Erwachsenenbildung in Hessen: Gesetzesentwurf enttäuscht die Erwartungen!

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Am 11.07.2025 diskutieren Bildungsexperten in Bad Hersfeld über die Novellierung des Hessischen Weiterbildungsgesetzes.

Am 11.07.2025 diskutieren Bildungsexperten in Bad Hersfeld über die Novellierung des Hessischen Weiterbildungsgesetzes.
Am 11.07.2025 diskutieren Bildungsexperten in Bad Hersfeld über die Novellierung des Hessischen Weiterbildungsgesetzes.

Erwachsenenbildung in Hessen: Gesetzesentwurf enttäuscht die Erwartungen!

In Hessen wird zurzeit über die Novellierung des Hessischen Weiterbildungsgesetzes diskutiert, doch die bisherigen Vorschläge stoßen auf deutliche Kritik. Die Gespräche, die kürzlich in der Volkshochschule in Bad Hersfeld stattfanden, waren auf die dringenden Belange der Erwachsenenbildung ausgerichtet. „Es braucht eine solide finanzielle Grundlage für die Erwachsenenbildung in Hessen“, betont der erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll, der gemeinsam mit Fabian Göbel, dem Leiter der Volkshochschule Hersfeld-Rotenburg, mit Abgeordneten des Landtags über die Herausforderungen spricht.

Die Abgeordneten Stefanie Klee (CDU), Tanja Hartdegen (SPD) und Kaya Kinkel (Bündnis 90/Die Grünen) zeigten Verständnis für die Anliegen. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Bedeutung der Erwachsenenbildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Vielfalt im Bildungssektor nicht unterschätzt werden sollte. Dennoch wird der aktuelle Gesetzesentwurf als unzureichend erachtet. Darüber berichten Osthessen News.

Was bleibt auf der Strecke?

Die Kritik konzentriert sich vor allem auf die fehlende spürbare Anhebung der Stundensätze und die unzureichende Dynamisierung, die notwendig wäre, um die steigenden Kosten zu decken. Auch die angekündigten Entlastungen durch vereinfachte Abrechnungsverfahren greifen nur begrenzt. Fabian Göbel warnt eindringlich: „Einsparungen bei Bildung führen zu höheren zukünftigen Investitionen.“ Es ist klar, dass hier ein Handlungsspielraum besteht, den die Landespolitik dringend ausnutzen muss, um die Weiterbildung in Hessen zukunftsfähig zu gestalten.

Bildungsminister Schwarz hebt hingegen die positive Seite der Novellierung hervor. Denn die Änderung des Gesetzes kommt nicht von ungefähr. Sie zielt darauf ab, die Grundbildung von Erwachsenen zu stärken, einschließlich der Bereiche Alphabetisierung, Medien- und Gesundheitsbildung sowie politischer Bildung. Das kann Antworten auf gesellschaftliche, wirtschaftliche und technische Veränderungen liefern, so der Minister. Kultus Hessen berichtet, dass dies auch spezielle Weiterbildungsangebote für den ländlichen Raum umfasst.

Finanzierung und Transparenz

Ein weiterer zentraler Punkt der Novellierung ist die gesetzlich abgesicherte Projektförderung aus dem Weiterbildungspakt für freie Träger und öffentliche Einrichtungen. Es wird auch eine jährliche Erhöhung der Fördermittel um 1,5 Prozent bis 2030 angestrebt, was einem Zuwachs von mehr als vier Millionen Euro entspricht. Auch die Struktur des Fördersystems soll überarbeitet werden, damit sie übersichtlicher und effizienter wird.

Doch wie sieht die rechtliche Grundlage der Weiterbildung in Deutschland aus? Die Situation ist komplex, da Bildung vielen Gesetzen und Vorschriften unterliegt, während die Erwachsenenbildung weniger gesetzlich geregelt ist. An verschiedenen Stellen im Bildungssystem üben EU-Vorgaben, Landesgesetze sowie kommunale Regelungen Einfluss auf die Erwachsenenbildung aus. Viele wissen oft nicht, dass es kein kohärentes Weiterbildungsrecht in Deutschland gibt, wie Hessische Blätter darlegen.

Wäre es nicht an der Zeit, einen einheitlichen Rahmen für die Weiterbildung zu schaffen? Der Bedarf ist offensichtlich und die Würfel sind gefallen. Es bleibt zu hoffen, dass die Landespolitiker gut auf die Problematiken reagieren, damit keine Chancen der Weiterbildung in Hessen ungenutzt bleiben. Der gesellschaftliche Zusammenhalt hängt freilich auch davon ab, wie wir Bildung gestalten und fördern.