Schutz historischer Bauten: Fachmann warnt vor Abriss von Schandflecken!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

In Witzenhausen warnte Experte Christof Wanderer vor Abriss historischer Fachwerkhäuser und betonte die Bedeutung des Denkmalschutzes.

In Witzenhausen warnte Experte Christof Wanderer vor Abriss historischer Fachwerkhäuser und betonte die Bedeutung des Denkmalschutzes.
In Witzenhausen warnte Experte Christof Wanderer vor Abriss historischer Fachwerkhäuser und betonte die Bedeutung des Denkmalschutzes.

Schutz historischer Bauten: Fachmann warnt vor Abriss von Schandflecken!

Bei einem informativen Vortrag des Geschichtsvereins Witzenhausen ging es kürzlich um die unglaubliche Bedeutung von Denkmalschutz und die sorgfältige Sanierung historischer Gebäude. Christof Wanderer, ein anerkannter Fachmann für Fachwerk- und Lehmbau, warnte davor, den schnellen Abriss von als unschön wahrgenommenen Bauten leichtfertig in Betracht zu ziehen. “Man sollte sich niemals von Oberflächlichkeiten leiten lassen”, riet er im Rahmen seiner Ausführungen und präsentierte vorbildliche Sanierungsprojekte, wie die an der Mühlstraße 13 und der Walburger Straße 19.

Wanderer, der nicht nur Geschäftsführer eines renommierten Unternehmens im Holz- und Lehmbau ist, sondern auch einen Lehrauftrag hat, erinnerte an die Charta von Venedig von 1964. Diese richtungsweisende Vereinbarung betont die Verantwortung der Menschheit für den Erhalt von Baudenkmälern und verdeutlicht, dass diese Zeugen unserer Geschichte sind. In seinen Ausführungen führte Wanderer auch daraufhin, dass historische Holzverbindungen schon vor Christus nachgewiesen wurden, etwa in Eythra, Sachsen. „Im Mittelalter gab es dank neuer Werkzeuge einen bemerkenswerten Fortschritt in der Holzbearbeitung“, ergänzte er.

Wichtige Kooperation mit Denkmalschutzbehörden

Der Fachmann hob hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde im Werra-Meißner-Kreis sei. Der respektvolle Umgang mit historischen Bauten und ressourcenschonendes Arbeiten stehen dabei für sein Unternehmen an erster Stelle. Zudem informierte Wanderer über die Lebensdauer verschiedener Bauelemente. So beträgt die Lebenserwartung eines Rohbaus bis zu 150 Jahre, während der Innenausbau aus Holz zwischen 70 und 120 Jahren halten sollte. Dächer hingegen sollten laut Fachliteratur eine Lebensdauer von etwa 50 Jahren bieten.

In seinem Vortrag zeigte er auch ein Modell des historischen Hauses Walburger Straße 19, das früher als Fleischerei Gäbler diente. Solche Einblicke sind für Enthusiasten der Stadtgeschichte von großem Wert. Denn die Sanierung und Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude erfordert spezialisierte Kenntnisse und handwerkliches Geschick.

Fachkundige Restaurierung von Denkmalen

Expertise im Bereich Denkmalpflege bringen auch andere Fachleute ein. Steffen Gugenberger ist ein geprüfter „Restaurator im Handwerk“ und bietet umfassende Dienstleistungen für historische Gebäude an. Dazu zählen die Dokumentation der Bausubstanz, die Erstellung eines Restaurierungskonzepts sowie die Restaurierung von historischen Fassaden und Fachwerk. Auch die Verarbeitung historischer Baustoffe gehört zu seinem Repertoire. Laut Gugenberger sind alle Arbeiten an historischen Gebäuden streng nach den Werten und Vorgaben der Charta von Venedig zu gestalten, die als international anerkannte Linie in der Denkmalpflege gilt.

Die Charta von Venedig, die 1964 auf der Isola di San Giorgio Maggiore in Venedig abgestimmt wurde, dient nicht nur als Grundlage für die Denkmalpflege, sondern auch als Einladung, ein wachsendes Bewusstsein für komplexe Probleme in der Denkmalpflege zu entwickeln. Ihre Kernbotschaft bleibt: Denkmale sind nicht nur Steine, sie sind Teil unserer kulturellen Identität und verdienen Respekt und Aufmerksamkeit für kommende Generationen.

In einer Zeit, in der historische Gebäude oft unter dem Druck moderner Bauprojekte zu leiden haben, bleibt die Botschaft klar: Schandflecke sind oft nur unzureichend beurteilte Zeugen der Vergangenheit, die durch fachkundige Sanierung und Restaurierung neues Leben eingehaucht bekommen können. Herausforderungen gibt es, aber mit einem guten Händchen und dem nötigen Wissen lässt sich ein respektvoller Umgang mit unserem kulturellen Erbe gewährleisten.

Für alle, die noch mehr über den Denkmalschutz erfahren möchten, sind Beratungen und individuelle Begutachtungen von denkmalgeschützten Bauwerken bestens geeignet, wie auch die Expert:innen aus der Branche immer wieder betonen Gugenberger. Die Verantwortung, die historischen Schätze unserer Heimat zu bewahren, liegt in unseren Händen.