Untersuchungsausschuss: Politisches Drama um Lamia Messari-Becker!
Untersuchungsausschuss in Hessen klärt die Entlassung von Staatssekretärin Messari-Becker. Zeugenanhörungen zeigen schwere Vorwürfe.

Untersuchungsausschuss: Politisches Drama um Lamia Messari-Becker!
Der Untersuchungsausschuss zur Entlassungsaffäre von Lamia Messari-Becker, der ehemaligen Staatssekretärin im hessischen Wirtschaftsministerium, nimmt langsam Kurs auf seinen Abschluss. Die jüngsten Anhörungen drehten sich um die Ursachen ihrer Entlassung und die Schilderungen eines Schlüsselzeugen, der als Schulleiter auftrat. In einer angespannten Atmosphäre, die von Vorwürfen sowie persönlichen Konfrontationen geprägt war, nahm der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) als Zeuge Platz und äußerte sich zu den Vorfällen.
Mansoori, der Messari-Becker nach nur sechs Monaten im Amt entließ, sprach von einem „tief erschütterten Vertrauen“ aufgrund von Vorwürfen, wonach Messari-Becker versuchte, ihrer Tochter durch Einflussnahme auf die Schule zu einer besseren Abiturnote zu verhelfen. Diese Aussage sorgte für großes Aufsehen. Ein Vorwurf, den Mansoori als untragbar bewertete, und dessen Rückweisung Messari-Becker zumindest mit einem klaren Bekenntnis zu ihrer Unschuld konfrontierte. Sie wies alle Ansprüche zurück und betonte, die Vorwürfe seien nicht nur haltlos, sondern auch der Versuch, ihren Ruf zu schädigen.
Die Vorwürfe im Detail
Der Schulleiter, der die harte Kritik an Messari-Becker äußerte, fühlte sich während eines Elterngesprächs unter Druck gesetzt. Er berichtete, dass Messari-Becker den Satz „Ich bin eine Person des öffentlichen Interesses“ fallen ließ, was bei ihm als Einflussnahme ankam. Diese Interpretation bestritt Messari-Becker vehement und auch ihre Tochter stellt die Darstellung des Schulleiters infrage.
Der Schulleiter bedauerte den Verlauf und erklärte, dass er sich beim Kultusministerium rechtfertigen musste, was zu weiteren Spannungen im Ministerium führte. Er gab an, dass er nicht von sich aus das Wirtschaftsministerium kontaktierte, um die Sache zu besprechen. Sein Bericht über die Vorfälle wurde jedoch als Unterstützung für die Vorwürfe gegen Messari-Becker gewertet, während die Regierungsparteien CDU und SPD ihn als glaubwürdig bezeichneten. Dagegen sieht die Opposition nach wie vor keinen Beweis für ein Fehlverhalten.
Die Rolle des Untersuchungsausschusses
Untersuchungsausschüsse sind ein wichtiges Mittel der parlamentarischen Kontrolle und werden hauptsächlich von der Opposition eingesetzt, um mutmaßlich problematische Sachverhalte aufzuklären. Sie bieten eine Plattform, um Zeugen zu befragen und Informationen zu sammeln. Der hessische Untersuchungsausschuss zu Messari-Becker ist da keine Ausnahme. Seine Arbeit findet in einem Spannungsverhältnis zwischen politischer Aufklärung und der Regierungsmehrheit statt. Dies ist nicht nur eine theoretische Abhandlung, sondern spiegelt sich auch in der aktuellen Situation wider: Die Unstimmigkeiten und Konflikte innerhalb der Regierung wurden immer deutlicher, am Ende aber wird erwartet, dass der Ausschuss seinen Abschlussbericht nach der parlamentarischen Sommerpause vorlegt.
Mansoori, der in einer Stellungnahme bereits im Juli 2024 die Entlassung als „nicht hinnehmbares Fehlverhalten“ kommuniziert hatte, bleibt eine umstrittene Figur in dieser Affäre. Seine Entscheidung, die Öffentlichkeit über die Gründe für die Entlassung zu informieren, auch ohne die gesetzliche Verpflichtung, wirft weitere Fragen auf. Die Schilderungen und Reaktionen der Beteiligten haben die Debatte über Macht, Einfluss und Verantwortung im politischen Raum ins Rollen gebracht.
Insgesamt zeigt sich: Die Affäre rund um Lamia Messari-Becker ist ein Zünglein an der Waage, das nicht nur aktuelle politische Spannungen offenbart, sondern auch die Dynamik von Vertrauen, Verantwortung und öffentlicher Wahrnehmung in der hessischen Politik thematisiert. Weitere Enthüllungen und Debatten sind bis zur finalen Präsentation des Berichts zu erwarten.
Für alle Interessierten gibt es mehr Informationen in den Artikeln auf Tagesschau, Hessenschau und über die Hintergründe von bpb.de.