Kampf um Drogenhilfe: Zukunft des Bahnhofsviertels auf der Kippe!

Kampf um Drogenhilfe: Zukunft des Bahnhofsviertels auf der Kippe!

Niddastraße 76, 60316 Frankfurt am Main, Deutschland - Im Frankfurter Bahnhofsviertel brodelt es gewaltig. Vor einem Monat fand im Haus der Bankiersfamilie von Metzler ein hochkarätiges Treffen statt, um die Zukunft des Viertels zu diskutieren. Bedeutende Persönlichkeiten wie der Frankfurter Oberbürgermeister, der hessische Innenminister, der Polizeipräsident sowie Vertreter großer Banken und ansässiger Unternehmen waren geladen. Die Veranstaltung wurde von Immobilienentwickler Jürgen Groß dominiert, dessen kontroverse Rede durch Bilder von Drogenabhängigen untermalt wurde. Groß verteilte eine Broschüre mit dem Titel „Die Zukunft eines Viertels“ und rief damit gemischte Reaktionen hervor, wie die FAZ berichtet.

Knapp zwei Wochen nach diesem Treffen fand ein Dialogforum des Präventionsrats statt, bei dem Anwohner und Gastronomen, darunter der bekannte Wirt James Ardinast, zu Wort kamen. Ardinast unterstrich, dass sich die Zustände im Viertel gebessert hätten und hoffte auf das geplante Drogenhilfezentrum in der Niddastraße 76. Die Meinungen über die Situation im Bahnhofsviertel sind jedoch geteilt. Während eine Gruppe energisch gegen die Pläne der Koalition im Römer opponiert, plädiert eine andere für Kompromisse. Hierbei wird harsche Kritik an den Grünen und der CDU laut, die in der Vergangenheit eine zentrale Rolle in der Verantwortung trugen.

Der Streit um das Drogenhilfezentrum

Der Streit um das geplante Drogenhilfezentrum, das sich auf die Versorgung von Menschen mit Crackabhängigkeit spezialisiert, hat die Gemüter weiter erhitzt. Die Eigentümerinitiative Bahnhofsviertel e.V. hat ein Rechtsgutachten vorgelegt, das Bedenken gegen den Standort Niddastraße 76 äußert. Laut dem Gutachten der Kanzlei FPS sei das Zentrum nicht genehmigungsfähig, auch wenn grundsätzlich solche Einrichtungen in dem Gebiet zulässig sind. Anwälte argumentieren, die geplante Einrichtung würde den Rahmen herkömmlicher ambulanter Drogenhilfe überschreiten. Dies könnte, so die Bedenken, zu unzumutbaren Situationen für die Nachbarn führen, da das Zentrum an Gewerbe- und Wohngebieten grenzt, wie T-Online berichtet.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa zwölf Millionen Euro. Interessanterweise wurde bundesweit ein einmaliges Konzept entwickelt, das neben Aufenthalts- und Konsumräumen auch Ruhebetten, Übernachtungsmöglichkeiten, medizinische Behandlungen und psychosoziale Beratung anbieten soll. Das Gesundheitsdezernat unter der Leitung von Elke Voitl (Die Grünen) trägt die Verantwortung für den Erfolg dieses Projekts, während Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) seinen Kurs darauf ausrichtet, Hilfe ausschließlich für Frankfurter Suchtkranke anbieten zu wollen und auswärtige Konsumenten abzuweisen.

Ein Aufruf zu konstruktiven Ideen

Die Situation im Bahnhofsviertel ist komplex und erfordert kreative Lösungen. Politische Entscheidungen aus der Vergangenheit zeigen, dass es an der Zeit ist, endlich die richtigen Schritte zu setzen, um auf die Probleme zu reagieren. Bisherige Versäumnisse werfen einen langen Schatten, und die Eigentümerinitiative macht lautstark auf die Herausforderungen aufmerksam, die das geplante Suchthilfezentrum mit sich bringen könnte. Wie anderenorts, beispielsweise in Zürich und Philadelphia, könnte ein gut geplantes Drogenhilfezentrum auch in Frankfurt einen entscheidenden Unterschied machen. Konstruktive Impulse sind dringend benötigt, um diesem Streit die notwendige Dynamik zu geben und die verfahrene Situation aufzulockern.

Details
OrtNiddastraße 76, 60316 Frankfurt am Main, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)