Achtung, Betrugswelle: Gefälschte Inkasso-Briefe bedrohen Verbraucher!
Zunehmende Betrugswelle bei Inkasso-Schreiben: Verbraucher müssen auf gefälschte Zahlungsaufforderungen achten. Tipps zur Überprüfung.

Achtung, Betrugswelle: Gefälschte Inkasso-Briefe bedrohen Verbraucher!
Es wird gerade in Hessen wieder ungemütlich: Die Betrugswelle mit gefälschten Inkassoschreiben nimmt bedrohlich zu. Immer mehr Menschen, darunter auch Bryan H. aus Biblis, fallen auf diese perfiden Machenschaften rein. Er erhielt eine aggressive E-Mail vom EOS Deutscher Inkasso-Dienst, die ihm eine angeblich unbezahlte Amazon-Rechnung über 580 Euro zuteilte. Besonders erschreckend: Das Schreiben enthielt seine korrekte Adresse, was ihm zusätzliche Sorgen bereitete. Doch Bryan blieb besonnen und überprüfte die Echtheit des Schreibens mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Das Ergebnis war ernüchternd: Das Konto, auf das überwiesen werden sollte, gehörte zu einer italienischen Bank – ein klares Indiz, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Diese Informationen wurden von hessenschau.de bereitgestellt.
Was soll man tun, wenn derartige Briefe im Briefkasten landen? Zunächst: Ruhe bewahren und keinen Druck verspüren. Die Verbraucherzentrale rät dazu, den ersten Schritt in Ruhe zu gehen und die Forderung auf ihre Berechtigung zu überprüfen. Sind tatsächlich keine Rechnungen offen? Ist das Inkassounternehmen vertrauenswürdig? Das sind zentrale Fragen, die es zu klären gilt. Bevor man also in Panik gerät, sollten alle Rechnungen, beispielsweise aus Online-Bestellungen, genau unter die Lupe genommen werden, um unerwartete Kosten zu vermeiden. Zudem ist es ratsam, die AGBs und die Höhe etwaiger zusätzlicher Kosten zu prüfen. Seriöse Inkassounternehmen haben die Pflicht, im Rechtsdienstleistungsregister eingetragen zu sein – ein fehlender Eintrag könnte ein weiteres Indiz für Betrug sein.
Der Betrug greift um sich
Die Betrugswelle ist laut Verbraucherzentrale nicht nur auf Bryan H. beschränkt. Viele Verbraucher in Deutschland erhalten ähnliche Schreiben. Oft wird mit hohen Kosten gedroht oder gar mit Gerichtsverfahren. Dies erzeugt einen großen Druck, der leicht zur Zahlung von unberechtigten Forderungen führen kann. Die Gangart der Betrüger wird immer dreister: Sie geben sogar oft echte Inkassobüros als Absender an.
Um sicherzugehen, dass eine Forderung legitim ist, rät die Polizei dazu, das Unternehmen und dessen Forderungen zu überprüfen. Wenn man auf ein solches Schreiben stößt, sollte man unbedingt die Plausibilität und Echtheit des Inhalts hinterfragen. Bei unberechtigten Forderungen gilt: Auf keinen Fall zahlen, auch nicht in Teilbeträgen! Zudem sollte kein Geld auf ausländische Konten überwiesen werden. Berichte über Fälschungen, wie etwa von einem nicht zuständigen Frankfurter Gerichtsvollzieher, sind keine Seltenheit. Dieses Thema wird mittlerweile sogar von der Frankfurter Staatsanwaltschaft behandelt, die solche gefälschten Dokumente kontinuierlich weiterverfolgt.
Schutz vor Betrug
Des Weiteren ist es unerlässlich, bei Verdacht auf Betrug keine persönlichen Daten preiszugeben und solche Schreiben umgehend bei der Polizei anzuzeigen. Die Verbraucherzentralen sowie der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen bieten hierzu Informationen und Tipps, um solche Situationen zu meistern. Bei ernsthaften Unsicherheiten können Bürger zudem auch die Reihe interaktiver Angebote nutzen, die helfen, Betrüger zu identifizieren.
Wie die Verbraucherzentrale und Spezialisten betonen, sollte man bei derartigen Belästigungen immer einen kühlen Kopf bewahren und alle Schritte bedenken, bevor man handeln. Ob Bryan H. sein Geld zurückbekommen kann, bleibt abzuwarten, jedoch zeigt sein Beispiel eindrucksvoll, wie wichtig es ist, wachsam zu sein.