1500-mal TAVI in Rotenburg: Herzmedizin auf höchstem Niveau!

1500-mal TAVI in Rotenburg: Herzmedizin auf höchstem Niveau!

Rotenburg an der Fulda, Deutschland - Ein bemerkenswerter Erfolg für das Herz-Kreislauf-Zentrum (HKZ) in Rotenburg: Am 12. Juli 2025 wurde dort die 1500. Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) erfolgreich durchgeführt. Dies ist ein bedeutender Meilenstein für das Zentrum, das seit der ersten TAVI-Prozedur am 20. Oktober 2010 stetig gewachsen ist. Ursprünglich war die TAVI-Technik vor allem für schwerstkranke Patienten mit hohem Operationsrisiko gedacht, doch mittlerweile profitieren auch viele ältere Patienten über 75 Jahre von dieser minimalinvasiven Methode.

Die TAVI bietet zahlreiche Vorteile: Der Eingriff erfolgt meist über die Leistenarterie und benötigt keine tiefgreifende Eröffnung des Brustkorbs. Dadurch ist die Belastung für die Patienten geringer und die Erholungszeiten verkürzen sich. Prof. Dr. Marcus Franz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am HKZ, hebt die Wichtigkeit von Qualitätssicherung und der Zusammenarbeit innerhalb eines interdisziplinären Teams hervor. Dies spiegelt sich auch in der stetig steigenden Nachfrage wider – so stiegen die TAVI-Zahlen im letzten Jahr um rund 20 % auf etwa 150 Eingriffe pro Jahr.

Entwicklung und Zertifizierung

2017 wurde das HKZ Rotenburg als erstes zertifiziertes TAVI-Zentrum in Nordhessen ausgezeichnet, was es für viele Patienten zu einer ersten Anlaufstelle macht. Die Zertifikation wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie erteilt. Das Herz-Kreislauf-Zentrum hat sich durch die kontinuierliche Verbesserung seiner Verfahren und Methoden in der Herzmedizin einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet.

TAVI hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Heute können auch jüngere Patienten unter bestimmten Voraussetzungen von dieser Therapie profitiere. Neben der Aortenklappenversorgung verzeichnet das gesamte interventionelle Klappenprogramm, das auch Mitral- und Trikuspidalklappen umfasst, eine Steigerung von etwa 50 % auf rund 70-80 Patienten pro Jahr. Laut kardiologie.uk-koeln.de wird TAVI mittlerweile über 500-mal jährlich durchgeführt und gilt als Standardbehandlung für Aortenklappenstenosen insbesondere bei über 75-Jährigen.

Die Technik im Detail

Ein innovativer Ansatz zur Behandlung von Aortenklappenstenosen ist die Kathetergestützte Technik. Diese wird durch einen Katheter, der meist über die Leistenarterie eingeführt wird, möglich gemacht. Die erkrankte Klappe wird dabei nicht entfernt, sondern während des Eingriffs gegen die Wand gepresst, sodass die neue Klappe ihre Funktion übernehmen kann. Damit ist TAVI besonders geeignet für Patienten, die aufgrund ihres Alters oder von Begleiterkrankungen bei herkömmlichen Operationen ein erhöhtes Risiko haben.

Studien zeigen, dass nach einem TAVI-Eingriff die Symptomatik bei Hochrisikopatienten deutlich verbessert wird und die Komplikationsrate niedrig bleibt. Hauptsächlich eingesetzt wird TAVI bei Aortenklappenstenosen, die die häufigste Herzklappenerkrankung in Deutschland darstellen. Ein weiteres interessantes Detail ist, dass etwa 40 % aller Aortenklappen in Deutschland durch TAVI ersetzt werden, was den Trend zur minimalinvasiven Herzmedizin unterstreicht.

Das HKZ Rotenburg plant zudem einen Neubau in Bad Hersfeld, um die Kapazitäten und Rahmenbedingungen für seine Patienten und das Team zu verbessern. Trotz der erfolgreichen Entwicklung zeigt sich der Bedarf an modernen Behandlungsformen im Bereich der Herzmedizin – besonders in einer Zeit, in der ältere Menschen immer länger leben und ebenso eine optimale medizinische Versorgung benötigen.

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OrtRotenburg an der Fulda, Deutschland
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