40 Jahre Margarete-Steiff-Schule: Inklusion wird gefeiert!

40 Jahre Margarete-Steiff-Schule: Inklusion wird gefeiert!

Frankfurt am Main, Deutschland - In Frankfurt am Main stehen die nächsten Wochen ganz im Zeichen der Inklusion. Die Margarete-Steiff-Schule, eine private Bildungseinrichtung mit Grund- und Förderschulklassen, feiert Mitte Juni 2025 ihr 40-jähriges Bestehen. Was für die Schulleiterin Ilka Sehnert und ihr multiprofessionelles Team ein Anlass zum Feiern ist, ist gleichzeitig ein bedeutender Zeitpunkt, um auf die Herausforderungen und Erfolge der inklusiven Bildung in Deutschland aufmerksam zu machen. Die Schule bietet Platz für 176 Schüler, von denen 22 pro Klasse unterrichtet werden, darunter fünf Kinder mit Beeinträchtigungen. Dies macht die Margarete-Steiff-Schule zur einzigen inklusiv arbeitenden Schule in Frankfurt.

Die Wurzeln dieser Institution reichen bis in den Kindergarten der Evangelischen Französisch-reformierten Gemeinde zurück und die Schule hat am 23. April 1985 als erste Integrative Schule Frankfurts ihre Türen geöffnet. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer inklusiven Schullandschaft gewachsen. Laut einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung wird jedoch deutlich, dass in mehreren deutschen Bundesländern die Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention systematisch verletzt werden. Besonders Länder wie Baden-Württemberg und Bayern zeigen wenig Fortschritt in der Umsetzung, was die Bildungschancen für Kinder mit Beeinträchtigungen betrifft berichtet das Deutsche Schulportal.

Die Rolle der Margarete-Steiff-Schule

Die Margarete-Steiff-Schule hat sich ganz dem Leitspruch „Stärken stärken und Schwächen schwächen“ verschrieben. Unterstützung erhält die Schule vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach sowie von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Stadt Frankfurt und dem Hessischen Kultusministerium. Trotz dieser positiven Ansätze gibt es weiterhin Herausforderungen in der inklusiven Bildung, die von einer unzureichenden Förderung über zu hohe exklusive Zuweisungen bis hin zu einem Mangel an Ressourcen reichen. Die Studie von Hans Wocken zeigt, dass trotz einiger Modellregionen keine einheitlichen Fortschritte zu beobachten sind. In seinen Untersuchungen sind die Exklusionsquoten in vielen Kommunen sogar gestiegen.

Für die Margarete-Steiff-Schule selbst bedeutet das, regelmäßig die eigenen Ressourcen zu überprüfen und sich innovativen pädagogischen Konzepten zu widmen. Ein wichtiger Aspekt ist das sozial inklusive Miteinander, das durch christliche Werte gefördert wird. Um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterstützen, setzt die Schule auf eine praxisnahe Ausbildung von Lehrkräften und einen hohen Einsatz an multiprofessionellen Teams. Dies ist besonders entscheidend, denn Bildung muss qualitativ hochwertig sein, um Chancengleichheit für alle zu gewährleisten, unabhängig von sozialen oder wirtschaftlichen Hintergründen. Die Diskussion um die Auflösung oder Beibehaltung von Förderschulen hält die Bildungspolitik in Deutschland noch immer stark in Atem. Immerhin zeigt internationale Studien, dass Länder mit gemeinsamer Schulbildung bis zur 10. Klasse bessere Bildungsergebnisse erzielen können so die Bundeszentrale für politische Bildung.

Ausblick auf den Tag der offenen Tür

Am 14. Juni 2025 lädt die Margarete-Steiff-Schule zum Tag der offenen Tür ein, der von 10 bis 14 Uhr stattfinden wird. Hier erwartet die Besucher ein buntes Programm mit Mitmachangeboten für Kinder und Präsentationen, die die Arbeit der Schule lebendig darstellen. Für viele Eltern und Interessierte ist dies eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich über die inclusive Schulform und die damit verbundenen Vorteile zu informieren. Selbstgekochte Mahlzeiten in Bio-Qualität runden das Angebot der Schule ab und zeigen, dass auch gesunde Ernährung Teil des Schulalltags ist.

Die Margarete-Steiff-Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Vorreiter in der Umsetzung von Inklusion – ein Umstand, der zwar gefeiert wird, gleichzeitig aber auch zum Nachdenken anregt über die Entwicklungen in der deutschen Bildungslandschaft.

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OrtFrankfurt am Main, Deutschland
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