Wirtschaftsstrategien für den Rheingau-Taunus: Neue Flächen dringend gesucht!

Wirtschaftsstrategien für den Rheingau-Taunus: Neue Flächen dringend gesucht!

Lorch, Deutschland - Im Rheingau-Taunus-Kreis und in Wiesbaden herrscht ein reger Austausch über die Verbesserung der Wirtschaftsstruktur. Beide Regionen kämpfen mit einem Mangel an verfügbaren Gewerbeflächen. Am Montag präsentierte der Landrat Sandro Zehner (CDU) in Lorch eine neue Wirtschaftsförderungsstrategie, die darauf abzielt, diesen Engpass zu beheben. Wie die FAZ berichtet, wird die Schaffung neuer Gewerbeflächen durch interkommunale Zusammenarbeit gefördert, um den Pool nutzbarer Flächen zu vergrößern. Dies ist besonders wichtig, da kleinere, ländliche Gemeinden als Entlastung für die städtischen Gebiete dienen sollen.

Die Strategie setzt einen klaren Fokus auf die Vermarktung vorhandener Gewerbeflächen und denkt sogar über die Erweiterung von Gewerbegebieten auf benachbarte Weinberge nach, insbesondere im Kontext der aktuellen Weinbaukrise. Außerdem ist es geplant, den investierenden Unternehmen „Lotsen“ zur Seite zu stellen, die bei bürokratischen Fragen unterstützen. Mit rund 8000 umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen im Landkreis, die vor allem in Taunusstein und Idstein angesiedelt sind, gibt es großes Potenzial für Wachstum. Dennoch haben nur knapp 40 dieser Firmen mehr als 100 Beschäftigte, was auf die vorherrschende Struktur im Dienstleistungssektor hinweist.

Gemeinsame Lösungen für große Herausforderungen

Mit nur einem Prozent der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft wird der Fachkräftemangel im Rheingau-Taunus-Kreis bis 2030 auf 6000 Personen geschätzt. Landrat Zehner betont, wie wichtig es ist, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, um die Pendler im Kreis zu halten. Dabei spielt auch die Mobilität eine entscheidende Rolle. Leider wird der aktuelle Zustand der Schienenverbindungen, besonders auf der Rheingaulinie RB 10, als unzureichend wahrgenommen.

Die Kritik an der Unzuverlässigkeit der Bahn hat dazu geführt, dass einige Familien in Lorch sogar ein zweites Auto anschaffen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fordert Zehner Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr bis zum neuen Schuljahr. Auch die Baustellen in Rüdesheim werden als zusätzliche Belastung für den Verkehr im Mittelrheintal während der touristischen Hauptsaison kritisiert.

Starke Kooperationen im Fokus

Die interkommunale Zusammenarbeit, ein zentraler Baustein der neuen Strategie, bietet viele Vorteile. Sie ermöglicht eine effiziente Flächennutzung und fördert die Entwicklung von Gewerbegebieten. Derartige Kooperationen können auch die Infrastruktur verbessern, wie Moduldrei beschreibt. Ein gemeinsames Standortmarketing sorgt dafür, dass der Fachkräftepool ausgeweitet wird und fördert attraktivere Standortbedingungen. Doch trotz dieser positiven Perspektiven gibt es auch Herausforderungen, etwa unterschiedliche wirtschaftliche und politische Interessen, die eine harmonische Zusammenarbeit erschweren können.

Dennoch bleibt festzuhalten: Eine strategische Kooperation in der Region ist eindringlich notwendig, um das Wirtschaftswachstum voranzubringen und den begrenzten Raum sinnvoll zu nutzen. Langfristig gesehen könnte die interkommunale Zusammenarbeit der Schlüssel zu einer gedeihlichen Entwicklung sowohl für den Rheingau-Taunus-Kreis als auch für Wiesbaden sein.

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OrtLorch, Deutschland
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