Literaturpreis für Gernhardt: Thiede und Bach erhalten 30.000 Euro!
Literaturpreis für Gernhardt: Thiede und Bach erhalten 30.000 Euro!
Frankfurt am Main, Deutschland - In Hessen gibt es neueste Nachrichten aus der Literaturlandschaft: Lina Thiede und Kathrin Bach wurden mit dem Robert Gernhardt Preis 2023 ausgezeichnet. Dies teilte der hessische Kulturminister Timon Gremmels (SPD) mit. Der Preis, dotiert mit 30.000 Euro, wird zwischen den beiden talentierten Autorinnen aufgeteilt und würdigt Arbeiten, die sich mit Themen wie Ausgrenzung, Zugehörigkeit und gesellschaftlichen Rollen auseinandersetzen. Die Preisverleihung findet am 18. September in Frankfurt statt, und die ausgezeichneten Erzählungen sind derzeit noch im Entstehen.
Kathrin Bach, die 1988 in Wiesbaden das Licht der Welt erblickte, hat bereits mehrere Lyrikbände veröffentlicht sowie ihren Debütroman „Lebensversicherung“. Ihr aktuelles Projekt trägt den Titel „Am Beispiel meines Onkels“ und beschäftigt sich mit einem kleinwüchsigen Mann. Auch Lina Thiede, geboren 1996 in Gießen, hat in der Literaturszene ordentlich aufhorchen lassen. Sie hat drei Romane veröffentlicht und arbeitet nun an „Weben in der Nacht“, wo sie das Leben einer jungen Mutter in einem feindlich gesinnten Dorf schildert. Dieser Preis ist nach dem renommierten Schriftsteller Robert Gernhardt (1937-2006) benannt, dessen Einfluss auf die deutsche Literatur nachhaltig ist.
Hintergrund des Preises
Der Robert Gernhardt Preis wird vom Land Hessen sowie der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen verliehen. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Zeichen des Respekts für die jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Beiträge der Autoren, sondern trägt auch zur Sichtbarkeit neuer literarischer Stimmen und deren Themen bei. Der Preis steht für eine Kultur der Wertschätzung und Förderung von Literatur, die gesellschaftliche Fragen in den Vordergrund rückt. Laut den Ergebnissen eines Forschungsprojekts, das sich mit Literatureauszeichnungen im deutschsprachigen Raum befasst, spielen Preise eine entscheidende Rolle in der Diversifikation des literarischen Feldes und der Nobilitierung neuer Genres.
Im Rahmen dieses Projekts wird auch untersucht, wie Literaturpreise dazu beitragen können, marginalisierte Stimmen in der Literatur anzuerkennen. Hierbei wird klar, dass die Förderung von Literaturprojekten, wie sie von Thiede und Bach verfolgt werden, essenziell für die Weiterentwicklung des literarischen Dialogs ist. Solche Auszeichnungen helfen, die Hierarchien traditioneller literarischer Wertungen zu hinterfragen und neue Themen in den Kanon einzuführen. Trotz einer Vielzahl an Preisen wird immer wieder die Qualität dieser Auszeichnungen diskutiert; eine Zunahme von Auszeichnungen kann sowohl als Anerkennung als auch als Ausdruck einer Inflation in der Literaturszene gesehen werden.
Die Vorfreude auf die Preisverleihung am 18. September ist auf jeden Fall groß, und wir dürfen gespannt sein, welche kreativen Impulse von den beiden Preisträgerinnen ausgehen werden. Es bleibt zu hoffen, dass ihre Werke nicht nur die literarische Landschaft bereichern, sondern auch Anstoß zu Diskussionen über die Themen bieten, die uns alle betreffen – denn da geht schließlich was an!
Für weitere Informationen über die Preisverleihung und die Preisträgerinnen können Sie die Berichte auf FAZ und Augsburger Allgemeine sowie das DFG-Projekt Universität Duisburg-Essen verfolgen.
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Ort | Frankfurt am Main, Deutschland |
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