Literarischer Abend in Lauterbach: Susann Pásztor berührt mit Lesung

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Lesung mit Susann Pásztor in Lauterbach beleuchtet zentrale Themen der Hospizarbeit und Palliativversorgung. Erfahren Sie mehr über den neuen Roman und die Diskussion um Trauer und Unterstützung.

Lesung mit Susann Pásztor in Lauterbach beleuchtet zentrale Themen der Hospizarbeit und Palliativversorgung. Erfahren Sie mehr über den neuen Roman und die Diskussion um Trauer und Unterstützung.
Lesung mit Susann Pásztor in Lauterbach beleuchtet zentrale Themen der Hospizarbeit und Palliativversorgung. Erfahren Sie mehr über den neuen Roman und die Diskussion um Trauer und Unterstützung.

Literarischer Abend in Lauterbach: Susann Pásztor berührt mit Lesung

In Lauterbach kam es kürzlich zu einer berührenden Lesung im Rahmen der literarischen Reihe „Der Vulkan lässt lesen“. Diese Veranstaltung, organisiert durch die Ovag, die Sparkasse Oberhessen sowie den Buchhandlungen „Lesezeichen“ und „Lesenswert“, brachte nicht nur Belletristik, sondern auch einen wertvollen Austausch über das sensible Thema Sterben und Trauer an einen Tisch. Gastautorin Susann Pásztor, die gleichzeitig ehrenamtliche Sterbebegleiterin ist, präsentierte ihren neuen Roman „Von hier aus weiter“, der tiefgehende Fragestellungen über existenzielle Themen beleuchtet.

Die Handlung folgt Marlene, einer pensionierten Lehrerin, die nach dem Selbstmord ihres krebskranken Mannes mit ihrer Trauer und Isolation kämpft. Ein unerwarteter Besuch eines ehemaligen Schülers fordert sie heraus, sich aus ihrer Einsamkeit zu begreifen. Dabei thematisiert der Roman Nähe und Distanz und gibt Raum für Gespräche über den Umgang mit Verlust, was in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern des Hospiz- und Palliativnetzwerks Vogelsberg vertieft wurde.

Verbindung von Literatur und Praxis

Die Veranstaltung zog Fachpersonal an, das vor der Lesung bereitstand, um persönliche Begegnungen zu ermöglichen und Fragen zu beantworten. Dies ermöglichte einen kritischen Dialog über die Bedürfnisse von Patienten und Angehörigen im Kontext von Palliative Care. Wie wichtige Akteure schilderten, geht es bei der Hospizarbeit darum, eine individuelle Versorgungsqualität für Betroffene und deren Angehörige zu gewährleisten. Das Ziel ist eine stärkere Vernetzung zwischen stationären Hospizen, ambulanten Palliativdiensten und Fachärzten, was laut dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) notwendiger denn je ist.

Das Hospiz- und Palliativnetzwerk hat maßgeblich zur Organisation von Einrichtungen und Angeboten zur Begleitung schwerstkranker Menschen beigetragen. Dies geschieht vor allem durch die Koordination von Aktivitäten, um eine optimale Versorgung zu garantieren. Im Rahmen des §39d SGB V werden diese Netzwerktätigkeiten von gesetzlichen Krankenkassen unterstützt und auch 2023 wird der Auf- und Ausbau solcher Netzwerke weiter gefördert.

Die Herausforderungen der Palliativversorgung

Dennoch ist die Realität in vielen Pflegeeinrichtungen oft eine andere. Palliative Versorgung und hospizliche Begleitung variieren stark, obwohl gesetzliche Rahmenbedingungen existieren, die eine einheitliche Qualität versprechen. Wie die Studienergebnisse zeigen, weichen die Prozessabläufe in der Praxis erheblich ab. In manchen Einrichtungen wird die Palliativversorgung erst in der Lebensendphase eingeleitet, während andere bereits wesentlich früher beginnen – was zu signifikanten Unterschieden in der Verweildauer und Sterberate führt.

  • Palliativversorgung gilt seit 2015 als Teil der gesetzlichen Regelversorgung.
  • 20% der Bewohner*innen in Pflegeeinrichtungen sterben dort.
  • Der tatsächliche Bedarf an Palliativversorgung wird auf bis zu 90% geschätzt.
  • Personalmangel und fehlende finanzielle Mittel stellen die größten Herausforderungen dar.

Die Erkenntnisse der Studien unterstreichen, dass trotz guter Konzepte die praktische Umsetzung oft nicht ausreicht, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Notwendige Lösungen könnten durch praxistaugliche Leitfäden sowie geeignete Finanzierungskonzepte auf gesundheitspolitischer Ebene gefunden werden.

Die Lesung von Susann Pásztor hat nicht nur berührt, sondern auch angestoßen, über den individuellen Umgang mit Sterben und Trauer nachzudenken. Es bleibt zu hoffen, dass solcher Austausch die Enttabuisierung dieser zentralen Lebensfragen vorantreibt und das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer besseren palliativen Versorgung schärft.

Für weitere Informationen über die Hospizarbeit und Palliativversorgung in Hessen können Interessierte die Seiten von Lauterbacher Anzeiger, DHPV und PMC besuchen.