das Modell der Vier-Tage-Woche bietet verschiedene Ansätze: von der Beibehaltung der Wochenarbeitszeit an vier Tagen bis hin zur Reduzierung auf vier Arbeitstage mit vollem Lohnausgleich – auch bezeichnet als Prinzip „100-80-100“. Eine Umfrage der BAuA aus 2022 zeigt, dass viele Arbeitnehmer, insbesondere bei vollem Lohnausgleich, eine Reduzierung der Arbeitszeit favorisieren. Fast 80% befürworten eine Vier-Tage-Woche, während 73% dies nur bei vollem Lohnausgleich wünschen, so eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung.
- Gründe für die Unterstützung:
- Mehr Zeit für sich selbst (97%)
- Familie (89%)
- Freizeit (87%)
- Reduzierung der Arbeitsbelastung (75%)
- Abneigungen hängen oft mit dem Spaß an der Arbeit (86%) und den angeblich gleichbleibenden Abläufen (82%) zusammen.
In ähnlichen Testläufen, etwa in Großbritannien und Island, wo Modelle wie die 35-Stunden-Woche Anwendung fanden, zeigten sich positive Effekte auf Gesundheit und Produktivität. Solche Ansätze haben allerdings auch gezeigt, dass nicht jede Branche für eine 4-Tage-Woche geeignet ist, und Unternehmen entsprechende Umstellungen vornehmen müssen.
Das Autohaus Weller in Bad Homburg wird im kommenden Jahr Teil dieser spannenden Entwicklung. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese neue Regelung auf die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit auswirken wird und ob weitere Unternehmen in Deutschland dem Beispiel folgen. So wird das Pilotprojekt sicherlich mit großem Interesse verfolgt und könnte möglicherweise voraus zeigen, wie die Zukunft der Arbeitswelt aussehen kann. Vielleicht ist es ja der Anfang einer neuen Ära der Arbeit in Deutschland – und nicht nur im Autohaus Weller.
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Ort | Bad Homburg vor der Höhe, Deutschland |
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